Sicher­heit im Inter­net

„Daten sind das Öl des 21. Jahr­hun­derts“, waren sich Stef­fen Hasch­ler vom „Cha­os Com­pu­ter Club Mann­heim e.V.“ und Sachar Pau­lus, Pro­fes­sor für Inter­net­si­cher­heit an der Hoch­schu­le Mann­heim, bei ihrem Vor­trag für Eltern und Leh­rer zum The­ma „Sicher­heit im Inter­net“ am 19. April 2018 einig. Die bei­den waren auf Ein­la­dung des Gesamt­el­tern­bei­rats Neckar­ge­münd ans Max-Born-Gym­na­si­um gekom­men, um ihr Exper­ten­wis­sen zu tei­len. Wäh­rend Hasch­ler, von Beruf Gym­na­si­al­leh­rer, viel für das Pro­gramm „Cha­os macht Schu­le“ unter­wegs ist, Schü­ler im Umgang mit Apps schult und jun­ge Men­schen stär­ken möch­te, mün­di­ge Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, ist Pau­lus spe­zia­li­siert auf dem The­men­ge­biet der betrieb­li­chen Sicher­heit von klei­nen und mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men.

„Sicher­heit und Bequem­lich­keit schlie­ßen sich grund­sätz­lich aus“, so Hasch­ler. Er warn­te vor USB-Sticks, die mit „mal­wa­re“, so genann­ter Schad­soft­ware, infi­ziert sein kön­nen, vor dem Nut­zen frei­er Mas­sen-W-Lans, denn da kön­nen Daten von einem „man in the midd­le“ abge­grif­fen wer­den und riet gene­rell zur Daten­spar­sam­keit: „Wir zah­len für digi­ta­le Dienst­leis­tun­gen mit unse­ren pri­va­ten Daten – wägen Sie ab, in wel­chem Fall Sie Daten preis­ge­ben möch­ten und wann nicht.“ Anbie­ter aus der EU sind grund­sätz­lich ver­trau­en­er­we­cken­der, da Daten­schutz­ge­set­ze bei uns eine hohe Prio­ri­tät haben, anders als in den USA, denn dort gehö­ren die Daten dem­je­ni­gen, der sie sam­melt.

Pro­fes­sor Pau­lus gab zehn ganz kon­kre­te Tipps, wie man sich im All­tag schüt­zen kann:

1. Augen auf beim Han­dy­kauf – wich­tig ist, dass das Han­dy mög­lichst lang mit Updates durch den Her­stel­ler ver­sorgt wird.

2. Blei­ben Sie up-to-date – Updates müs­sen auf allen End­ge­rä­ten mög­lichst schnell instal­liert wer­den.

3. Kau­fen Sie beim Händ­ler Ihres Ver­trau­ens (es geht hier um Apps oder ande­re Pro­gram­me).

4. Das ulti­ma­ti­ve Secu­ri­ty-Werk­zeug ist der gesun­de Men­schen­ver­stand.

5. Es gibt kei­ne Tech­nik die zu 100% sicher ist.

6. Erstel­len Sie Back­ups – zum Bei­spiel mit einem deut­schen Cloud-Dienst.

7. Behan­deln Sie Pass­wör­ter wie Schlüs­sel (mög­lichst lan­ge, aber noch merk­ba­re Pass­wör­ter ver­wen­den, nicht immer das sel­be Pass­wort ver­wen­den).

8. Vor­sicht bei Exkur­sio­nen in die Wild­nis – öffent­li­che W-Lan-Net­ze soll­ten gemie­den wer­den.

9. Tau­schen Sie fair – Daten gegen Leis­tung!

10. Blei­ben Sie auf dem Lau­fen­den!

Nach den bei­den Vor­trä­gen durf­ten Fra­gen gestellt wer­den – was rege genutzt wur­de. Schmun­zelnd waren sich die Besu­cher einig: eigent­lich soll­te es einen kos­ten­lo­sen, nicht kom­mer­zi­el­len Not­ruf für alle digi­ta­len Sicher­heits­pro­ble­me geben, denn an wen soll man sich wen­den, wenn man den Ver­dacht hat, dass ein digi­ta­les End­ge­rät einem Virus zum Opfer gefal­len ist?

Am 17. Mai folgt ein Vor­trag über Medi­en­ab­hän­gig­keit – wie kann man sei­ne Kin­der schüt­zen?