Auszeichnung Digitale Schule

Bereits im Schuljahr 2018/2019 stellte ein Kollegenteam um Frédéric Briend, Dr. Inge Thiering und Max Schwemlein den ersten Antrag und war prompt erfolgreich. Den diesjährigen Antrag verfasste der Mathematik- und Gemeinschaftskundelehrer Tim Gehring, der als Verbindungslehrer auch einen engen Draht zur Schülerschaft hat. Er trug gemeinsam mit dem oben genannten Team die Neuerungen im digitalen Konzept des MBG seit der ersten Antragstellung zusammen. Die unermüdliche Arbeit, die das Kollegium des MBGs in die Weiterentwicklung der schuleignen Konzepte steckt, ist im Antrag erkennbar und auch die „Beflügelung“ der digitalen Entwicklungsmöglichkeiten im Kontext der Pandemie.

Das Classroom-Management des MBG setzt sich inzwischen zusammen aus einem Verbund des Stundenplan- und Klassenverwaltungsprogramms WebUntis, Moodle mit dem Videokonferenztool BigBlueButton, Microsoft Teams, der schuleignen Nextcloud, dem myMBG-Messenger von Quiply und den dienstlichen iPads, mit denen das gesamte Kollegium ausgestattet ist. Ein iPad-Team, bestehend aus Frédéric Briend, Patrick Helten und Frank Steininger beschäftigt sich mit Einführung, Wartung und Verwaltung der dienstlichen iPads.

Im myMBG-Messenger werden den Kolleginnen und Kollegen Erklärvideos zu den wichtigsten Neuerungen auf den iPads zur Verfügung gestellt und ein Rahmen für Fragen und Erklärungen geboten. Zusätzlich stehen die genannten Lehrkräfte während des Schulalltags für Fragen zu Umgang und Einsatz der iPads zur Verfügung.

Jannick Bieger wartet und verwaltet den Moodle-Zugang der Schüler*innen und Kolleg*innen. Er verwaltet die zahlreichen Moodle-Kurse, die sowohl fach- als auch fachschaftsbezogen im vergangenen Schuljahr entstanden sind. Auf der Moodle-Plattform gibt es ebenso schulinterne Erklärvideos zum Umgang mit Moodle.
Das digitale Klassenbuch des Anbieters Untis (Gruber und Petters), verwaltet durch Aziz Iqbal, stellvertretender Schulleiter, wurde im vergangenen Schuljahr getestet und ist nun fest etabliert für alle Klassen und Kurse.

Inzwischen sind alle Klassenzimmer mit digitalen Smartboards und Apple-TVs ausgestattet, wodurch ein zeitgemäßes Unterrichten ermöglicht wird.

Seit 2019 berät und unterstützt das Medienzentrum Heidelberg das MBG beim Einsatz sowie der Verwaltung der mobilen Endgeräte (iPads) und der Ausstattung (augmented und virtual reality, Greenscreen, Monitor etc.) des Creative Labs der Kunstfachschaft des MBG. Das Medienzentrum stellt der Schule Apps zur Verfügung, die für Projekte kostenlos ausgeliehen werden können. Die Zusammenarbeit mit dem Medienzentrum HD wird durch Frédéric Briend koordiniert.

Die Hopp Foundation Weinheim hat im März 2020 die Finanzierung der iPads für die Fachschaft Bildende Kunst des MBG übernommen. Mittlerweile sind alle Schüler*innen der Leistungskurse Bildende Kunst mit iPads ausgestattet, welche auch im Rahmen des fachpraktischen Abiturs Teil der Prüfung waren.

Zwischen dem MBG und der Hopp Foundation besteht eine enge Zusammenarbeit. Lehrkräfte des MBG besuchen regelmäßig kostenlose Fortbildungen der Hopp Foundation zum schulischen Einsatz digitaler Medien.

