Koope­ra­ti­on PH Hei­del­berg

Kli­ma­wan­del fin­det Stadt

Das geplan­te Pro­jekt zielt auf die För­de­rung der Bewer­tung von Kli­ma­fol­gen und Anpas­sungs­stra­te­gien in städ­ti­schen Räu­men durch Schü­le­rin­nen und Schü­ler ab. Wäh­rend der Aspekt Kli­ma­schutz bereits in etli­chen Bil­dungs­kon­zep­ten und -mate­ria­li­en auf­ge­grif­fen wird, fin­det das The­ma Anpas­sungs­stra­te­gien der­zeit kaum Berück­sich­ti­gung in kon­kre­ten Lehr-Lern-Konzepten in ent­spre­chend pra­xis­ori­en­tier­ten Mate­ria­li­en. Das zen­tra­le Ziel des avi­sier­ten Pro­jekts ist es daher, sich die­ses Desi­de­ra­tes anzu­neh­men. Im Sin­ne des ent­de­cken­den und for­schen­den Ler­nens ori­en­tiert sich das modu­la­ri­sier­te Kon­zept an der Ver­knüp­fung von Beobachtungs-/Erfahrungsraum (Lebens­um­feld Stadt), Expe­ri­men­tier­raum (schu­li­scher und außer­schu­li­scher Lehr-Lern-Ort) und Hand­lungs­raum (Raum zur gesell­schaft­li­chen und indi­vi­du­el­len Umset­zung von Anpas­sungs­maß­nah­men).

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler haben die Mög­lich­keit, im Rah­men eines Besuchs des Schü­ler­la­bors an aus­ge­wähl­ten Modu­le (je nach the­ma­ti­scher Aus­rich­tung des Unter­richts) aktiv teil­zu­neh­men.

Betei­lig­te Lehr-/Lern­la­bo­re 

Durch eine Alli­anz von drei geo­öko­lo­gisch aus­ge­rich­te­ten außer­schu­li­schen Lehr-Lern-Labo­ren in Bochum, Hei­del­berg und Trier sol­len die ent­spre­chen­den Kon­zep­te und Lern­mo­du­le mit unter­schied­li­cher regio­na­ler, inhalt­li­cher und metho­disch-didak­ti­scher Schwer­punkt­set­zung gemein­sam ent­wi­ckelt wer­den.

Struk­tu­rel­ler Auf­bau und geplan­te Hand­lungs­fel­der des Pro­jekts „Kli­ma­wan­del fin­det Stadt“

Kern des zu ent­wi­ckeln­den Bil­dungs­kon­zep­tes, das sich der in Abbil­dung 1 bei­spiel­haft genann­ten The­men annimmt, wird die didak­ti­sche Ver­schrän­kung von Beobachtungs-/Erfahrungsraum, Expe­ri­men­tier­raum und Hand­lungs­raum sein.

Mit Beobachtungs‐/Erfahrungsraum ist der urba­ne Raum gemeint, der maß­geb­lich die Alltags- bzw. Lebens­welt der Jugend­li­chen dar­stellt. In die­sem Raum fin­det Kli­ma­wan­del kon­kret statt, sei­ne Fol­gen und Aus­wir­kun­gen kön­nen unter­sucht wer­den, wor­aus sich – auch im Sinn eines Real­la­bors – in und aus der Pra­xis kon­kre­te For­schungs­fra­gen gene­rie­ren las­sen. Unter urba­nen Räu­men wer­den dabei alle städ­tisch gepräg­ten Räu­me unter­schied­li­cher Grö­ßen­ord­nung ver­stan­den, in denen ent­spre­chen­de cha­rak­te­ris­ti­sche Effek­te beob­acht­bar sind – also nicht nur grö­ße­re Agglo­me­ra­ti­ons­räu­me, son­dern auch Klein- und Mit­tel­städ­te.

Die Fra­ge­stel­lun­gen kön­nen dann mit ver­schie­de­nen Metho­den der Erkennt­nis­ge­win­nung (u. a. Unter­su­chun­gen, Ver­su­che, Expe­ri­men­te, Model­lie­run­gen) bear­bei­tet wer­den. Dies kann ins­be­son­de­re durch „Vor-Ort-Experimente“ direkt im städ­ti­schen Raum, im schu­li­schen Kon­text und/oder im Rah­men von Modell­ex­pe­ri­men­ten im Lehr-Lern-Labor erfol­gen, die in die­sem Sin­ne als Expe­ri­men­tier­raum fun­gie­ren.

