Max Born

Max Born als Schul­na­mens­ge­ber und Vor­bild für uns

Max Born hat­te kein ein­fa­ches Leben. Er war ein kränk­li­ches Kind und litt unter star­ken Asth­ma-Anfäl­len. Sei­ne Mut­ter hat er kaum ken­nen gelernt und mit 18 Jah­ren war er Voll­wai­se. Auch im spä­te­ren Leben lief nicht alles rund. Er hat jedoch nie auf­ge­ge­ben, immer gekämpft, hart gear­bei­tet und ver­sucht, das Bes­te aus allem zu machen und das Bes­te in Allen zu sehen.

Max Born steht dafür, dass man auch Wider­stän­de über­win­den und sein Leben posi­tiv gestal­ten kann.

Sei­ne posi­ti­ve Lebens­ein­stel­lung zeich­net ihn auch als Leh­rer in Göt­tin­gen aus: Born ging stets freund­lich und respekt­voll mit sei­nen Schü­lern um, for­der­te sie jedoch auch.

Max Born war ein Ver­folg­ter des Natio­nal­so­zia­lis­mus, sowohl wegen sei­ner Her­kunft als auch wegen sei­ner pazi­fis­ti­schen poli­ti­schen Gesin­nung. Sein Name unter­streicht unser Schul­be­kennt­nis: „Schu­le ohne Ras­sis­mus, Schu­le mit Cou­ra­ge“, steht aber mit Max Borns Wie­der­kehr nach Deutsch­land im Jahr 1953  gleich­zei­tig auch für die Aus­söh­nung und Auf­ar­bei­tung der Ver­gan­gen­heit.

Max Borns Leben war (fast) so facet­ten­reich wie unse­re Schul­ge­mein­schaft. Sein Wir­ken bie­tet inter­es­san­te Anknüp­fungs­punk­te für Ethik/Religion/Philosophie (Ver­ant­wor­tung des Wis­sen­schaft­lers / Born-Zitat: „(Unter­las­se) das Mög­li­che, wenn es sinn­los ist, ver­su­che das Unmög­li­che, wenn der Sinn die Wür­de und Unab­hän­gig­keit des Menschen…ist“), Natur­wis­sen­schaf­ten (Ent­wick­lung der Quan­ten­me­cha­nik, Erkennt­nis­weg der Natur­wis­sen­schaf­ten), den Gesell­schafts­wis­sen­schaf­ten (Wei­ma­rer Repu­blik, Natio­nal­so­zia­lis­mus, Ent­wick­lung des Nach­kriegs­deutsch­lands, ato­ma­re Wie­der­be­waff­nung), Deutsch (Bücher wie: „In der Sache J.R. Oppen­hei­mer“), Eng­lisch (Emi­gra­ti­ons­zeit in Eng­land) und evtl. sogar in Musik (Oli­via New­ton John ist Borns Enke­lin).

Sein Wir­ken als ver­ant­wor­tungs­vol­ler Phy­si­ker passt zu uns als „Part­ner­schu­le des Hau­ses der Astro­no­mie“, unse­ren Kli­ma­schutz­pro­jek­ten mit der päd­ago­gi­schen Hoch­schu­le Hei­del­berg, und zur Pas­siv­haus­bau­wei­se unse­res Schul­hau­ses.

Max Born leb­te die­se „Ver­ant­wor­tung als Wis­sen­schaft­ler“ vor, bezog immer Stel­lung zu bri­san­ten gesell­schafts-poli­ti­schen The­men sei­ner Zeit.

In Mit­ten des Kal­ten Krie­ges warn­te er als Mit­un­ter­zeich­ner des Rus­sell-Ein­stein Mani­fests vor den Gefah­ren ato­ma­rer Waf­fen. Aus die­ser Initia­ti­ve ent­stan­den die sog. Pug­wa­sh – Kon­fe­ren­zen, durch wel­che schließ­lich ober­ir­di­sche Atom­waf­fen­ver­su­che ver­bo­ten wur­den.

Als Mit­in­itia­tor des Göt­tin­ger Mani­fests gegen die ato­ma­re Auf­rüs­tung der Bun­des­wehr gestal­te­te Max Born als Vor­den­ker poli­ti­sche Ent­wick­lun­gen im Nach­kriegs­deutsch­land mit.

Sein Name steht dafür, sich die Kon­se­quen­zen unse­res Han­delns stets bewusst zu machen und enga­giert und cou­ra­giert auf demo­kra­ti­schem Wege gegen mög­li­che Fehl­ent­wick­lun­gen ein­zu­tre­ten.

Bio­gra­phie

  • 12.1882 Geb. in Bres­lau als Sohn des Embryo­lo­gen und Ana­toms Prof. Gus­tav Born und sei­ner Frau Mar­ga­re­te.
  • 1901-06 Stu­di­um in Bres­lau, Hei­del­berg, Zürich, Cam­bridge und Göt­tin­gen – Stu­di­en­the­men: Moral­phi­lo­so­phie und Jura, und spä­ter Mathe­ma­tik, Phy­sik und Astro­no­mie.
  • 1915 – 20 Pro­fes­sor an den Uni­ver­si­tä­ten Frank­furt, Ber­lin, Chi­ca­go.
  • 1921 – 1933 war er Pro­fes­sor in Göt­tin­gen und ent­wi­ckel­te grund­le­gen­de Gedan­ken zur Quan­ten­phy­sik, für wel­che er spä­ter (1954) den Nobel­preis für Phy­sik erhielt.
  • 1933 wur­de er zwangs­be­ur­laubt wegen sei­ner jüdi­schen Vor­fah­ren und wegen sei­ner pazi­fis­ti­schen Geis­tes­hal­tung. Emi­gra­ti­on nach Eng­land.
  • 1953: (Trotz der Vor­ge­schich­te) Rück­kehr nach Deutsch­land. Schrieb (und hielt) cou­ra­gier­te Reden zu phi­lo­so­phi­schen und gesell­schafts­po­li­ti­schen The­men; pazi­fis­ti­sche Geis­tes­hal­tung. Er enga­giert sich gegen die ato­ma­re Aus­f­rüs­tung und betont die gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung der Wis­sen­schaft­ler.
  • 1954 Phy­sik- Nobel­preis für sei­ne grund­le­gen­den Arbei­ten zur Quan­ten­me­cha­nik, ins­be­son­de­re für sei­ne sta­tis­ti­schen Deu­tung der Wel­len­funk­ti­on von Quan­ten­ob­jek­ten.
  • 1955: Mit­un­ter­zeich­ner des Rus­sell-Ein­stein Mani­fests (=Mani­fest 10 nam­haf­ter Wis­sen­schaft­ler, in wel­chem nach Ent­wick­lung der Was­ser­stoff­bom­be vor den Kon­se­quen­zen für die Mensch­heit gewarnt wird. Den dar­aus resul­tie­ren­den sog. „Pug­wa­sh Con­fe­ren­ces“ (The­ma: glo­ba­le Sicher­heits­fra­gen) wur­de 1995 der Frie­dens­no­bel­preis ver­lie­hen).
  • 1957: Mit­in­itia­tor des Göt­tin­ger Mani­fests (=Erklä­rung von 18 Atom­wis­sen­schaft­lern gegen die ato­ma­re Auf­rüs­tung in Deutsch­land).
  • 01.1970 Er stirbt in Göt­tin­gen.