Von den Profis lernen: Musikexperten am MBG

Schon im vierten Jahr sind Schülerinnen und Schüler der 5.Klassen zu „Musikexperten“ am MBG geworden. Dies ist der Kurs, der in Kooperation mit der Musikschule Neckargemünd in den Räumen des Max-Born-Gymnasiums stattfindet und der jeweils freitags nach Unterrichtsschluss die Schüler für 60 Minuten in die Welt der Instrumente eintauchen lässt.
In jeder Unterrichtsstunde kommt ein Musikprofi von der Musikschule mit seinem Instrument ans MBG und die Schüler dürfen hautnah miterleben, wie eine Harfe, eine Geige, eine Tuba, eine Klarinette und viele weitere Instrumente klingen. Natürlich kommt das Ausprobieren nicht zu kurz:
Alles darf getestet und gespielt werden.
Die Schüler der 5. Klassen waren sich mit der begleitenden Lehrkraft Frau Kieckhäfer-Wüst auch in diesem Jahr einig: Es hat viel Freude gemacht und der eine oder andere hat ein Instrument für sich entdeckt, das er nun vertieft erlernen möchte. Viel Erfolg dabei!

Am 6.3.2020, dem „Tag der offenen Tür“ am MBG, wird der „Musikexperten“-Kurs für die 4. Klässler vorgestellt.

(Kieckhäfer-Wüst, Januar 2020)

Musikalische Talente fördern

 Pilotprojekt Streicherklasse am MBG unterstützt von Sparkasse Heidelberg und Freundeskreis

„C-C-C-C, G-G-G-G, D-D-D-D, A-A-A-A, E-E-E-E“, und dann wieder rückwärts, zupfen die 12 Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a auf ihren Instrumenten (wobei das tiefe C den Celli und Bratschen vorbehalten ist, und das hohe E nur von den Geigen gespielt wird). Eine Menge gilt es dabei zu beachten:

Man muss genau so schnell zählen wie die anderen, man darf mit dem Finger nicht die falsche Saite erwischen, man muss immer viermal denselben Ton zupfen, und man muss wissen, wann man überhaupt dran ist. Da kann man schon ganz schön ins Schwitzen kommen. Die Fünftklässler haben erst in diesem Schuljahr begonnen, ein Streichinstrument zu erlernen. Musiklehrerin Julia Ruch freut sich: „Die Kinder haben schon richtig viel gelernt, gerade auch im Bereich der Sekundärtugenden. Wenn ich erkläre, müssen sie leise sein. Sie hören aufeinander und achten auf ihr eigenes Spielen. Sie müssen sich richtig konzentrieren! Aber wir haben auch alle gemeinsam jede Stunde ein greifbares Erfolgserlebnis, wenn das neu Geübte dann auf einmal gelingt.“

Ermöglicht wurde das Streicherklassenprojekt durch zwei großzügige Spenden: Der Freundeskreis des Max-Born-Gymnasiums beteiligte sich mit 2000 €, und die Sparkasse Heidelberg schoss noch 1000 € zu. Das Projekt, das jetzt seit November richtig Fahrt aufgenommen hat, begann hinter den Kulissen bereits im Sommer. Als klar wurde, dass die Schule mit Musik-Deputaten in diesem Jahr besonders gut versorgt sein würde, baten die Musiklehrerinnen Julia Ruch und Sabine Krings die Schulleitung, beide in einer Klasse unterrichten zu dürfen: Mit zwei Lehrerinnen in einer Klasse könnte ein Teil der Kinder im Rahmen des regulären Musikunterrichts eine Streicherklasse bilden, während die anderen die musikalischen Inhalte mit Sabine Krings als Singeklasse erarbeitet und Körper und Stimme als Instrumente nutzt.

Schulleiter Joachim Philipp war sofort mit im Boot: „Wir sind ja nicht ausschließlich MINT-Schule, sondern legen neben der naturwissenschaftlichen Ausbildung auch großen Wert auf kulturelle Förderung und musisch-künstlerische Bildung. Durch die Streicherklasse können wir das „Nachwuchs-Problem“ in den musikalischen Ensembles minimieren. Dieses Pilotprojekt lässt uns herausfinden, ob die Institution einer Streicherklasse, die an einigen Stadt-Schulen bereits etabliert ist, auch in Neckargemünd funktionieren kann.“

Nach der Erlaubnis durch die Schulleitung machte sich Ruch daran, die notwendigen Mittel zusammenzubekommen. Ein paar Instrumente waren in der Schule zwar vorhanden, diese mussten jedoch auch noch vom Geigenbauer überarbeitet werden, was nicht nur einiges Geld, sondern auch ein paar Wochen Zeit beanspruchte. Von den 30 Kindern der 5a entschieden sich letzten Endes 12 für die Streicherklasse, während 18 das Instrument der Stimme vorzogen. „Eine ideale Aufteilung“, so Ruch. Die Instrumente können jetzt seit einigen Wochen als Leihgaben von den Kindern mit nach Hause genommen werden, und es wird nur ein kleiner Unkostenbeitrag durch die Familien übernommen.

