Verabschiedung Linier

Nicht jeder Schulleiter wird so umfangreich, herzlich und emotional verabschiedet: die Verabschiedungszeremonien für Horst Linier, Schulleiter des Max-Born-Gymnasiums, begannen schon am 4. Juli, als sich das Schulorchester unter der Leitung von Julia Ruch unter die Musiker der Heidelberger Musikfreunde mischte und für ihren scheidenden Schulleiter „Pomp and Circumstance“ von Elgar spielte – ein Stück, das bei königlichen Anlässen nicht fehlen darf.
Am 20. Juli folgte die zweite Überraschung für Schulleiter Linier: er wurde kurzerhand mit verbundenen Augen von der SMV „entführt“ und fand sich auf dem Schulhof wieder, wo die gesamte Schülerschaft einen Tanz aufführte – alles in Eigenregie ausgedacht, organisiert und einstudiert. Sie hatten das Lied „Wenn sie tanzt“ von Max Giesinger für Linier umgeschrieben und sangen „Und wenn er geht, wird es ganz anders…“. Schulleiter Linier war – was selten bei ihm vorkommt – sprachlos und sehr gerührt. Die SMV überreichte Linier ein Buch, in dem sich Abschiedsbriefe aller Klassen befanden.
Dass der scheidende Schulleiter nicht nur bei der Schülerschaft, sondern auch bei den Eltern und Kollegen sowie den regionalen und überregionalen Politikern sehr beliebt war, zeigte sich bei seiner offiziellen Verabschiedung am 21. Juli in der Aula des Schulzentrums.
Nach einer Begrüßung der Gäste durch Joachim Philipp, noch in seiner Funktion als stellvertretender Schulleiter, sprach die leitende Regierungsschuldirektorin, Dagmar Ruder-Aichelin, Horst Linier ihren Dank aus: „Schon zu Beginn ihrer Schulleiter-Laufbahn wurden Sie gezwungen Unmögliches zu bewältigen.“ In ihrer Rede zählte sie einige der zahlreichen Errungenschaften der Linier-Ära auf. Ganz im Sinne Max Borns sei er ein Leiter gewesen, der Visionen lebte und vorantrieb, aber auch das Alltagsgeschäft ganz bodenständig betrieb.
Joachim Philipp musste noch einmal auf die Bühne – Frau Ruder-Aichelin las das Bestellungsschreiben von Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann vor. Nun ist es offiziell: Joachim Philipp ist ab dem nächsten Schuljahr Schulleiter des Max-Born-Gymnasiums.
Bürgermeister Frank Volk dankte in seiner Rede seinem Vorgänger Horst Althoff, der die schlimmste Zeit Seite an Seite mit Linier durchgestanden habe. Volk drückte Linier im Namen der Stadt Neckargemünd seinen tief empfundenen Dank für seine hervorragende Arbeit aus.
Für das Kollegium dankten Annette Küper und Elli Plett  ihrem „Chef“ für das allgemein sehr gute Schulklima und das demokratische Miteinander. In ihrer amüsanten Rede boten sie eine Chronologie der gesamten Amtszeit Liniers dar sowie ein „cherchez la femme“. Im Anschluss überreichte Kunstlehrer Frédéric Briend den gemeinsam mit Annette Küper entworfenen und von der Firma Klaus Erban Naturwerksteine in Neckargemünd aus dem Granit „Verde Fuoco“ hergestellten „Pi-Award“.
Auch der Elternbeirat und der Freundeskreis waren sehr kreativ. In einer witzigen Sketcheinlage von Angelika Thiemig, Vorsitzende des Freundeskreises, und Diana Paulus, Elternbeiratsvorsitzende, wurde der sehr geschätzte Schulleiter auf humorvolle Weise erst durch den Kakao gezogen und dann auf vielfältige Weise für den Ruhestand beschenkt: Liegestuhl, Strohhut, Lieblingsschnaps, Sonnencreme mit dem Bild des Elternbeirats und vieles mehr.
