Mit Gottes Segen in die Schulzeit am MBG gestartet

Einschulungsgottesdienste der 5. Klassen

In Zweier- und Dreiergruppen waren die Stühle gestellt. Der Gottesdienstraum wirkte durchaus gut besucht – obwohl zu jeder Zeit nur eine der neuen fünften Klassen den Spaziergang vom Max Born-Gymnasium zur Arche Neckargemünd unternommen hatte, anstatt wie in Pandemie-freien Jahren der ganze Jahrgang auf einmal. In drei stimmungsvollen Gottesdiensten wurden die Kinder am 2. 10. 2020 auf ihre Schulzeit am MBG in geistlicher Weise eingestimmt.

Musikalisch umrahmt von Julia Ruch (Geige) und Sabine Krings (Klavier), führten die beiden Religionslehrerinnen Kirsten Barabas und Veronika Keyl durch die liebevoll gestalteten Gottesdienste. Im Mittelpunkt stand es, den Kindern Gottes Segen für die Schulzeit zuzusprechen: Diesen Segen erklärte sie als gute Kraft, die sich in verschiedenen Weisen auswirken könne – sei es körperlich, in den Gedanken oder auch in den Gefühlen. Beim passenden Lied durfte zwar aufgrund des Infektionsschutzes nicht mitgesungen, dafür mit Armbewegungen der von Keyl vorgetragene Text mitempfunden werden.

Getreu dem gewählten Bibelvers „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein“ (1. Mose 12,2) legte Keyl den Kindern in einer kurzen Ansprache ans Herz, mit Hilfe der Kraft des Segens auch Gutes für die Schulgemeinschaft zu tun, z. B. bei unfairem Verhalten einzuschreiten. Eindrücklich unterstützt wurde sie dabei durch die Religionsgruppe der Klassen 6c/d in einer schauspielerisch dargebotenen Schulhof-Szene. „Seid mutig, ehrlich, fair, mitfühlend und respektvoll!“, gab Keyl den Kindern mit auf den Weg.

In den Fürbitten baten die 6.Klässler um Freundschaften, Mut, Selbstvertrauen für die Kinder, aber auch um weltweit einen guten Umgang mit Corona, um Schutz für die Umwelt und um Gerechtigkeit für alle.

Die Kollekte, die am Ausgang gesammelt wurde, war für die Hilfsprojekte in El Molino und Kagadi bestimmt – ein weiterer Hinweis darauf, dass am Max-Born-Gymnasium auch über den eigenen Tellerrand hinausgeschaut wird. (We)

Gottesdienstplakat

„Alles hat seine Zeit“

Ökumenischer Weihnachtsgottesdienst des Max-Born-Gymnasiums – von Schülern für Schüler gestaltet

„Das Leben nimmt den Menschen sehr viel Zeit weg“ – augenzwinkernd begann mit diesem Aphorismus des polnischen Satirikers Stanislaw Jerzy Lec der diesjährige Weihnachtsgottesdienst des Max-Born-Gymnasiums am 19. Dezember 2019. Gerade in der Vorweihnachtszeit fühlen sich schon die Fünftklässler, erst recht aber die älteren Schülerinnen und Schüler oft gehetzt zwischen Klassenarbeiten mit Notendruck, Weihnachtsvorbereitungen und sonstigen Veranstaltungen – da bleibt oft wenig Zeit zum Entspannen und zur Besinnlichkeit.
Dieses Thema haben sich die katholischen Religions-Gruppen der 6., 7., 8. sowie 10. Klassen unter der Leitung von Jannik Sobik für die Gestaltung des Gottesdienstes vorgenommen. In verschiedenen Wort-Beiträgen und auch einem szenischen Beitrag der 7. Klassen betrachteten sie den Umgang mit der Zeit aus verschiedenen Perspektiven. Während die Zeit sich nicht besitzen oder festhalten lässt, haben wir Menschen doch die Möglichkeit und die Aufgabe, unsere Zeit sinnvoll zu nutzen.
Die Lesung der Geschichte von Maria und Marta aus dem Lukasevangelium sowie die von den Zehntklässlern dazu verfassten und vorgetragenen Gedanken verdeutlichten, dass eine solche sinnvolle Nutzung der Zeit nicht bedeutet, dauernd nur zu arbeiten oder dauernd nur zu „chillen“ – sondern es kommt darauf an, beide Rollen zu ihrer Zeit einzunehmen. Während die Vorweihnachtszeit wie die Zeit der Marta durchaus oft von hektischer Betriebsamkeit geprägt sei, mahnten die Zehntklässlerinnen dazu, auch die Pausen und die „Zeit für sich“ nicht zu kurz kommen zu lassen, sich wie Maria zu Füßen des Herrn niederzulassen und aus der Ruhe und dem Zuhören wieder Kraft schöpfen zu können. Die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und auch die anwesenden Eltern wurden mit dem Wunsch entlassen, während der nun beginnenden Ferien die Arbeit nicht im Vordergrund stehen zu lassen, sondern die Ruhepausen zu genießen, um so neue Energie für das kommende Jahr zu sammeln.
Passend zum Thema hatten die Schülerinnen und Schüler auch die liturgischen Texte verfasst bzw. ausgewählt; selbst in der Liedauswahl (“Meine Zeit steht in deinen Händen”) fand es sich wieder.
Zum Abschluss dankte Religionslehrer Jannik Sobik allen Mitwirkenden, namentlich seinen Religionsklassen für die selbst erarbeiteten Texte, das Theater und die Liedblatt-Gestaltung, der Musik-Fachschaft für die musikalische Gestaltung (Sabine Krings am Klavier, Katrin Kieckhaefer-Wüst an der Querflöte und Julia Ruch an der Geige) , der evangelischen Markusgemeinde für die Einladung, den Gottesdienst in der St.-Ulrichs-Kirche feiern zu dürfen und natürlich der anwesenden ökumenischen Schul-Gemeinde. Die Gottesdienstbesucher wurden mit Gottes Segen in die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel entlassen.

