Info-Abend Plastik

Der Chemiekurs der Kursstufe 2 von Dr. Nele Welter hat sich zum Ziel gesetzt, die Neckargemünder umfangreich über das Thema Plastik zu informieren. Beginnend mit einem eindrücklichen Kurzvortrag zum Thema „Plastik in Zahlen“, erklärten die Schülerinnen und Schüler die chemische Grundlage von Kunststoffen, das Problem von primärem und sekundärem Mikroplastik, den Mikroplastikkreislauf und die Probleme des Recyclings. Sie beleuchteten die Abfallentsorgung Rhein-Neckar und nahmen sich die Vorgehensweise der „Plastikpiraten“ zum Vorbild, um die Verschmutzung der Elsenz und des Neckars zu untersuchen. Auch die Müllmenge auf dem Schulgelände wurde den Besuchern bildhaft vor Augen geführt. Die Schüler/innen hatten sich im Vorfeld bereits Gedanken gemacht, wie der Plastikverbrauch am MBG und in ganz Neckargemünd reduziert werden kann.

Ganz nach dem Motto von Kultusministerin Susanne Eisenmann: Holt die Schüler von der Straße zurück in die Schule, holt das Thema Klimaschutz in die Schule – hatte Frau Dr. Welter gemeinsam mit ihrem Chemiekurs Thomas Königstein, Klimaschutzmanager der Stadt Brackenheim, eingeladen. Dieser schlug vor, sein Projekt „KLIMAfair (verpackungsarm) einkaufen“ aus Brackenheim auch in Neckargemünd einzuführen. Die von seinem Arbeitskreis erstellten Dokumente würden gerne und kostenfrei weitergegeben. In Brackenheim bringen die Kunden Plastik- oder Glasbehälter sowie Brotbeutel mit, um frische Ware direkt in diese Behälter abgefüllt zu bekommen. Damit die Hygienevorschriften eingehalten werden, d.h. damit der Verkäufer die Behälter nicht berühren muss, werden diese auf ein Tablett gestellt. Der Kunde schließt die Behälter nach dem Befüllen selbst.

Am Anfang nutzten ca. 10 Kunden pro Woche das plastikfreie Tablettsystem – inzwischen sind es 80 Kunden pro Woche, die in den 21 beteiligten Geschäften in Brackenheim auf diese Weise einkaufen. Mit dem Motto „Prima Klima in der Tasche“ setzen die Einzelhändler in Brackenheim auf Imagegewinn und Abgrenzung von den Discountern, die sich nicht beteiligen. Brackenheim erhielt 2018 die mit 25.000€ dotierte Auszeichnung „Klimaaktive Kommune“.

Im Anschluss an die Vorträge stellten die zahlreichen Besucher viele Fragen an Thomas Königstein und sammelten gemeinsam Ideen für Neckargemünd. Auch Susanne Lang, Klimaschutzmanagerin der Stadt Neckargemünd, und Dr. Gilbert Walter, Vorsitzender des Neckargemünder Klimaschutzbeirats, beteiligten sich an der Diskussion und Ideensammlung.

2. Platz bei Explore Science

„Wir waren sehr überrascht, als unsere Teamnummer aufgerufen wurde und haben uns sehr über den zweiten Platz gefreut!“, meinte Meriel Kos aus der 6b. Gemeinsam mit ihrer großen Schwester Anezka aus der 8a hatte sie für den Explore Science Wettbewerb eine Musikbox gebaut. Die Vorgabe war, dass das Instrument selbsttätig drei Takte von Bach spielen kann. Drei Wochen lang bauten die Schülerinnen täglich an ihrer Musikbox, welche aus einem Kurbelantrieb mit Welle und Hämmerchen, die ein Xylophon anspielen, besteht.

Schulleiter Joachim Philipp ließ sich die Musikbox vorführen und war begeistert von der Präzision, mit der die Schülerinnen gearbeitet haben. So kam es nicht nur auf den genauen Abstand der Stäbe auf der Walze an, sondern auch auf die Materialeigenschaften des verwendeten Schaumstoffs. Mehrfach mussten im Bauprozess Änderungen und Anpassungen vorgenommen werden.

„Wir haben im Prinzip eine Hand nachgebaut, die die Melodie spielt.“, erklärte Anzeka. Im Vorfeld hatte das junge Team verschiedene Ideen gesammelt und wieder verworfen. Eine der verworfenen Ideen war ein Murmelsystem zu bauen.

Insgesamt nahmen 20 Schülergruppen des MBG am Wettbewerb Explore Science teil. Sie wählten jedoch andere Aufgaben und hatten mit mehr Konkurrenz zu kämpfen. Die Aufgabe mit der Musikbox war aufgrund ihrer Komplexität tatsächlich „nur“ von 20 Teams aus verschiedenen Schulen gewählt worden.

Explore Science sind die naturwissenschaftlichen Erlebnistage der Klaus Tschira-Stiftung, die jedes Jahr im Frühsommer 50.000 Besucher in den Mannheimer Luisenpark locken.

Die betreuende Lehrerin, Dr. Nele Welter, war sehr stolz auf ihre Schülerinnen, die auch in der Science AG des MBG ihr Talent unter Beweis stellen.

