Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter zu Gast am Max-Born-Gym­na­si­um

Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit offe­nen Fra­gen an Dr. Albrecht Schüt­te

Gut vor­be­rei­tet waren Schü­le­rin­nen und Schü­ler der 10ten Klas­se und des K 2- Geschichts­kur­ses des Max-Born-Gym­na­si­ums in Neckar­ge­münd auf den Besuch des Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Dr. Albrecht Schüt­te (CDU).

Ein Blick hin­ter die Kulis­sen: Schüt­tes Arbeit im Land­tag

Zunächst gab Schüt­te den Jugend­li­chen einen anschau­li­chen Ein­blick in sei­ne Arbeit im Land­tag. Anhand sei­nes Wochen­plans erläu­ter­te er detail­liert sei­ne Auf­ga­ben in Stutt­gart und im Wahl­kreis vor Ort. Den Schü­le­rin­nen und Schü­lern wur­de schnell klar, es gibt im All­tag eines Abge­ord­ne­ten span­nen­de und zu Tei­len auch for­dern­de Ter­mi­ne.

Die wei­ter­füh­ren­den Gesprä­che über den Auf­bau und die Funk­tio­nen im Land­tag führ­ten zu Fra­gen nach sei­ner per­sön­li­chen Ein­schät­zung des Regie­rungs­wech­sels auf Bun­des­ebe­ne. Schüt­te beton­te dabei: „Fried­rich Merz ist in der Außen­dar­stel­lung von Deutsch­land prä­sent, arbei­tet eng mit den euro­päi­schen Part­nern zusam­men und steht zu dem, was er sagt!“ Zudem habe das jüngs­te Tref­fen mit Donald Trump in den USA Merz‘ Stär­ken deut­lich gemacht.

Inne­re und äuße­re Sicher­heit: Eine Debat­te

Beson­de­res Inter­es­se weck­ten auch die Ent­schei­dun­gen zur Ver­tei­di­gungs­in­ves­ti­ti­on der Bun­des­re­pu­blik. Schüt­te mach­te deut­lich, dass die zur Ver­fü­gung gestell­ten Mit­tel jetzt auch wir­kungs­voll inves­tiert wer­den müss­ten, damit Deutsch­land sei­nen Bei­trag zur euro­päi­schen Ver­tei­di­gung leis­ten kann. Dies gel­te auch für die Fähig­kei­ten von Auf­klä­run­gen und Droh­nen.

Meh­re­re Schü­ler befür­wor­te­ten die Wie­der­ein­füh­rung einer Wehr­pflicht bzw. eines sozia­len Pflicht­jah­res. Ein Schü­ler gab zu beden­ken: „Viel­leicht führt der Dienst auch zu mehr Respekt für bei­spiels­wei­se Sani­tä­ter und Poli­zis­ten im Ein­satz.“

Eine Schü­le­rin stell­te die Fra­ge nach der Inne­ren Sicher­heit. Der Abge­ord­ne­te nann­te zunächst die Ein­stel­lung zusätz­li­cher Poli­zis­ten in den letz­ten Jah­ren und wies dar­auf hin, dass die zusätz­li­chen Beam­tin­nen und Beam­ten nicht nur in Stutt­gart, Mann­heim oder Hei­del­berg ein­ge­setzt wer­den dürf­ten. Zudem habe der baden-würt­tem­ber­gi­sche Land­tag die Betriebs­mit­tel der Poli­zei z.B. für Aus­rüs­tung signi­fi­kant erhöht. Die per­sön­li­che Schutz­aus­stat­tung wur­de deut­lich ver­bes­sert. Mit­tel sei­en auch für die Beschaf­fung von Tasern vor­han­den. „Aller­dings lehn­ten hier die Exper­ten aus dem Minis­te­ri­um die Beschaf­fung für alle Strei­fen­po­li­zis­ten aus ein­satz­tak­ti­schen Grün­den ab.“, so Schüt­te.

