Max-Born-Gymnasium bot exklusive Sonnenfinsternisschau

„Es war wirklich toll, dass wir mit den tollen Teleskopen die Sonnenfinsternis betrachten konnten. Bei dem letzten Ereignis waren wir noch nicht einmal geboren. Insofern war es für uns etwas ganz Besonderes.“, so Conrad Knapp aus der 6b.

Dr. Inge Thiering, Mathematik- und Physiklehrerin des MBG, die auch die Kooperation mit dem Haus für Astronomie sowie Astronomiekurse in der Oberstufe und eine Astronomie-AG für die Unter- und Mittelstufe leitet, hatte 20. März 2015 zusammen mit ihren Physikkollegen Herr Jan Lubitzki und Herr Franz Zeh zwei hochwertige Teleskope auf dem Schulhof aufgebaut. Das eine Teleskop ist eine Dauerleihgabe des Hauses für Astronomie und das andere wurde eigens für den besonderen Zweck von ihr dort ausgeliehen.

Hausmeister Andreas Weitzell hatte Absperrungen vorbereitet, damit die hochwertigen Geräte die Pause unbeschadet überstehen und trotzdem immer eine Gruppe von Schülern das seltene Ereignis in der Projektion mitverfolgen konnte.

Die drei Lehrer projizierten durch die Teleskope ein vergrößertes Bild der sich immer mehr verdunkelnden Sonne auf einen Schirm. Sie erklärten die Oberflächenstrukturen auf dem scharf abgebildeten Sonnenscheibchen. So staunten die Schüler nicht schlecht als sie erfuhren, dass der dicke sichbare Sonnenfleck, bei dem sogar die innere schwarze Umbra deutlich von der grauen Penumbra unterscheidbar war, in Wahrheit so groß wie die Erde selbst war.

Dr. Inge Thiering räumte mit Mythen um die Sonnenfinsternis auf: “Die Strahlung der Sonne ist während der Sonnenfinsternis nicht gefährlicher als sonst. Im Gegenteil, an normalen Tagen ist sie noch schädlicher für die Augen, da eine größere Fläche der Sonne zu sehen ist. Ihr dürft nie direkt in die Sonne blicken, – heute nicht und auch nicht an anderen Tagen. Das Gefährliche ist, dass die Leute bei einer Sonnenfinsternis ihren natürlichen Wegschaureflex unterdrücken und sich zwingen, in die Sonne zu sehen, auch wenn es ihren Augen weh tun. Und das schädigt die Augen.”

Der direkte Blick durch das Teleskop in die Sonne war natürlich untersagt. Die Schüler bekamen bildhaft vorgeführt, was dann passieren würde. Dr. Inge Thiering hielt ein trockenes Blatt vor das Teleskopokular. In weniger als 1 Sekunde brannte das Blatt. Sie ermahnte: „Blickt niemals durch einen Feldstecher oder ein Teleskop ohne Schutz auf die Sonne, auch nicht kurz. Sonst passiert mit eurer Netzhaut dasselbe, wie mit einem Spiegelei in der Pfanne. Permanente Erblindung erfolgt innerhalb von Sekunden.”

Während der maximalen Verfinsterungsphase war es plötzlich spürbar kälter geworden. Zwar war es nun nicht dunkel, aber irgendwie sah alles etwas komisch aus. Die Lehrer erklärten: Es ist der Schatten, der nun anders ist.

Sie holten ein Stück Papier heraus und zeigten, dass der Schatten des Papiers entlang der Orientierung in welcher die Sonne nur noch als schmaler Strich sichtbar war, ganz scharf war, während in der Richtung senkrecht dazu der normale Übergangsbereich von Hell zu Dunkel zu sehen war. Alle waren verblüfft, denn der Effekt war richtig deutlich zu sehen.

Für den geschützten, direkten Blick zur Sonne hatte Dr. Inge Thiering auch einige Sonnenfinsternisbrillen organisiert und ihre Kursstufenschüler hatten ein paar schöne Informationstafel aufgebaut, damit sich im Anschluss an die Demonstration alle Schüler des Schulzentrums noch einmal über den genauen Ablauf der Finsternis und die Ursache der Finsternis informieren konnten.