Für Filialleiter Christoph Schmid von der Sparkasse Heidelberg war es keine Frage, die Schule in diesem Projekt zu unterstützen: „Die Kreativität zu fördern, ist uns immer ein Anliegen. Deshalb sind wir hier gerne dabei. Die Begeisterung der Kinder ist hier ja richtig mit Händen zu greifen. Man sieht und hört, wie eifrig sie bei der Sache sind!“

Auch der Freundeskreis war sofort mit von der Partie und sagte die Förderung gern zu. Dessen Vorsitzende, Anita Weißenbach, hebt vor allem die Regelmäßigkeit und Verbindlichkeit hervor: „Hier können die Kinder gemeinsam in der Gruppe ihre Instrumente spielen, und sie haben einen größeren Anreiz zu üben, als wenn sie „nur“ ihren Musiklehrern vorspielen.“ Zudem betonte sie: „Mit diesem Projekt können wir die musikalischen Talente auch unabhängig vom Elternhaus fördern, und die Kinder können ohne Druck ein neues Instrument lernen.“

Schulleiter Joachim Philipp dankte Freundeskreis und Sparkasse herzlich für die tollen Spenden. Nachdem alle Kinder versichert hatten, dass sie auch daheim fleißig auf ihren Instrumenten übten, wagte er einen Ausblick: „Beim nächsten Schulkonzert werden wir euch bestimmt schon hören können, und wir freuen uns, dass Ihr Euch sicher bald im Orchester beteiligen könnt!“

Auch die Kinder selbst sind Feuer und Flamme für ihr neues Projekt: Janick zum Beispiel lernt jetzt Bratsche und findet: „Es ist etwas ganz anderes als alles, was ich sonst mache. Die Kombination aus Bogen, Saiten, linker Hand und rechter Hand ist neu für mich, das ist richtig spannend.“ Damon freut sich über sein Cello: „Es macht einfach Spaß, ein Musikinstrument auszuprobieren.“ Leina hat kurz vor dem Wechsel in die 5. Klasse mit dem Klavierunterricht aufgehört, und hat jetzt Freude an ihrer Geige: „Es ist schön, gemeinsam mit anderen aus meiner Klasse ein neues Instrument anzufangen.“

 

 

 

 

„Licht in allen Dingen“ – Weihnachtskonzert am MBG

“Christmas in the old man’s hat” – mit diesem irischen Song, der mit fröhlicher Melodie doch in hintergründiger Weise zum Nachdenken über den Weihnachtskonsum anregt, eröffnete der Unterstufenchor unter der Leitung von Sabine Krings und begleitet am Klavier von Katrin Kieckhaefer-Wüst, das traditionelle Weihnachtskonzert am 13. 12. 2019 in der Aula des Schulzentrums. Unterstützt durch ein Streichquartett (Laura Drös, Emily Reisig, Julia Ruch, Johannes Schips) bot der Chor im Anschluss ein zartes Wiegenlied von Billy Joel dar.

Julia Ruch übernahm die charmante Moderation des Abends und erinnerte zunächst an die Konzerte im vergangenen Schuljahr, die von vielen damaligen Abiturientinnen und Abiturienten geprägt waren. Nachdem deren Weggang große Lücken hinterlassen hatte, bestand kurzfristig die Sorge, ob überhaupt spielfähige Gruppen zustande kommen würden. Aber weit gefehlt: Viele junge Instrumentalisten und Singbegeisterte waren dazugekommen, so dass später gar die Bühne zu klein war, um alle gemeinsam zu fassen.

Eine Premiere fürs Max-Born-Weihnachtskonzert war jedoch zunächst ein Duett aus dem Barock: Hannah Crooker und Tamara Deubler überzeugten mit sicher vorgetragenen Koloraturen (in lateinischer Sprache) bei „Laudamus te“ aus dem „Gloria“ von Vivaldi, begleitet von Sabine Krings am Flügel.

Mit zwei sehr unterschiedlichen Stücken glänzte Anezka Kos an der Harfe: Während H. Hasselmans „Chanson de Mai“ wiegend-träumerisch daherkam, war „Seguillida“ von C. Salcedo lebhafter und tänzerisch. Romantisch und gefühlvoll ging es weiter: Benedict MacGregor-Millar präsentierte das „Impromptu“ von F. Schubert. Das an schwierigen Passagen reiche Stück meisterte er souverän und zog das Publikum in seinen Bann.

