Ein Neckargemünder Stern in weiter Ferne?

Ob das Max-Born-Gymnasium tatsächlich das Recht erhält, einem Stern seinen international gültigen Eigenamen zu geben, hängt nun davon ab, ob dieser Vorschlag die meisten Stimmen einheimsen kann. Bis zum 14. November kann dort noch abgestimmt werden.

Bitte abstimmen unter: www.exoplanet-benennen.de

 

Eine solche Gelegenheit bietet sich nur selten: Aus Anlass ihres 100jährigen Bestehens bietet die Internationale Astronomische Union mehreren Ländern an, neu entdeckte Planeten und die dazu gehörigen Fixsterne außerhalb unseres Sonnensystems zu benennen. Erst einmal gab es (2015) eine ähnliche Aktion, damals kam aber kein Vorschlag aus Deutschland zum Zuge.

Jetzt wird auf jeden Fall ein Planet einen Namen aus Deutschland erhalten: Es geht um den Stern mit der Katalognummer HD 32518 und den ihn umkreisenden Exoplaneten HD 32518b, im Sternbild Giraffe, unweit des Polarsterns. Schulklassen, Kindergartengruppen und Amateurastronomische Vereinigungen waren aufgerufen, sich passende Namen auszudenken und Vorschläge einzureichen. Eine Expertenkommission wählte daraus die fünf Finalisten aus.

Darunter befindet sich auch der Vorschlag des Physikkurses von Dr. Inge Thiering am Max-Born-Gymnasium Neckargemünd. Die Schülerinnen und Schüler recherchierten ausgehend von der Verortung des Sterns im Sternbild Giraffe. „Die Jugendlichen wussten bereits, dass auch Giraffen unter dem Klimawandel leiden und auf der Roten Liste der aussterbenden Arten stehen“, berichtet Thiering. „Wir fanden einen Nationalpark in Äthiopien, der speziell zum Schutz von Giraffen und anderen Großsäugetieren wie Elefanten und Büffeln gegründet wurde. Ein wichtiger Fluss in dem Nationalpark heißt Neri. Diese beiden Namen erschienen den Jugendlichen nicht nur bedeutungsvoll, sondern außerdem noch wohlklingend und für solche großartigen Weltraumobjekte angemessen. Sie möchten damit auch auf die Bedrohung verschiedenster Arten und Ökosysteme durch den Klimawandel hinweisen.“ Wenn es nach den Neckargemündern geht, wird also bald der Planet Neri den Stern Mago umkreisen.

„Wir haben an unserer Schule schon viele Asteroiden gefunden und durften auch bereits ein Objekt benennen, das zwei unserer Schüler entdeckt hatten“, so Thiering, nicht ohne Stolz. „Aber das hier ist noch einmal etwas anderes. Es wäre wunderbar, wenn ein richtiger Fixstern und sein Planet durch unsere Schule und unsere Region benannt werden könnten!“