Die resul­tie­ren­den For­schungs­er­geb­nis­se lie­fern Ant­wor­ten auf die ent­wi­ckel­ten Fra­ge­stel­lun­gen und bie­ten die Grund­la­ge für Lösungs­an­sät­ze im urba­nen Hand­lungs­raum, also dem Raum, in dem sich kon­kre­te Anpas­sungs­stra­te­gien umsetz­ten las­sen und damit kli­ma­ad­äqua­tes Han­deln rea­li­siert wer­den kann. Inso­fern ist der Beobachtungs-/Erfahrungsraum zugleich Lern- und auch Hand­lungs­raum.

Der Beobachtungs-/Erfahrungsraum bil­det zusam­men mit dem Hand­lungs­raum für die Jugend­li­chen gleich­sam den „Real­raum“ ihrer eige­nen Alltags- und Lebens­um­welt. Ver­knüpft mit dem for­schend ent­de­cken­den Expe­ri­men­tier­raum ergibt sich so für die Jugend­li­chen ein Real­la­bor, in dem sie an pra­xis­ge­lei­te­ten Fra­ge­stel­lun­gen Akteu­re wer­den.

Schwer­punkt­be­rei­chen der Hoch­schul­stand­or­te Bochum, Hei­del­berg und Trier 

Die Hoch­schul­stand­or­te befas­sen sich mit einem Bereich Gesundheit/Risikoprävention, Stadtökologie/Biodiversität oder Stadtklima/Stadtplanung. Aus jedem Bereich resul­tie­ren ver­schie­de­ne Modu­le, die an dem jewei­li­gen Stand­ort in Koope­ra­ti­on mit Schu­len ent­wi­ckelt und erprobt und dann an allen Stand­or­ten umge­setzt wer­den. Tabel­le 1 gibt einen Über­blick über mög­li­che Modu­le.

Ziel­grup­pen und Koope­ra­ti­ons­part­ner 

An dem Pro­jekt sol­len in jeder Part­ner­stadt aus­ge­wähl­te Real-, Gesamt­schu­len und Gym­na­si­en teil­neh­men. Ziel­grup­pen sind die Schü­ler der Klas­sen 8 bis 12. Die Jugend­li­chen sol­len im Sin­ne des mode­ra­ten Kon­struk­ti­vis­mus ange­lei­tet wer­den, aber den­noch mög­lichst aktiv und selb­stän­dig in Tan­dems oder Klein­grup­pen ihre Unter­su­chun­gen und Ana­ly­sen im Real-, Experimentier- und Hand­lungs­raum durch­füh­ren. Um die Lern­mo­du­le dar­über hin­aus in unter­schied­li­chen Alters­klas­sen (von 14 bis ca. 17 Jah­ren) bzw. Schul­stu­fen (Sek. I und Sek. II) ein­setz­ten zu kön­nen, wer­den sie im Sin­ne der Lern­pro­gres­si­on in Form eines Bau­kas­ten­sys­tems auf­ge­baut. Aus­ge­hend von einem basa­len Aus­gangs­bau­stein kann jedes Modul durch wei­te­re ver­tie­fen­de und dif­fe­ren­zie­ren­de, immer höhe­re Anspruchs­ni­veaus errei­chen­de Bau­stei­ne erwei­tert wer­den. Ergänzt wer­den die Modu­le durch Ange­bo­te für die (lehr­plan­be­zo­gen) Ein­bin­dung in den Fach­un­ter­richt.

Die Modu­le wer­den unter Mit­wir­kung der Fach­kol­le­gin­nen und -kol­le­gen vor Ort ent­wi­ckelt, indem ihnen die Kon­zep­te vor der Umset­zung zur Dis­kus­si­on vor­ge­legt und sie in den Pro­zess der Reflek­ti­on sowie Wei­ter­ent­wick­lung ein­ge­bun­den wer­den.

Geplant ist die Umset­zung am MBG wie folgt:
– Phä­no­lo­gie-Modul: 6. Klas­se Bio­lo­gie
– Ruderal­ve­ge­ta­ti­on-Modul: 8. Klas­se NWT
– Stra­ßen­be­ge­lit­grün- Modul: 10. Klas­se Geo­gra­phie und Bio­lo­gie