487617 Ingethiering kreist durchs Weltall

Asteroid nach MBG-Lehrerin benannt

Seit vielen Jahren betreut Dr. Inge Thiering Schülergruppen bei der Internationalen Asteroidensuche. Hier werten die Schülerinnen und Schüler selbstständig Bilder aus, die digital von den großen Weltraumteleskopen auf die Schulrechner übertragen werden. Interessanterweise ist das menschliche Auge bei der Interpretation dieser Bilder der künstlichen Intelligenz auch heute noch überlegen.

Wenn eine Gruppe glaubt, einen Asteroiden entdeckt zu haben, muss diese Entdeckung erst in aufwändigen, mehrstufigen Prozessen bestätigt werden, bevor dann die Entdecker den Asteroiden benennen dürfen. Auch dann dauert es noch einmal eine Weile, bis die Benennung bestätigt ist. Ein solcher großer Moment fand gerade statt. Bereits 2012 fanden die damaligen MBG-Schüler Dwayne D. Winnikes und Marvin Tritsch einen Asteroiden im sogenannten Main Belt unseres Sonnensystems.

Im Jahr 2017 – da hatten beide längst ihr Abitur – wurden sie offiziell von der Internationalen Astronomischen Union als Entdecker anerkannt und durften einen Namensvorschlag einreichen. Sie entschieden sich, damit ihre engagierte Lehrerin Dr. Inge Thiering zu ehren. Im Oktober 2019 wurde der Asteroid gemäß des Namensvorschlags unserer beiden ehemaligen Schüler benannt. Ab sofort zieht also ein Asteroid namens 487617 Ingethiering seine Bahnen. (We)

Das Max-Born-Gymnasium: Eine ausgezeichnete Schule!

Zum dritten Mal in Folge als MINT-freundliche Schule geehrt

121 Schulen aus Baden-Württemberg wurden am 11.Oktober 2019 als „MINT-freundliche Schule“ ausgezeichnet. Das Max-Born-Gymnasium Neckargemünd war bereits zum dritten Mal in Folge erfolgreich dabei, als diese Schulen für ihre Exzellenz im MINT Bereich im Verbandsgebäude der Arbeitgeber Baden-Württemberg in Stuttgart geehrt wurden.

Die Ehrung der „MINT-freundlichen Schulen“ in Baden-Württemberg steht unter der Schirmherrschaft von Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann und der Kultusministerkonferenz (KMK).

„Die ausgezeichneten Schulen begeistern junge Menschen für die MINT-Berufe und stärken die Ausbildung junger MINT-Nachwuchskräfte. Damit setzen sie das zentrale Anliegen der Landesregierung, die Bildung von Kindern und Jugendlichen in den MINT-Fächern zu fördern, vorbildhaft um“, sagt Michael Föll, Ministerialdirektor im Kultusministerium, und fügt an: „Diese Schulen bieten einen fruchtbaren Nährboden, auf dem die MINT-Expertise von Schülerinnen und Schülern gut gedeihen kann. Diese wiederum schlüpfen mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten in eine Multiplikatorenrolle, um für Naturwissenschaften, Mathematik und Technik zu werben. Und am Ende profitiert der gesamte Südwesten von diesem MINT-Ruck. Denn dieser hilft, den digitalen Wandel sowie die technologischen Herausforderungen zu meistern und trägt zum Erfolg einer Region in der Zukunft bei. Auch daher gilt unser Dank den Schulleitungen, Lehrkräften und Schülern für deren Engagement.“

Verliehen wird die Auszeichnung von der Initiative »MINT Zukunft schaffen«. Die Initiative will Lernenden und Lehrenden in Schulen und Hochschulen sowie Eltern und Unternehmern die vielfältigen Entwicklungsperspektiven, Zukunftsgestaltungen und Praxisbezüge der MINT-Bildung nahebringen und eine Multiplikationsplattform für alle bereits erfolgreich arbeitenden MINT-Initiativen in Deutschland sein.

Unter der Federführung der Lehrerin für Physik, Mathematik, IMP und NWT, Dr. Inge Thiering, hatte eine Gruppe von sechs Kolleginnen und Kollegen erneut eine umfassende Bewerbung eingereicht. Wesentliche Schwerpunkte der naturwissenschaftlichen Arbeit am MBG Neckargemünd waren in den letzten Jahren das Projekt „Klimawandel findet Stadt“ unter der Leitung von Florian Günzel, sowie das NWT Projekt „Astronomische Beobachtungstechniken“ von Dr. Inge Thiering. (We)

 

Asteroidensuche

Die Astronomie als Wissenschaft ist nicht nur für Forscher, sondern auch für Schüler interessant. Durch die Teilnahme an der Asteroiden-Suchkampagne, einem freiwilligen Projekt der IASC, im Oktober/November 2018 bekamen die Schülerinnen und Schüler des Astronomiekurses am Max-Born-Gymnasium die Möglichkeit, selbst einen kleinen Beitrag zur Forschung zu leisten. IASC steht für die International Astronomical Search Collaboration, welche in verschiedensten Ländern Suchkampagnen nach Asteroiden veranstaltet.

Unter Leitung von Dr. Inge Thiering wurden über sechs Runden hinweg Aufnahmen des Pan-STARRS-Teleskops auf Hawaii systematisch auf das Auftauchen von Asteroiden hin ausgewertet. Eine Runde begann jeweils mit dem Erhalt der Datensätze und anschließender Aufteilung auf zwei Teams zur Auswertung. Mit dem von der IASC zur Verfügung gestellten Computerprogramm „Astrometrica“ ist es möglich, die Datensätze, bestehend jeweils aus vier Bildern des Teleskops, so aufzubereiten, dass man Asteroiden als helle, sich auf einer geraden Bahn bewegende Punkte erkennen kann. Die erhaltenen Ergebnisse mussten dann, ebenfalls unter Zuhilfenahme von „Astrometrica“, in Form eines MPC-Reports verfasst und an die IASC versendet werden. Damit alle Resultate den Veranstalter der Kampagne zeitnah zur Weiterverwertung erreichten, war jeder Runde ein Zeitlimit von 48 Stunden gesetzt. Praktische Hinweise zum Computerprogramm sowie weitere wertvolle Unterstützung erhielten die Teams dabei von Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg.

Nach Ablauf aller sechs Runden sind den Asteroidensuchern des MBG sechs Entdeckungen zugeschrieben worden. Es besteht die Hoffnung, dass diese sogenannten „Preliminary Asteroids“ von anderen Forschern nachbeobachtet und schließlich von der IAU (International Astronomical Union) offiziell anerkannt werden. In einem solchen Fall könnte der betreffende Asteroid dann von den SchülerInnen benannt werden. Außerdem wurde jedem Teilnehmer mit einer Urkunde gedankt.

Florian Skarke