Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Im Juni 2009 erreichte das Gymnasium Neckargemünd offiziell der Brief, der es bescheinigt: Das Gymnasium hat den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erhalten und ist somit Mitglied im größten Schulnetzwerk Deutschlands, das sich aktiv gegen Diskriminierung jeder Art, insbesondere Rassismus einsetzt.

„Hat die Schule also ein Rassismusproblem?“, mag sich jetzt vielleicht jemand fragen. Doch darum geht es nicht, denn das Netzwerk bekennt sich nicht nur gegen den Rassismus, es ist vielmehr das letzte Wort „Courage“, das den Titel ausmacht und diese (Zivil-)Courage tut jeder Schule gut.

Eine „Schule ohne Rassismus“ zu werden, war rückblickend viel Arbeit für die Schülermitverwaltung des Gymnasiums, denn die Aufnahme in das rund 520 Schulen starke Netzwerk setzt so einiges voraus. Mindestens 70 Prozent aller Schüler, Lehrer und weiteren Menschen, die am Schulalltag teilnehmen, mussten sich mit ihrer Unterschrift dazu bekennen, dass sie sich aktiv gegen Diskriminierung jeder Art einsetzen, gegen jede Form von Gewalt an der Schule einschreiten und mindestens einmal im Jahr bei der Organisation eines Projektes im Rahmen des Titels helfen wollen.

Die engagierten SMVler mussten also alle Schüler und Lehrer mit Vorträgen über „Schule ohne Rassismus“ informieren, damit jene auch ihre Unterschrift auf die Listen setzen. Doch damit war die Arbeit lange nicht getan, denn auch ein Pate musste her. Hierbei gelang den Neckargemündern ein ganz großer Wurf: Marvin Compper, der Abwehrspieler der TSG Hoffenheim, der auch schon das DFB-Trikot tragen durfte, übernahm ohne zu zögern die Patenschaft. Hierbei muss gesagt werden, dass die ganze Organisation des Projektes, inklusive Patensuche, einzig und allein von Schülern eines Arbeitskreises gemeistert wurde.

Für das Gymnasium ist es eine tolle Auszeichnung, nicht nur wegen des Titels selbst, sondern auch aufgrund der Bestätigung der Schulgemeinschaft, dass man Wert auf ein soziales und diskriminierungsfreies Miteinander legt.

Doch es ist auch eine Verpflichtung. Mindestens einmal im Jahr muss ein Projekt veranstaltet werden, mit dem die Schule ihre Berechtigung, sich eine „Schule ohne Rassismus“ zu nennen, bestätigt. Für die engagierten Schüler des Arbeitskreises gibt es also auch weiterhin viel zu tun.

Seit 2016 hat das Max-Born-Gymnasium Neckargemünd einen neuen Schulpaten: Kai Herdling, ehemaliger Profistürmer der TSG 1899 Hoffenheim.