Die SMV unter Schülersprecherin Jana Watzelt überreichte ihrem scheidenden „Boss“ ein Fußballtrikot mit der Aufschrift SMV – Linier, damit er sie beim Fußballspielen mit seinen Enkelkindern nicht vergessen möge. Kurzerhand entledigte sich Linier seiner Krawatte und seines Hemdes und zog das Trikot an – so ist er nun mal: für (fast) jeden Spaß zu haben!
Auch durch die Grußworte von Lars Castellucci, Hermino Katzenstein, Albrecht Schütte, Manfred Hilkert, Marion Marker-Schrotz, Siegfried Zedler, Dr. Benedict Mancini, Michael Knöthig und Gudrun Pecklová wurde den Besuchern bewusst, wie sehr der scheidende Schulleiter allseits geschätzt wurde.
In seiner eigenen finalen Ansprache dankte Linier all jenen, die die Schule in schwierigen Zeiten aufs höchste Maß unterstützt hatten und brachte die Gäste durch seine launige Analyse des Schulgeschehens, der Schulleitertätigkeit und der Schulentwicklung viele Male herzhaft zum Lachen. Seinem Nachfolger Joachim Philipp überreichte er feierlich die  legendäre „The Boss“ Tasse, da ihm sein letzter Geschichtskurs zum Abschied eine neue Tasse mit der Aufschrift „Still The Boss“ geschenkt hatte.
Die Musikfachschaft hatte mal wieder mit vielen musikbegeisterten Schülerinnen und Schülern Großartiges auf die Beine gestellt. Sie schenkten ihrem Musik liebenden Schulleiter vier Stücke: das launig-swingende „Canteloup Island“ von Herbie Hancock und das fröhlich-frische „Birdland“ von Weather Report, gespielt von der Big Band unter der Leitung von Alvaro Blumenstock sowie das auch bei Liniers Amtseinführung gespielte „Irgendwo auf der Welt“ von den Comedian Harmonists, gesungen von einem Eltern-Schüler-Lehrer-Chor mit Instrumentalensemble unter der Leitung von Sabine Krings. Den musikalischen Ausklang bildete das lang in den Ohren weiter klingende, weltberühmte und sehr emotionale „My Way“, an dem alle Ensembles unter der Gesamtleitung von Julia Ruch beteiligt waren. Wer vorher noch nicht geweint hatte, dem stiegen spätestens jetzt Tränen in die Augen.
Die Elternschaft unter der Leitung von Birgit Grüne und Dario di Rosa hatte, als Geschenk für Linier, ein leckeres und vielseitiges Buffet für alle Gäste vorbereitet, bei dem auch fleißige Schüler mitgewirkt hatten.

Kunstpicknick 2017

„Betrachten Sie die Skulptur bitte von allen Seiten. Was fällt Ihnen auf? Von welcher Seite gefällt Ihnen die Skulptur am besten? Warum? Wie fühlt sich das Material an? Wie wirken die Farben auf Sie? Welchen Namen würden Sie der Skulptur geben?“ Fragen dieser Art stellten die Schülerinnen und Schüler der Kunst-AG ihren Gästen im Skulpturenpark der Orthopädischen Klinik in Heidelberg Schlierbach am 22. Juli 2017.
Das Max-Born-Gymnasium kooperiert seit diesem Schuljahr mit der Kunsthalle Mannheim. Das Projekt, das von der BASF gefördert wird, heißt SiM – Schulen ins Museum. Dafür hat Frédéric Briend, Kunstlehrer des MBG, eine Kunst-AG gegründet, in der kunstbegeisterte Schülerinnen und Schüler lernen, sich auf Kunstwerke verschiedenster Art einzulassen, sich diese selbstständig zu erschließen und ihr Wissen dann an andere Jugendliche weiterzugeben.