Seit 2017 arbeitet das MBG eng mit dem Unternehmen Quiply aus Köln zusammen, das für die Schule die Kommunikations- und Informationsplattform myMBG zur Verfügung stellt. Regelmäßig wird der Messenger an die Bedürfnisse der Schulgemeinschaft angepasst, sodass eine stetige Weiterentwicklung und sukzessive Verbesserung des schuleigenen Messengers gewährleistet ist. Hierbei werden Wünsche und Verbesserungsvorschläge der gesamten Schulgemeinschaft (Eltern, Schüler*innen und Lehrer*innen) berücksichtigt.

Das Fach Informatik ist seit dem vergangenen Schuljahr noch fester im Schulcurriculum verwurzelt: Im Zuge der Oberstufenreform ab Klasse 11 besteht nun die Möglichkeit, das Fach Informatik sowohl 2-stündig als Wahlfach als auch 3-stündig als Basisfach sowie 5-stündig als Leistungsfach zu belegen. Als Vorbereitung auf die Kursstufe wird in den Klassenstufen 9 und 10 ein Brückenkurs Informatik angeboten; dieser trifft auf reges Interesse der SchülerInnen.

Im Zuge der Schulschließungen erhielten neue Lernkonzepte Einzug am MBG:

Learning Apps, welche 21st century skills wie Kollaboration, Kreativität, Kommunikation und kritisches Denken vermitteln, wurden von den Kolleg*innen im Unterricht verwendet.
Das Konzept „Flip the classroom“, also das selbständige Erlernen von Inhalten mithilfe zahlreicher Erklärvideos und Apps und das anschließende Trainieren und Vertiefen der gelernten Inhalte im Unterricht, wurde besonders in der so genannten Wechselunterrichtszeit, also dem wochenweisen Wechsel zwischen Fern- und Präsenzunterricht in geteilten Lerngruppen von einigen Kolleg*innen erfolgreich eingesetzt.

„Wir freuen uns, dass die engagierte Arbeit, die das Kollegium, die Schulleitung und die Stadt Neckargemünd in den vergangenen Jahren geleistet hat, auf diese Art gewürdigt wird.“, so Tim Gehring, der den Bewerbungsantrag für die erneute Auszeichnung ‚Digitale Schule‘ geschrieben hat.

Schulleiter Joachim Philipp vom MBG stellt sich mit seinem Kollegenteam wichtigen bildungspolitischen Fragen: „Wie erziehen wir die Kinder und Jugendlichen zu digitaler Mündigkeit? Oder anders ausgedrückt: Was muss Bildung angesichts der Unsicherheiten des digitalen Wandels leisten, damit junge Menschen zu freien, selbstbestimmten und urteilsfähigen Personen heranwachsen können?“ Das vergangene Schuljahr stand ganz im Zeichen der Digitalisierung: Zwei neue, von Kollegen entwickelte Schulapps, eine neue Schulhomepage, die Teilnahme am Tablet-Schulversuch, das kritische Auseinandersetzen mit den Möglichkeiten und Gefahren der modernen technisierten Welt im Rahmen von Präventionsveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler sowie Abendvorträgen für Eltern und Lehrer/innen zeigen, wie aktiv sich das Kollegium des MBG in vielen Bereichen mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzt. Den krönenden Abschluss bildete ein umfangreicher pädagogischer Tag mit dem Thema Digitalisierung. Nicht von ungefähr kommt also die Auszeichnung des MBG als „Digitale Schule“.

Ein engagiertes Kollegenteam um Frédéric Briend, Max Schwemlein und Dr. Inge Thiering hat alle Bereiche, die mit dem Thema Digitalisierung am MBG verbunden sind, zusammengetragen und die umfangreiche Dokumentation für die Bewerbung um das Siegel „Digitale Schule“ zusammengestellt. Am MBG wird die Meinung vertreten, dass man die Augen vor neuen Entwicklungen nicht verschließen darf, diesen also offen begegnen muss, Chancen und Gefahren jedoch abgewogen werden müssen – alles mit Augenmaß eben.