Im Anschluss durfte der Mittel-/Oberstufenchor, ebenfalls geleitet von Sabine Krings, sein Können unter Beweis stellen: beim a capella dargebotenen frühen Barock-Stück „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ und „Myn Lyking“ von Richard R. Terry nach einem Mittelenglischen Gedicht unter Beteiligung des Streichquartetts stellten sie eindrucksvoll ihr klassisches Repertoire unter Beweis.
Johann Burckhardt und Kim Erben entließen mit der träumerisch-souligen Ballade „I’ll be home“ das Publikum in die Pause.

Nach der Pause durfte das „verjüngte“ Orchester unter der Leitung von Julia Ruch eine Verschmelzung von moderner und barocker Musik präsentieren: In einer Bearbeitung des bekannten „Kanon in D“ von Pachelbel waren viele bekannte Weihnachtslieder-Melodien „versteckt“, die das Publikum in einem kleinen Quiz erraten durfte. In einem nur wenige Minuten langen Medley aus der „Narnia“-Filmmusik verbargen sich viele verschiedene Stimmungen – man konnte förmlich spüren, wie der Weihnachtsmann Licht und Wärme in den kalten Winter brachte. Eng wurde es auf der Bühne bei „Jesus bleibet meine Freude“: Beide Chöre präsentierten gemeinsam mit dem Orchester eine Version des Bach-Chorals.

Ein paar Jahrhunderte später datiert der Ursprung des nächsten Stücks: Juliet Christopher begleitete sich am Flügel selbst zu „Have yourself a merry little Christmas“. Von zart gehauchten Zeilen bis hin zu stimmgewaltigen Passagen begeisterte sie mit ihrer glockenklaren Altstimme.

Zum Abschluss war noch einmal der Mittel-/Oberstufenchor an der Reihe: Auf das augenzwinkernd-laszive „Santa Baby“ der Schülerinnen antworteten die Schüler mit einem swingenden „Holly Jolly Christmas“. Das offizielle Programm beendete der vollständige gemischte Chor mit „Some nights“, mit Solo-Einlagen von Juliet Christopher und Johannes Burckhardt, erneut am Flügel begleitet von Katrin Kieckhaefer-Wüst. An der Percussion glänzte, wie in vielen Stücken des Abends, Hannes Schwinn.

In einer kurzen Ansprache begrüßte Schulleiter Joachim Philipp die Schülerinnen und Schüler, Eltern, Großeltern, Kollegen, Ehemalige und Freunde der Schule und zeigte sich stolz auf die Darbietungen von insgesamt über 100 seiner Schülerinnen und Schüler. Das Motto seines Adventskalenders „Ein Licht finden in allen Dingen“ leuchtete für ihn durch den ganzen Abend hindurch: Die musikalischen Beiträge seien für ihn ein wärmendes Licht in dunklen Tagen. Ein solches Licht müsse aber auch erst entfacht werden – so dankte er zunächst den Eltern für die Vorarbeit, aber natürlich besonders den Musik-Kolleginnen und Kollegen, allen voran Julia Ruch und Sabine Krings. Auch die unterstützenden Kolleginnen und Kollegen, Ehemaligen, Solisten und Techniker wurden mit kleinen Präsenten geehrt.

Als Zugabe gab es „Heal the world“, gesungen von allen Beteiligten des Abends, verbunden mit einem Spendenaufruf: die Sammlung am Ausgang ging zu gleichen Teilen an die Musikfachschaft zur Aufstockung des Instrumenten-Inventars und an die Hilfsprojekte in El Molino und Kagadi.

Der ehemalige Schulleiter Horst Linier freute sich, einmal wieder in der ersten Reihe Platz zu nehmen. Er zeigte sich überwältigt von der Vielseitigkeit des Programms. Besonders freute ihn, „dass so viele junge Schülerinnen und Schüler in die Ensembles hineingekommen sind!“ Auch über den gestiegenen Männerstimmen-Anteil im Chor freute sich Linier, selbst passionierter Sänger in Waldhilsbach. Für Bürgermeister Frank Volk ist das Konzert am MBG ebenfalls fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit. „Es ist immer wieder schön, an meine alte Schule zurückzukommen. Besonders beeindruckend fand ich heute die große Bandbreite an Ensembles und talentierten Solisten. Dass die Schüler aus verschiedenen Jahrgängen gemeinsam mit Ehemaligen und Lehrkräften musizieren, ist berührend.“ Leina und Anouk aus der 5a waren einfach von allen Beiträgen begeistert. Nach etwas Nachdenken konnten sie sich aber doch entscheiden: „Am meisten hat uns das Solo von Kim und Johann gefallen, und natürlich die Zugabe, bei der alle gemeinsam gesungen haben!“ (We)

Aneska Kos an der Harfe