Bericht über ein „ausgefallenes Schuljahr“ erschienen

“Was für ein ausgefallenes Schuljahr!”, so überschreibt Schulleiter Joachim Philipp im Vorwort den jüngst erschienenen Jahresbericht 2019/20. Viele Teile des Schullebens waren im zweiten Halbjahr aus bekannten Gründen anders verlaufen als sonst. Manches musste komplett ausfallen, aber manche Veranstaltungen konnten online oder in veränderter Form stattfinden.

So ist dieses Jahrbuch ein ganz besonderes Stück Neckargemünder Zeitgeschichte, das der Historiker Philipp der Schülersprecherin, Helena Willekes, überreichen konnte. Enthalten ist u. a. ein Sonderkapitel mit Beiträgen aus der Zeit der Schulschließung vom März bis Mai und der schrittweisen Wieder-Öffnung bis zum Schuljahresende (darunter eine Auswahl besonders gelungener Schüler-Arbeiten aus der Schließungs-Zeit), aber auch eine Dokumentation der sonstigen vielfältigen Aktivitäten in der Schule, mit vielen Bildern. Auch die enthaltenen Klassenfotos sind in diesem Jahr etwas anders ausgefallen als gewohnt.

So konnte ein gelungenes Dokument des Schullebens mit über 200 Seiten zusammengestellt werden, komplett in Farbe. Die Redaktion übernahm dieses Mal Vera Weisenberger von ihrer Kollegin Ana Hartmann, die diese Aufgabe 10 Jahre innehatte und weiterhin für die Anzeigen zuständig ist. Professionell grafisch gestaltet wurde der Jahresbericht von Christopher Karl. „Wir konnten dieses Jahr regional in Heidelberg drucken lassen, und jetzt sogar klimaneutral!“, freut sich Hartmann.
Der Jahresbericht ist für alle zum günstigen Preis von 5 € über das Schulsekretariat zu erwerben.

Ein unglaubliches Schuljahr geht zu Ende

Auch das Schuljahresende 2020 – man mag es kaum noch schreiben – konnte selbstverständlich nicht stattfinden wie gewohnt: Der traditionelle Schuljahres-End-Gottesdienst musste ebenso wie die Schulversammlungen in der Aula mit den Ehrungen der besonders erfolgreichen und auch der sozial engagierten Schüler*innen entfallen. Auch der gewohnte Wandertag, das geplante Sportfest und der gemütliche abendliche Schuljahresausklang des Kollegiums konnten nicht stattfinden. Stattdessen gab es immerhin ausführliche Klassenlehrerstunden bereits am Montag (5. – 7. Klassen) und Dienstag (8. – 10. Klassen), bei denen die Zeugnisse vergeben wurden. Die Kursstufe 1 hatte eine Info-Veranstaltung mit Zeugnisausgabe am Mittwoch.

Für das Kollegium fand eine kurze Dienstbesprechung am 29. 7. in der Aula statt. (We)

„Sneak Preview“ im Creative Lab am MBG

Smartboards, zwei schuleigene Apps, klassensatzweise Tablet-Computer, Creative Lab, Leih-iPads, Smart Beamer, Dokumentenkameras… Nicht erst seit der Pandemie ist die Kreide-Zeit am Max-Born-Gymnasium auf dem Rückzug, und Vermittlung und Erarbeitung von Bildung und Wissen finden immer mehr auf digitalem Wege statt.
Spätestens seit der Schulschließung ist jedem klar, welchen unschätzbaren Wert die digitale Kommunikation der Schüler*innen untereinander und mit ihren Lehrkräften hat.

Seit vielen Jahren einer der Vorreiter der anwendungs-orientierten digitalen Medien am MBG ist Kunstlehrer Frédéric Briend. So hat er inzwischen mit Unterstützung verschiedener Kooperationspartner (u. a. Volksbank, Freundeskreis, Hopp Foundation), viel eigener Kreativität und einer Mischung aus cleverem Erfindungsgeist und dem Blick auf anderswo bereits bestehende gute Lösungen ein „Creative Lab“ eingerichtet, wo Schüler*innen wie auch Lehrkräfte an modularen Stehtischen gemeinsam lernen, ausprobieren, kennenlernen, beraten und sich weiterbilden können.

Als besonders enge Kooperationspartner erhielten am 1. Juli der Leiter des Medienzentrums Heidelberg, Robert Bittner, und die Leiterin der Kunstvermittlung an der Kunsthalle Mannheim, Dr. Dorothee Höfert, einen exklusiven „Sneak Preview“  in das neu eingerichtete Lab, noch bevor es am 14. 7. offiziell eingeweiht wird. Höfert, Bittner und Briend tauschten sich unter anderem über Möglichkeiten und Grenzen der VR-Technologie aus, und wie man diese in den verschiedenen Fächern und Anwendungsgebieten nutzen könnte.

Aber auch andere Möglichkeiten der Integration von Medien und Bildung wurden betrachtet: Ein transportabler Greenscreen wird im Creative Lab ergänzt durch einen großen Flatscreen-Monitor mit integriertem Apple Airplay.  20 iPads stehen als kleiner Klassensatz zum Ausleihen bereit. „Diese sind sehr beliebt. Momentan sind ja nur halbe Klassen im Unterricht, so dass wir mit den 20 iPads auskommen. Ich könnte sie aber in vielen Stunden auch doppelt vergeben“, erzählt Briend. Begeistert präsentiert er Anwendungen der „augmented reality“, wo zum Beispiel die Teilnehmer eines Streichquartetts richtiggehend plastisch auf dem Tisch erschienen. Durch Hinzufügen oder Wegnehmen einzelner Karten können die Schüler*innen die Veränderung am Klang durch das betreffende Instrument beobachten. So wird anders als bei einem einfachen Video ein direkteres Erleben für die Schüler*innen ermöglicht. Für diese Art von Anwendung muss nur ein einziges iPad beispielsweise mit dem Beamer im Klassenzimmer verbunden werden.

Briend berichtet von einer Aufbruchstimmung unter den Kolleg*innen: „Viele haben sich für Seminare und Fortbildungen angemeldet oder bilden sich selbstständig weiter. Meine Kolleg*innen haben richtig Lust bekommen, digitale Methoden auszuprobieren und einzusetzen.“ Schulleiter Joachim Philipp freut sich über diesen Enthusiasmus. „Das iPad-Fieber scheint auch wie ein Virus um sich zu greifen – im positiven Sinne. Viele Kolleginnen und Kollegen sind mit großem Elan dabei, ihren digital gestützten Unterricht weiterzuentwickeln“, schwärmt er.

Eine besondere Ergänzung der digitalen Bildung hatte auch Bittner im Gepäck: „Wir suchen Schulen als Kooperationspartner, die uns von ihren Erfahrungen mit einem von uns zur Verfügung gestellten 3D-Drucker berichten könnten“. Ob das Max-Born-Gymnasium wohl interessiert sei? – Die Antwort waren leuchtende Augen: Sofort fielen allen zahlreiche Einsatzmöglichkeiten ein. Ob im Bereich Kunst (z. B. in der Gegenüberstellung von „analog“ aus Pappe und Klebstoff hergestellten Modellen und ausgedruckten virtuell designten Modellen) oder auch im Fachbereich Naturwissenschaft und Technik: Ideen sind schon jetzt reichlich vorhanden.       (We)