Religion / Ethik

Religion

„Siehe, Kinder sind eine Gabe des Herrn …“

(Psalm 127, 3a)

Die Fachschaften evangelische und katholische Religion fusionierten gegen Ende des Schuljahres 2014/15 zur Fachschaft Religion.

Schwerpunkte unserer Fachschaft:

Die Schwerpunkte der Fachschaft orientieren sich nach dem gültigen Bildungsplan – insbesondere dem für die Jahrgangsstufe 5 und 6 neu eingeführten Bildungsplan für das Schuljahr 2016/17und berücksichtigen das „kompetenzorientierte Lernen“. Gleichzeitig wird der Religionsunterricht schülerorientiert, aber nicht missionarisch gestaltet. Herzlich willkommen sind uns alle Schüler und Schülerinnen, die sich für Religion im Allgemeinen und für das Christentum im Besonderen interessieren.

Die Fachschaft als solche sowie einzelne Projekte des Unterrichts werden alljährlich am Tag der offenen Tür präsentiert.

Gottesdienste:

In jedem Schuljahr findet ein ökumenischer Weihnachtsgottesdienst am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien statt sowie ein Schuljahresendgottesdienst am letzten Schultag vor den Sommerferien. Ebenfalls wird ein „Abiturgottesdienst“ kurz vor Beginn der mündlichen Prüfungen gefeiert, zu dem die Abiturienten und Abiturientinnen mit ihren Familien und das Kollegium herzlich eingeladen sind. Mit einem Einschulungsgottesdienst werden die neuen Fünftklässer und ihre Eltern von der Fachschaft begrüßt und mit einem Segensspalier willkommen geheißen.

Projekte und Exkursionen:

Begegnungen mit anderen Religionen finden in verschiedenen Jahrgangsstufen statt. So besucht die gesamte Jahrgangsstufe 6 alljährlich die Synagoge und den jüdischen Friedhof in Heidelberg, die Klassenstufe 8 die Moschee in Mannheim und in Klasse 10 werden Besuche zu buddhistischen Zentren in der Umgebung angeboten.

Die Fachschaft besucht jährlich mit ihren Oberstufenschülern die Schülervorlesung der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg.

Die „road show“ des Diakonischen Werkes Baden informiert die Oberstufenschüler an unserer Schule über Soziale Berufe und das Freiwillige Soziale Jahr.

Meditation können die Schüler der Unterstufe wie der Oberstufe gelegentlich im Kloster Lobenfeld erleben.

„Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.“ (Psalm 127,1)

Ethik

Ethik ist in Baden-Württemberg ein relativ junges Fach, es wurde erst Mitte der 80er Jahre eingeführt auf Drängen der Kirchen. Diese hatten seit den 70er Jahren damit zu kämpfen, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler sich vom Religionsunterricht abmeldeten und während dieser Zeit dann schulfrei hatten.

Dementsprechend wurde Ethik als Ersatzfach für Religion ab Klasse 8 eingeführt. Konfessionslose Schülerinnen und Schüler oder die anderer Konfessionen, für die kein Religionsunterricht angeboten wurde, mussten den Ethik-Unterricht besuchen, evangelische oder katholische Schülerinnen und Schüler waren zunächst verpflichtet, in den konfessionsgebundenen Religionsunterricht zu gehen und konnten nur dann den Ethik-Unterricht besuchen, wenn sie sich aus Glaubens- und Gewissensgründen vom Religionsunterricht abmeldeten.

Bis heute hat sich daran nichts geändert, obwohl der religiöse Hintergrund der Schülerschaft gewandelt hat: Die religiösen Bekenntnisse haben sich diversifiziert, mehr Schülerinnen und Schüler sind konfessionslos und viele bezeichnen sich zwar als gläubig, obwohl sie sich nicht kirchlich gebunden fühlen.

Diese Diversität spiegelt sich auch in den Ethik-Gruppen an unserer Schule, die interessanterweise in ihrer Zusammensetzung immer wieder anders sind, die aber zahlenmäßig mit den Religionsgruppen vergleichbar sind.

Mit Einführung des G8 ist der Beginn des Ethik-Unterrichts von Klasse 8 auf Klasse 7 vorgerückt.

In den unteren Klassen ist der Ethik-Unterricht als Lebenshilfe konzipiert: Bei lebensnahen Themen wie Konsum- und Medienverhalten, Individualität, Konflikte, Sozialität, Werte und Normen, Glück und Sinn, Liebe und Partnerschaft sowie Altern und Tod ist innerhalb der Schule Raum, sich auszutauschen und einen eigenen Standpunkt in Auseinandersetzung mit den anderen und der Lehrkraft zu entwickeln. So soll zur Selbstfindung der Schülerinnen und Schüler beigetragen, ihre Empathiefähigkeit und ihr Sozialverhalten geübt und ihnen eine Orientierungsfähigkeit ermöglicht werden. Daneben ist in jedem Schuljahr eine der großen Weltreligionen Unterrichtsthema.

Ab Klassenstufen 10 gewinnt die Einführung in die praktische Philosophie, also der Unterricht als ethische Reflexion, immer mehr an Bedeutung. Zentrale Frage wird die der Begründung von Handlungen oder Normen. Utilitaristische oder kantische Argumentationsmuster sollen die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzen, selbständig moralisch zu urteilen. Dies lässt sich dann an vielen praktischen Problemen aus den Bereichen Medizinethik, Bioethik, Technikethik oder aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wie der Zuwanderung anwenden.

Darüber hinaus beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler in der Kursstufe mit den Themen Recht und Gerechtigkeit, Freiheit und Verantwortung und schließlich dem gelungenem Leben.

Auf die Kraft der Argumente vertrauend lassen sich aktuelle Probleme ergebnisoffen und weltanschaulich neutral diskutieren, ohne in eine wertrelativistische Beliebigkeit zu verfallen.

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