„Gemeinsam sind wir stark!“

Ob das Schulleben am Max-Born-Gymnasium für die Kinder mit einem „Hurra, Schule!“ begonnen hat, oder doch mit vielen Fragezeichen – die Kinder wurden beim Einschulungsgottesdienst einfühlsam und freundlich empfangen. Das begann bereits beim Einzug durchs „Segens-Spalier“, das die Klasse 6a den neuen MBG-Schülerinnen und Schülern bereitete. So konnten die Kinder gleich behütet den Raum in der Arche Neckargemünd betreten.

Nach stimmungsvoller Klaviermusik (Sabine Krings) begrüßten die  Religionslehrerinnen Veronika Keyl und Kirsten Scheja die Kinder, Eltern und Lehrkräfte, und als besonderen Gast, Herrn Schuldekan Manfred Hilkert, vielen der Kinder noch in bester Erinnerung als Religions-Lehrer an der Grundschule Neckargemünd und entsprechend begeistert empfangen. Im Gebet dankten die Kinder der 6a nicht nur für die Möglichkeit, ohne Angst in eine so tolle Schule gehen zu dürfen, sondern beteten auch für viel Kraft für die Aufgaben des Schulalltags und dafür, dass „Eltern und Lehrkräfte es merken, wenn wir uns anstrengen“.

Das Thema des Gottesdienstes veranschaulichten die Religions-Lehrkräfte in einem szenischen Spiel. Die Körperteile (Auge, Ohr, Fuß und Hand) streiten darüber, welches von ihnen das Wichtigste sei und warum sich jedes schlecht behandelt fühlte – worüber sie die zaghafte Stimme des Herzens ganz überhörten, das versuchte, den Streit beizulegen.

Schuldekan Hilkert verknüpfte in seiner Ansprache diese Darbietung mit der von Schulleiter Joachim Philipp vorgetragenen Lesung aus dem Korintherbrief, und stellte die Verbindung her zur Gemeinschaft von Menschen wie z. B. in der Schule. Jedes Mitglied der Schulgemeinschaft hat andere Vorlieben und ein eigenes Temperament, und doch ist kein Mensch wertvoller als ein anderer. „Ich bin ok, du bist ok, zusammen sind wir unschlagbar“, war sein Fazit.

Zur Verdeutlichung, dass jedes der Kinder ein wichtiger Teil der „Fünfte-Klasse-Gemeinschaft“ ist, durfte dann jedes Kind auf einen Papierkreis Namen und Klasse notieren, und diese Kreise wurden dann zu einer beeindruckend überdimensionalen Papier-Raupe mit über 100 Raupengliedern zusammengefügt, die sich über das große Papp-Plakat schlängelt. Dieses Plakat, ergänzt um eine Blume mit den Namen der Religions-Lehrkräfte, wird in der Schule aufgehängt und soll die Fünftklässler daran erinnern, dass sie in diesem aufregenden ersten Schuljahr nicht allein sind, sondern in einem Team aus über 100 anderen Kindern.

Mit dem Segenslied „Möge die Straße uns zusammenführen“ wurden die Kinder wieder in den Unterricht entlassen. Jonas aus der 5a freute sich besonders, Herrn Hilkert wieder getroffen zu haben, und ergänzte, „Es war toll, dass ich die Altarkerze anzünden durfte!“ (We)