Abitur-Jubiläum

Am 11. Mai begrüßte das Max-Born-Gymnasium seine ehemaligen Abiturienten. Auf Einladung des Freundeskreises waren die Abiturienten der Jahre 1994 und 2009 an ihre alte Schule zurückgekehrt, um das Jubiläum, aber vor allem um sich und das Wiedersehen zu feiern. Schulleiter Joachim Philipp begrüßte die Jubilare und die ehemaligen Kollegen, die ebenso gekommen waren, sehr herzlich. In den letzten Jahren sei sicher viel passiert, der Job und die Familie haben einen eventuell ganz wo anders hin katapultiert, als man vielleicht geplant hatte, umso wichtiger und schöner dann ein solches Wiedersehen: „Schule ist Teil der Biographie von Menschen, ein nicht ganz unwichtiger, manchmal sehr prägender. Schule ist ein Geflecht von menschlichen Beziehungen. Schule ist Erinnerung, die auch ohne Gebäude und ohne konkrete räumliche Anhaltspunkte aktiviert werden kann”, so Philipp.

Der Jahrgang 1994 – mit 81 Absolventen – hat zum neuen Schulgebäude wahrscheinlich kaum eine Beziehung – außer natürlich bei den Eltern, von denen es einige unter den Jubilaren gibt – sie
sitzen nun bei Elternabenden und Schulevents in einer ganz anderen Funktion in der Schule. Die Abiturienten von 2009 – 61 an der Zahl – sind die ersten, die bereits ein ganzes Schuljahr das neue Gebäude besuchen durften, bis sie im Mai 2009 ihr Abitur ablegten. Es war laut Marlene Konrad, geborene Günther, gar nicht so leicht, sich nach der Frischluftzeit im Menzerpark, die von vielen Freiheiten und ungewöhnlichen Lernorten geprägt war, wieder an ein festes
Schulgebäude mit allen Regeln und Verbindlichkeiten zu gewöhnen.

In seiner Rede nahm Schulleiter Joachim Philipp auch Bezug auf die Gedächtnisforschung, denn Erinnerung ist individuell und subjektiv. Um es mit Gabriel Garcia Marquez zu sagen: “Nicht, was wir gelebt haben, ist das Leben, sondern das, was wir erinnern, und wie wir es erinnern, um davon zu erzählen.” Philipp nahm auf verschiedene Ereignisse in den letzten Schuljahren der beiden Jahrgänge Bezug. Die letzten Schuljahre der 1994 waren geprägt von Diskussionen um den Wertewandel in der
Erziehung. Die Schüler führten damals einen Schülertalk mit dem Titel “Jugend ohne Werte – wertlose Jugend” und die Elternveranstaltung dazu folgte “Erziehung ohne Werte – wertlose Erziehung?” Sybille Grunze, damals Schülerin, urteilte: “Eltern sein ist heutzutage wirklich
schwierig geworden” – wie sie das heute wohl sieht?

Anekdoten und Geschichten ranken sich um die Schulzeit – gemeinsame Erlebnisse verschmelzen in der Erinnerung durch das mehrfache Erzählen zu neuen Konstrukten. Mag sein, dass nicht immer alles ganz exakt den Tatsachen entspricht, aber wen kümmert das schon?

Der Jubilar Reinhard Wüst verzichtete in seiner Rede ganz auf nostalgische Themen. Ihm ging es darum, auf den Wert der Bildung aufmerksam zu machen und vor Augen zu führen, dass Bildung sich im steten Wandel befindet. Er drückte seinen damaligen Lehrern seinen Dank aus: „Einige Pflanzen, die von den Lehrern gegossen wurden, sind aufgegangen!“ Immer wieder gilt es, die jungen Erwachsenen auf das Leben nach der Schule vorzubereiten. Den Wert des Ganzen erkennen diese erst deutlich später. Das heißt, der Dank kommt, wenn überhaupt, immer erst zeitverzögert. Die Jubilare trafen sich im Anschluss an die Veranstaltung in den Smartboard-Klassenzimmern des MBG, um Unterricht, wie er heute stattfindet, nachzuerleben. Hierfür luden die Lehrer unter den Jubilaren zu „modernem“ Unterricht ein.

Marlene Konrad, Sprecherin der 10-jährigen Jubilare, die die aktuelle Impro-Theater-AG des MBG leitet, hatte eine Impro-Rede vorbereitet. Die Stichworte dazu kamen aus dem Publikum und blitzschnell waren die Jubilare dabei: es ging um das gesunde Frühstück, den Pizzabäcker, „Juhu, die Schule brennt“, Unterricht im goldenen Anker, Heizungen, die nach Toast riechen, Unterricht unter den Bäumen und vieles mehr.

Anita Weißenbach, erste Vorsitzende des Freundeskreises, gratulierte den Jubilaren und erinnerte in ihrer Rede daran, dass das Leben viele schöne Zufälle mit sich bringt in den Bereichen Beruf, Familie, Freunde und vielem mehr. Nicht alles ist planbar und genau das ist das Schöne. Wichtig ist, dass man Veränderungen immer offen begegnet und das Beste daraus macht.