Dr. Dorothee Höfert, Kunstvermittlerin der Kunsthalle Mannheim, von der Kunsthalle Mannheim ist glücklich, dass das Projekt so gut angelaufen ist: „Unser Ziel ist es, dass junge Menschen merken, wie viel Spaß es macht, dem eigenen Schauen zu vertrauen und sich auf Kunst einzulassen. In unserer ersten Phase des Projekts haben wir uns mit der Kunst im öffentlichen Raum befasst. Wir machen die Schüler startklar dafür, andere Jugendliche mit ihren eigenen Mitteln zur Kunst hin zu führen. Die Schüler der AG, allesamt Zehntklässler, haben sich hierfür die dialogische Werkbetrachtung, die auf den Kunsterzieher Alfred Lichtwarg zurück geht, selbst erarbeitet.“ Hierfür hat sich die AG drei Mal im Skulpturenpark und ein Mal in Neckargemünd getroffen und Kunstwerke im öffentlichen Raum erarbeitet. Der Praxisbezug, also das eigenständige Herstellen von Ton-Plastiken und Gips-Skulpturen, erfolgte in der Schule.
Eltern, Großeltern, Lehrer und Geschwisterkinder waren gekommen, um sich von den Schülern der Kunst-AG im Rahmen des Kunstpicknicks durch den Skulpturenpark führen zu lassen. Die Schüler boten hierbei an sechs Stationen jeweils Zeit zum Betrachten der Skulptur, stellten den Besuchern Fragen, die der Näheren Betrachtung und Beschäftigung mit dem Kunstwerk dienten, ließen die Skulpturen abzeichnen oder grob skizzieren und boten dann ihre eigenen Interpretationsansätze an. „Es gibt kein Richtig oder Falsch beim Interpretieren einer Skulptur. Jeder interpretiert sie auf seine Weise.“, erklärte A. F. aus der Klasse 10b. Betrachtet wurden sehr unterschiedliche Kunstwerke: „Flügelsäule“, 1960, von Karl Hartung; „Life is Movement“, 1996, von Hans-Michael Kissel; „Mirrored“, 2011, von Nigel Hall; „Atlantis“, 1994/95, von Klaus Horstmann-Czech; „Solarica Y“, 1993, von Bernhard Heiliger und „Gegenläufig“, 2007, von Claus Bury.
Nach eineinhalb Stunden der intensiven, spannenden und vielseitigen Auseinandersetzung mit Kunst waren die Besucher und die Schülerkunstexperten hungrig und es gab ein leckeres gemeinsames Picknick im Schatten.
Über Heiko Daniels, der in der Kunsthalle Mannheim arbeitet, und dessen Frau, Ina Schuchmann, Lehrerin am MBG, kam der Kontakt zwischen der Kunsthalle Mannheim und Kunstlehrer Frédéric Briend zustande. Briend, der die Konzeption des äußerst ambitionierten und gewinnbringenden Projekts „SiM – Schulen ins Museum“ erstellt und die BASF als Förderer gewonnen hatte, arbeitet nun mit Dr. Dorothee Höfert von der Kunsthalle Mannheim gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der AG. Die Besucher des Kunstpicknicks waren begeistert von der Herangehensweise und Expertise der Schüler und wussten die Arbeit von Briend und Höfert zu schätzen.

