„Sneak Preview“ im Creative Lab am MBG

Smartboards, zwei schuleigene Apps, klassensatzweise Tablet-Computer, Creative Lab, Leih-iPads, Smart Beamer, Dokumentenkameras… Nicht erst seit der Pandemie ist die Kreide-Zeit am Max-Born-Gymnasium auf dem Rückzug, und Vermittlung und Erarbeitung von Bildung und Wissen finden immer mehr auf digitalem Wege statt.
Spätestens seit der Schulschließung ist jedem klar, welchen unschätzbaren Wert die digitale Kommunikation der Schüler*innen untereinander und mit ihren Lehrkräften hat.

Seit vielen Jahren einer der Vorreiter der anwendungs-orientierten digitalen Medien am MBG ist Kunstlehrer Frédéric Briend. So hat er inzwischen mit Unterstützung verschiedener Kooperationspartner (u. a. Volksbank, Freundeskreis, Hopp Foundation), viel eigener Kreativität und einer Mischung aus cleverem Erfindungsgeist und dem Blick auf anderswo bereits bestehende gute Lösungen ein „Creative Lab“ eingerichtet, wo Schüler*innen wie auch Lehrkräfte an modularen Stehtischen gemeinsam lernen, ausprobieren, kennenlernen, beraten und sich weiterbilden können.

Als besonders enge Kooperationspartner erhielten am 1. Juli der Leiter des Medienzentrums Heidelberg, Robert Bittner, und die Leiterin der Kunstvermittlung an der Kunsthalle Mannheim, Dr. Dorothee Höfert, einen exklusiven „Sneak Preview“  in das neu eingerichtete Lab, noch bevor es am 14. 7. offiziell eingeweiht wird. Höfert, Bittner und Briend tauschten sich unter anderem über Möglichkeiten und Grenzen der VR-Technologie aus, und wie man diese in den verschiedenen Fächern und Anwendungsgebieten nutzen könnte.

Aber auch andere Möglichkeiten der Integration von Medien und Bildung wurden betrachtet: Ein transportabler Greenscreen wird im Creative Lab ergänzt durch einen großen Flatscreen-Monitor mit integriertem Apple Airplay.  20 iPads stehen als kleiner Klassensatz zum Ausleihen bereit. „Diese sind sehr beliebt. Momentan sind ja nur halbe Klassen im Unterricht, so dass wir mit den 20 iPads auskommen. Ich könnte sie aber in vielen Stunden auch doppelt vergeben“, erzählt Briend. Begeistert präsentiert er Anwendungen der „augmented reality“, wo zum Beispiel die Teilnehmer eines Streichquartetts richtiggehend plastisch auf dem Tisch erschienen. Durch Hinzufügen oder Wegnehmen einzelner Karten können die Schüler*innen die Veränderung am Klang durch das betreffende Instrument beobachten. So wird anders als bei einem einfachen Video ein direkteres Erleben für die Schüler*innen ermöglicht. Für diese Art von Anwendung muss nur ein einziges iPad beispielsweise mit dem Beamer im Klassenzimmer verbunden werden.

Briend berichtet von einer Aufbruchstimmung unter den Kolleg*innen: „Viele haben sich für Seminare und Fortbildungen angemeldet oder bilden sich selbstständig weiter. Meine Kolleg*innen haben richtig Lust bekommen, digitale Methoden auszuprobieren und einzusetzen.“ Schulleiter Joachim Philipp freut sich über diesen Enthusiasmus. „Das iPad-Fieber scheint auch wie ein Virus um sich zu greifen – im positiven Sinne. Viele Kolleginnen und Kollegen sind mit großem Elan dabei, ihren digital gestützten Unterricht weiterzuentwickeln“, schwärmt er.

Eine besondere Ergänzung der digitalen Bildung hatte auch Bittner im Gepäck: „Wir suchen Schulen als Kooperationspartner, die uns von ihren Erfahrungen mit einem von uns zur Verfügung gestellten 3D-Drucker berichten könnten“. Ob das Max-Born-Gymnasium wohl interessiert sei? – Die Antwort waren leuchtende Augen: Sofort fielen allen zahlreiche Einsatzmöglichkeiten ein. Ob im Bereich Kunst (z. B. in der Gegenüberstellung von „analog“ aus Pappe und Klebstoff hergestellten Modellen und ausgedruckten virtuell designten Modellen) oder auch im Fachbereich Naturwissenschaft und Technik: Ideen sind schon jetzt reichlich vorhanden.       (We)