Schulleiter Joachim Philipp wünschte den Jubilaren zahlreiche interessante und angeregte Gespräche bis tief in die Nacht und viele „Weißt du nochs…“. Sein dank galt dem Freundeskreis für das Ausrichten des Jubiläums, Petra Boehmer für die Organisation und Meriel, Anezka und Isabelle Kos sowie Laura Burckhardt für die erstklassige musikalische Umrahmung.

Beruf Diplomat

Am 10.05.2019 besuchte Herr Christian Plate vom Auswärtigen Amt die 10ten Klassen des MBG in der Aula des Schulzentrums.

Der ehemalige Schüler unseres Gymnasiums, der hier vor 25 Jahren sein Abitur machte, nutzte die Gelegenheit  um über die Aufgaben des Auswärtigen Amtes zu sprechen und einige Anekdoten aus seinem Leben als Diplomat zu erzählen.

Nachdem es den 10ten Klassen leider nicht möglich war, ihn schon während ihrer Berlinfahrt im Februar dort im Auswärtigen Amt zu treffen, nahm Herr Plate sich nach seinem Vortag noch viel Zeit, um die Fragen der Schüler zu beantworten.

Vorher erklärte er jedoch die Aufgaben des Auswärtigen Amtes, vor allem in Bezug zur Außen- und Sicherheitspolitik Deutschlands und ging dabei besonders auf die Rolle von Sanktionen in der Außenpolitik ein.

Danach erzählte der Diplomat den Schülern von den Orten, die er durch seine Arbeit bereits bereisen konnte. So berichtete Herr Plate zum Beispiel, dass er während seiner Zeit in Italien sehen konnte, dass über der Sixtinischen Kapelle weißer Rauch aufstieg, was heißt, dass ein neuer Papst gewählt wurde.

Im Anschluss an seinen Vortrag beantwortete Herr Plate noch zahlreiche Fragen der Schüler, zum Beispiel zu den Verdienstmöglichkeiten im diplomatischen Dienst, welches Landesrecht für Diplomaten während ihrer Auslandsaufenthalte gelte und ob die Familie auf alle Reisen mitkommen müsse.

Als ehemaliger Schüler hatte er auch einen Rat für die diesjährigen Abiturienten. Er meinte, dass er es als besonders wichtig erachte, seiner Zukunft offen gegenüber zu stehen und immer neu zu überlegen, bzw. auszuprobieren, was einem Spaß macht.

Lernen lernen mit Max

So macht Lernen Spaß: Der etwas chaotische und schelmische, aber liebenswerte Max braucht dringend Hilfe bei der Organisation seines Arbeitsplatzes, seiner Woche und seiner Lernzeit. Tipps und Hinweise bekommt er von den Schülern des Max-Born-Gymnasiums, die im Rahmen ihrer Arbeit mit Lernen lernen mit Max selbst zu Experten werden.

In Zusammenarbeit mit dem Grafiker Christopher Karl hat das Max-Born-Gymnasium nach intensiver Arbeit ein kompaktes und schülernahes Arbeitsheft herausgegeben, das sich sehen lassen kann. Die Schülerinnen und Schüler werden künftig vor allem in den Klassenlehrerstunden mit dem Heft arbeiten. Es ist jedoch so angelegt, dass es auch zu Hause und insbesondere bei der Vorbereitung auf Klassenarbeiten und Tests jederzeit hinzugezogen werden kann.

Anita Weißenbach, erste Vorsitzende des Freundeskreises, weiß als Mutter einer Fünftklässlerin, vor welchen Herausforderungen die Schulneulinge beim Übergang von der Grundschule aufs Gymnasium stehen. Sie begrüßt es sehr, dass die Kinder am MBG mit dem Lernen lernen Heft dort abgeholt werden, wo sie am Ende der Grundschule angekommen sind. Lernen mit System will gelernt sein – auch ältere Schüler finden hier sicher Anregungen. Der Freundeskreis unterstützte die grafische Gestaltung des Heftes finanziell und übernimmt auch die Vorfinanzierung der Druckkosten.

Andreas Stahl, Geschäftsstellenleiter der Filiale Münzenbach von der Volksbank Neckartal überreichte einen symbolischen Scheck über 632€. Er war begeistert von dem Heft: „Mir ist gleich aufgefallen, wie systematisch das Thema aufbereitet wurde. Der Blick wird auf das Wesentliche gerichtet. Die Schüler werden sicher sehr von der Arbeit mit dem Heft profitieren.“

Schulleiter Joachim Philipp dankte den Kolleginnen Stefanie Elgen, Ana Hartmann und Christine Ohland für ihr außergewöhnliches und zeitintensives Engagement, welches nun vielen Schülergenerationen beim Lernen helfen und dem gesamten Kollegium von Nutzen sein wird: „Methodenkompetenz ist heutzutage eine der wichtigsten Kompetenzen überhaupt!“

Die Klasse 5d fungierte in den letzten Wochen immer wieder als Versuchsklasse und durfte einzelne Übungen bereits ausprobieren. Auch beim Fototermin war die 5d mit dabei. Amelia meinte: „Ich freue mich schon auf die Arbeit mit dem Heft!“ und ihr Klassenkamerad Marcel fügte hinzu: „Mir hat Maskottchen Max auf den ersten Blick sehr gut gefallen!“