Berufs- und Studienorientierung 2017 der K1

Hohe Anspannung und große Ungewissheit was sie erwartet – dann kam er, der Gevatest zum Auftakt der diesjährigen Berufsorientierungswoche für die Schülerinnen und Schüler der Kursstufe eins. Drei Stunden mussten sie schwitzen, sich im logischen Denken, in Allgemeinwissen, in Rechtschreibung und räumlichem Vorstellungsvermögen prüfen lassen. Auch eine mehrfache Selbsteinschätzung wurde ihnen abverlangt, um schlussendlich nach drei Stunden den Test absolviert zu haben und nun leider bis nach den Ferien auf das Ergebnis warten zu müssen. Aber es hat sich bereits jetzt gelohnt, denn das Testverfahren schulte auch für so manche Einstellungstest bei Unternehmen. Hiervon sind auch der Lionsclub Neckargemünd und der Freundeskreis des MBGs überzeugt, weshalb sie abermals ihre finanzielle Unterstützung dankenswerter Weise geleistet haben, um den doch etwas teuren Test für unsere Schülerschaft zu ermöglichen. Stellvertretend geht der Dank an Prof. Dr. Hingst vom Lionsclub und Frau Thiemig vom Freundeskreis des MBGs. Am Dienstag besuchten uns die Ausbildungsbotschafter des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg sowie die Studienbotschafter des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg das Max-Born-Gymnasium in Heidelberg. Das ihr Besuch mehr als hilfreich bei der Orientierung ist zeigte sich bei der Frage „Wer weiß schon, was er machen will?“ Hier meldeten sich nur fünf der 40 anwesenden Schüler der 11. Jahrgangsstufe. Da stellte sich schon die Frage: „Sind dann die anderen orientierungslos?“ Um hier zu unterstützen, waren die Botschafter an das Max-Born- Gymnasium gekommen. Studenten wie auch Auszubildende berichteten aus ihrer Erfahrung über die Gegebenheiten im Studium und in der Ausbildung. Danach konnten sich die Schüler in Kleingruppen genau informieren, wie eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker, Hotelfachmann oder Hörakustiker aussieht. Für diejenigen, die sich vorgenommen haben zu studieren, gab es die Möglichkeit, sich mit einer Wirtschaftsingenieurin, einem Betriebswirt und einer Jurastudentin zu unterhalten. Auch wenn die Rückmeldungen am Ende der Veranstaltung beiderseits durchweg positiv waren und sicherlich Gedankengänge angestoßen wurden, so blieb und ist doch sicherlich auch nach diesem Tag der ein oder die andere ohne konkrete Zielvorstellung geblieben. Genau hier setzte der Mittwoch an und sollte der Schülerschaft Möglichkeiten für ein Orientierungsjahr bzw. Gap Year geben. Frau Rahn von der Bundesagentur für Arbeit berichtete umfassend über mögliche Stellen und Organisationen im Ausland und Lukas Reinhold hielt einen faszinierenden Vortrag über die und seine Tätigkeiten beim THW, welche Vorzüge solch eine soziale, ehrenamtliche Tätigkeit hat und wie sie auch bei der persönlichen Zielfindung hilfreich sein kann. Leider fehlte an diesem Tag der Dritte im Bunde. Das DRK sollte eigentlich noch über das FSJ (freiwilliges, soziales Jahr) und den BFD (Bundesfreiwilligendienst) informieren, sagte aber kurzfristig krankheitsbedingt ab. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle Frau Rahn, die hier sofort einsprang und die notwendigen Informationen mit in ihrer Veranstaltung vermittelte. Den Abschluss der Woche bildete am Freitag der traditionelle BOGY-Joure-Fixe, in dem ehemalige Schülerinnen und Schüler unserer Schule über ihren persönlichen beruflichen Werdegang berichten. Befragt man die Schülerinnen und Schüler schätzen sie gerade an diesem Format, dass die Berichte unverblümt, ehrlich und authentisch sind und somit viel Erfahrung vermitteln, sowie auch Angst nehmen. Sätze wie „Es ging mir doch genauso, als ich dort gesessen habe, wo ihr gerade sitzt und deshalb möchte ich Euch zeigen, was mir geholfen hat!“ von Jan-Moritz Becker oder „Ihr müsst Euch unbedingt darüber im Klaren sein, welcher Lerntyp ihr seid, um sicher zu entscheiden, ob Ihr eher an die duale Hochschule oder die Uni gehen wollt!“ von Dominik Mayer verdeutlichen diese Nähe und das ehrliche Interesse helfen zu wollen. Auch Frau Rahn stand an diesem Tag nochmals helfend zur Seite. Sie gab der Schülerschaft wichtige Informationen zu behördlichen Wegen nach dem Abitur, d.h. ob, wann und wie ich mich arbeitslos melde oder wo welche Unterstützungsgelder beantragt werden können. Auch dies stellte sich als sehr gewinnbringend zum Abschluss der vier geballten Berufs- und Studienorientierungstage heraus und rundete diese Woche mehr als ab. Abschließend bleibt nur ein großer Dank an die Referentinnen und Referenten und die Hoffnung, dass es weniger Ziellose geworden sind. (FS)