Meriel und Anezka sind auch in vielen anderen Bereichen sehr begabt. Beide sind exzellente Musikerinnen: Meriel spielt Klavier und Anezka Harfe. Sie traten bereits bei vielen Veranstaltung des MBG auf und gewannen Preise beim Wettbewerb „Jugend musiziert“. Kein Wunder also, dass ihnen die Aufgabe eine Musikbox zu bauen am besten gefiel.

Evian Austausch

Am Mittwoch, dem 29. Mai, ging es für uns alle nach Evian-les-Bains, die schöne Partnerstadt Neckargemünds am Genfer See. Uns erwartete eine Woche voller spannender Ausflüge und vieler Begegnungen mit einer anderen Kultur.

Bei unserer Ankunft im Zentrum Evians wurden wir schon von unseren französischen Freunden erwartet. Wir wurden sehr herzlich mit kleinen Gastgeschenken der Stadt empfangen. Nach unserer ersten Nacht in den Gastfamilien durften wir gemeinsam mit unseren Austauschpartnern die erste Schulstunde besuchen. Für einige von uns stand Mathe auf dem Stundenplan oder auch Französisch. Nach der ersten Stunde liefen wir gemeinsam mit den Lehrern durch Evian, um im Palais Lumière eine Kunstausstellung über Künstler des Impressionismus zu besichtigen. Am Nachmittag stiegen wir, gestärkt vom Picknick am See, in den Bus, um die neue Wasserfabrik in Amphion zu besuchen. Die Führung dort war sehr interessant und wir bekamen Einblicke in den Lauf des berühmten Evian-Wassers von der Quelle bis zur fertigen Flasche. Den Abend verbrachten wir mit unseren Familien und konnten so viele Eindrücke sammeln.

Am Freitagvormittag wurde für uns ein Kunstprojekt vorbereitet, welches nächstes Jahr zum 50jährigen Jubiläum Teil einer kleinen Ausstellung sein wird. Im Anschluss bekamen wir eine Führung durch Kindergarten, Grundschule und collège. Vor unserer Stadtführung hatten wir bei schönstem Wetter wieder Freizeit am See. Durch die Stadtführung erfuhren wir viel über die Geschichte Evians. Außerdem machten wir eine kurze Fahrt mit der historischen Bergbahn. Die Führung endete im Rathaus, wo wir alle sehr müde waren und eigentlich ein Bett gebraucht hätten, doch eines der Highlights im Programm – die Party am Abend – wollte sich niemand entgehen lassen. Gegen 19.30h fanden sich alle in der Innenstadt vor dem Madison ein. Bei Snacks und guter Stimmung feierten wir eine coole Party, bis wir von unseren Gasteltern abgeholt wurden.

Das Wochenende verbrachten wir in unseren Familien. Einige trafen sich am Samstag im AquaPark mit anderen Teilnehmern des Austauschs. Andere Ausflugsziele waren auch die Berge um Evian oder der Genfer See.

Nach einem schönen Wochenende ging es für uns mit dem Austauschpartnern im Bus nach Genf. Dort konnten wir in Gruppen das Wissenschaftsmuseum besuchen. Anschließend konnten wir im Park picknicken, um danach gestärkt in die Innenstadt von Genf zu laufen. Da es den ganzen Tag über sehr warm war, waren wir froh ein Fleckchen Schatten zu finden. Doch auch hier mussten wir direkt weiter zur großen Kathedrale, die dann wirklich sehr eindrucksvoll war.

An unserem letzten Tag stand nochmal ein Highlight zum Abschluss an. Am Vormittag konnten wir zusehen, wie der bekannte Käse aus Gruyère in traditioneller Weise hergestellt wurde. Gegen Mittag schauten wir das schöne Städtchen Gruyère an und kauften das eine oder andere Souvenir. Um 14h konnten wir dann in der Schokoladenfabrik von Cailler unsere eigene Tafel Schokolade machen. Außerdem gingen wir durch das Museum und durften natürlich auch von der guten Schweizer Schokolade probieren. Am Abend, nach einem tollen letzten Tag, hieß es dann auch schon wieder Koffer packen für uns alle. Wir durften nochmal in den Genuss der guten französischen Küche kommen, bevor wir an der gare routière winkten um uns zu verabschieden. Leider lief es dann am Morgen doch nicht ganz so perfekt wie die ganze Woche über. Unser Bus wollte ganz pünktlich zur Abfahrt dann einfach nicht anspringen, aber mithilfe eines Reparaturservice konnten wir dann mit dreistündiger Verspätung losrollen.

Wir hatten eine wirklich sehr schöne Woche mit fast ausnahmslos gutem Wetter und vielen neuen Erfahrungen. Es war interessant, in die französische Kultur einzutauchen, welche unserer eigenen Kultur ähnelt und doch so anders ist. Das französische Schulsystem und die Essgewohnheiten boten uns eine Abwechslung von der deutschen Kultur und des gewohnten Alltags. Wir haben eine Woche voller Überraschungen genossen, viele neue Freunde kennengelernt und würden den Austausch jedem weiterempfehlen.                                      (Amelie, Helena, Naomi (9a) und Anna, Jacqueline (9d)