„Heit häw­wi de Adam gfun­ne“ – Die 6a auf den Spu­ren der Mensch­heits­ge­schich­te in Mau­er

Am Mitt­woch, dem 27. Novem­ber 2024 unter­nahm die 6a einen span­nen­den Aus­flug in die Nach­bar­ge­mein­de Mau­er, um das Muse­um Homo hei­del­ber­gen­sis zu besu­chen, indem
Geschich­te und Wis­sen­schaft auf fas­zi­nie­ren­de Wei­se ver­bun­den wer­den. Der Besuch begann
mit einem beein­dru­cken­den Vor­trag von Syl­via Knörr, ehren­amt­li­cher Mit­ar­bei­te­rin des
Ver­ei­nes homo hei­del­ber­gen­sis e.V. In einer inter­ak­ti­ven Prä­sen­ta­ti­on erzähl­te sie über die
Umstän­de des Fun­des der Über­res­te des Homo hei­del­ber­gen­sis, einer aus­ge­stor­be­nen
Homi­ni­den­art, die vor etwa 600.000 Jah­ren leb­te:
Durch Zufall ent­deckt der Sand­grä­ber Dani­el Hart­mann, heu­te Ehren­bür­ger der Gemein­de
Mau­er, 1907 beim Gra­ben einen Unter­kie­fer. Mit den Wor­ten „Heit häw­wi de Adam gfun­ne“
(Heu­te habe ich den Adam gefun­den) ist ihm direkt bewusst, dass der Fund einen Mei­len­stein
in der Paläo­an­thro­po­lo­gie (Leh­re der mensch­li­chen Stam­mes­ge­schich­te) legt. Wäh­rend das Ori­gi­nal zur Unter­su­chung in die Uni­ver­si­tät nach Hei­del­berg wan­dert, ermög­licht eine detail­ge­treue Kopie, die Bedeu­tung die­ses Fun­des aus der Nähe zu betrach­ten. Der Kie­fer, der ältes­te Nach­weis eines frü­hen Men­schen in Euro­pa, wird in einem umfas­sen­den Kon­text
prä­sen­tiert: Eine Jagd­sze­ne konn­ten wir nach­spie­len, wobei ver­deut­licht wur­de, dass die
Men­schen frü­her zusam­men­ar­bei­ten muss­ten, um das Über­le­ben der Grup­pe zu sichern.
Heu­te zeugt das Muse­um des ehren­amt­li­chen Ver­eins homo hei­del­ber­gen­sis e.V. im Stadt­kern,
sowie die Aus­stel­lung im Rat­haus von den Fun­den, die in der Fol­ge­zeit im dor­ti­gen Stein­bruch gemacht wur­den. Aus den Über­res­ten kön­nen Rück­schlüs­se auf die dama­li­ge Umwelt
geschlos­sen wer­den, die in einer inter­ak­ti­ven Aus­stel­lung im Rat­haus betrach­tet wer­den
kön­nen: Model­le von Wald­ele­fan­ten, Woll­nas­hör­nern und Säbel­zahn­ti­gern las­sen die Welt des Homo hei­del­ber­gen­sis leben­dig wer­den.
Neben den wis­sen­schaft­li­chen Aspek­ten bie­tet das Muse­um auch inter­es­san­te Ein­bli­cke in die
Regi­on rund um Mau­er und ihre geo­lo­gi­sche Bedeu­tung. Hier wird klar, dass die Gegend nicht
nur für Palä­on­to­lo­gen, son­dern auch für Geo­lo­gen eine wah­re Schatz­kam­mer ist. Info­ta­feln erklä­ren die beson­de­re Boden­be­schaf­fen­heit, die den Fund des Unter­kie­fers ermög­lich­te, und
stel­len ande­re bedeu­ten­de Fos­si­li­en­fun­de vor.
Der Besuch im Muse­um Homo hei­del­ber­gen­sis war eine berei­chern­de Erfah­rung. Das Muse­um
über­zeugt mit sei­ner gelun­ge­nen Mischung aus Wis­sen­schaft, Geschich­te und moder­nem
Design. Beson­ders beein­dru­ckend war die Ver­bin­dung von loka­ler Geschich­te und glo­ba­ler
Bedeu­tung, die der Fund des Unter­kie­fers von Mau­er sym­bo­li­siert.
Für alle, die sich für Urge­schich­te und Paläo­an­thro­po­lo­gie inter­es­sie­ren, ist die­ses Muse­um ein abso­lu­tes Muss. Der Besuch ist sowohl für Fami­li­en als auch für Ein­zel­per­so­nen geeig­net und lohnt sich, beson­ders in Kom­bi­na­ti­on mit einem Spa­zier­gang durch die male­ri­sche Umge­bung von Mau­er.

Fran­zis­ka Gucken­biehl und Lil­li Schuh