Die Ehrung im Bereich der Digitalisierung, die ein wichtiges Standbein des MBG im Rahmen des zweifach ausgezeichneten MINT-Bereichs darstellt, steht unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, Frau Dr. Susanne Eisenmann sowie der Kultusministerkonferenz (KMK).

„Die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler sind Erfolgsgaranten – sowohl für die Schüler als auch ökonomisch betrachtet. Ganz Ähnliches gilt für Fähigkeiten im weiten Feld der Digitalisierung. Daher haben wir ja auch Informatik in der Sekundarstufe eingeführt und werden weiterhin die MINT-Aspekte der Bildung ebenso im Fokus behalten wie Wissen und Fähigkeiten im Umgang mit der Digitalisierung. Dies geschieht perspektivisch mit einem MINT-Exzellenz-Gymnasium, aber auch jetzt schon ganz grundsätzlich mit Programmen wie Mathe macht stark“, sagt Dr. Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg.

„Wir haben heute unsere Tablets bekommen und freuen uns sehr auf die vielen neuen Möglichkeiten, die uns dadurch beim Lernen zur Verfügung stehen“, meinten David und Raymond aus der 7b, einer der vier Tablet-Versuchsklassen. Das MBG nimmt am Schulversuch „Tablets an Gymnasien“ teil. Dies ist das größte wissenschaftliche Experiment zur Untersuchung von digitalen Möglichkeiten im Unterricht, das jemals in Europa stattgefunden hat. Mehrmals pro Jahr bekommen die Schüler Besuch von Wissenschaftlern, die den Wissens- und Leistungszuwachs der Tabletklassen mit klassisch unterrichteten Klassen empirisch vergleichen. Der Schwerpunkt des Einsatzes der Tablets liegt zunächst im Geschichts-, Mathematik- und Englischunterricht, doch auch die Kollegen anderer Fächer haben großes Interesse am Tabletunterricht bekundet.

„Unsere 1700 MINT-freundlichen Schulen – so wie andere interessierte Schulen auch – öffnen sich stärker und stärker für die Digitalisierung. Sie wollen Schulentwicklung mit digitaler Transformation verknüpfen. Mit unserem Auszeichnungsprogramm „Digitale Schule“ setzen wir jetzt ein wichtiges Zeichen, um die Schulen auch bei diesem komplexen Thema zu unterstützen. Wir zeigen einen Zielrahmen und die Leitplanken für den Weg auf. Damit sind wir wichtige Brückenbauer für den hoffentlich bald kommenden Digitalpakt Schule und unsere ausgezeichneten Schulen sind die digitalen Vorreiter“, sagt Thomas Sattelberger, Vorsitzender der BDA/BDI-Initiative „MINT Zukunft schaffen!“.

Nicht nur durch die Teilnahme am Tabletversuch und die exzellente mediale Ausstattung der Klassenzimmer, sondern auch durch die Einführung des Profils IMP (Informatik, Mathematik und Physik) ab diesem Schuljahr hat der MINT-Bereich am MBG noch weiter an Innovation und Vielseitigkeit gewonnen – zum Wohle der Schüler, denn: „Mehr und mehr wird die Sicherung der Fachkräftebasis darüber entscheiden, ob wir als Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig bleiben und weiter wachsen werden. MINT-Fachkräften kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, die anstehenden Transformationsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft zu gestalten. Der Grundstein dafür wird in unseren Schulen gelegt, die die jungen Menschen dazu ertüchtigen sollen, den Wandel vor allem als Chance und als Gestaltungsaufgabe zu begreifen. Die MINT-freundlichen und die Digitalen Schulen gehen dabei mit innovativen Konzepten voran“, sagt Stefan Küpper, Geschäftsführer Politik, Bildung und Arbeitsmarkt bei den Arbeitgebern Baden-Württemberg.