Aktu­el­le Debat­te: Han­dy­nut­zung an Schu­len

Die Ent­schei­dung zu einem Han­dy­ver­bot an baden-würt­tem­ber­gi­schen Schu­len sorg­te für leich­tes Unbe­ha­gen im Raum. Schüt­te wies auf die enor­me Ablen­kung durch Han­dys hin. Er beton­te jedoch, dass das Land dien Schu­len die Ver­pflich­tung über­trägt, Schu­len eine Regel zu tref­fen. Schul­lei­ter Joa­chim Phil­ipp stell­te dar­auf­hin die zukünf­ti­ge Rege­lung am Max-Born-Gym­na­si­um vor: „Jede Schü­le­rin, jeder Schü­ler erhält eine eige­ne Han­dy­ta­sche, die nur mit einem bestimm­ten Magne­ten geöff­net wer­den kann.“ So blei­be die Ver­ant­wor­tung für die oft teu­ren Gerä­te bei den Besit­zern.

Eine Schü­le­rin warf ein, dass die Poli­tik doch die Digi­ta­li­sie­rung för­dern wol­le. Albrecht Schüt­te pflich­te­te dem bei und ergänz­te: „Daher gibt es ja Tablets, die für den Unter­richt ein­ge­rich­tet sind!“ In spe­zi­el­len Fäl­len kön­nen die Lehr­kräf­te auch die Han­dys zu Lehr­zwe­cken ein­set­zen las­sen. Aller­dings wer­den letz­te­re ja meist nicht für den Unter­richt ein­ge­setzt, son­dern lenk­ten vom eigent­li­chen Unter­richts­stoff ab.

Damals und heu­te: His­to­ri­sche Par­al­le­len und die Rol­le der Demo­kra­tie

Mit fun­dier­tem Geschichts­wis­sen zog der CDU-Poli­ti­ker Par­al­le­len zwi­schen den Jah­ren 1930 und 2025, in denen sich lei­der ähn­li­che gesell­schaft­li­che und poli­ti­sche Rah­men­be­din­gun­gen zeig­ten. „In bei­den Jah­ren erhiel­ten etwa die rechts- und links­extre­men Par­tei­en bei einer deutsch­land­wei­ten Wahl ähn­li­che Stim­men­an­tei­le und die USA hob die Zöl­le mas­siv an.“ Die dra­ma­ti­schen Fol­gen der Situa­ti­on von 1930 sei­en hin­rei­chend bekannt. Schüt­te for­der­te die 26 Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf, dar­über nach­zu­den­ken, wie man heu­te ein Abdrif­ten wie damals ver­hin­dern kön­ne. Er erklär­te, wie die 5%-Hürde die Bil­dung einer hand­lungs­fä­hi­gen Regie­rung ermög­licht habe. Die­se Chan­ce müs­se die Poli­tik nun nut­zen. Schüt­te appel­lier­te ein­dring­lich: „Es ist Han­deln gebo­ten! Dies sind die Wei­chen, wie Demo­kra­tie in den nächs­ten 20 Jah­ren aus­se­hen wird! Die Zukunft, in der Sie leben wer­den.“

Die Bedeu­tung der Unab­hän­gig­keit: Eige­ne Mei­nung ver­tre­ten

Ein Schü­ler woll­te wis­sen, wie Dr. Schüt­te vor­geht, wenn er nicht die glei­che Mei­nung wie sei­ne Par­tei, die CDU, habe. Schüt­te erklär­te, dass es nicht immer mög­lich sei, einer Mei­nung zu sein. „Häu­fig kann ein gemein­sa­mer Dia­log ent­ste­hen, der zu einem guten Kom­pro­miss bei­tra­gen kann.“ Aller­dings stim­me er in weni­gen Fäl­len auch sicht­bar anders ab, als sei­ne Frak­ti­on. Für ihn sei es die Grund­la­ge sei­nes Amtes, sich frei ent­schei­den zu kön­nen. „Es ist ein gro­ßer Mehr­wert, wenn die Poli­ti­ker einen soli­den beruf­li­chen Hin­ter­grund haben und ein brei­tes Spek­trum an Wis­sen und Erfah­run­gen mit­brin­gen.“

Viel zu schnell war die ein­ge­plan­te Dop­pel­stun­de vor­bei. Es blieb noch Zeit für ein gemein­sa­mes Foto, bevor die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in ihre ver­dien­te Pau­se gin­gen.

Text und Fotos: Corin­na Kru­se