Bundesweite Lehrerfortbildung Astronomie

Vom 12. – 14. November 2015 fand im Haus der Astronomie die bundesweite, jährliche Lehrerfortbildung Astronomie statt.

In jeweils einem Workshop wurden dabei auch zwei am Max-Born-Gymnasium entwickelte Unterrichtsmodule des NWT Unterrichts vorgestellt:

 

1) Teleskopbau (Dr. I. Thiering und K. Schmidt)

In diesem Unterrichtsmodul wird theoretisches Wissen über die Funktionsweise eines Fernrohrs mit der technischen Umsetzung dieses Wissens beim Bau eines Taschenteleskops verbunden, wobei die technische Umsetzung durch die variable Teleskoptubuslänge und die praktische Berechnung der zu erreichenden Sollwerte für die Scharfstellung des Bildes eines 1m entfernten und eines „unendlich“ weit entfernten Objektes durchaus nicht zu unterschätzen ist.

Den teilnehmenden LehrerInnen des Workshops wurde von Frau Dr. Thiering zuerst der Unterrichtslehrgang dargelegt. Anschließend konnten die LehrerInnen den praktischen Teil, in welchem den SchülerInnen die Funktionsweise eines Fernrohrs verständlich gemacht werden soll, anhand mitgebrachter Aufbauten aus den NWT/Physik-Sammlungen des MBGs selbst nach vollziehen. Zum Abschluss des Workshops wurde das interessierte Lehrerkollegium mit umfangreichen Unterrichtsmaterialien versorgt, erstellt von unserem MBG Team. Wir erhielten viel positives Feedback und mehrere KollegInnen äußerten die Absicht, dieses Material in ihren Klassen einsetzen zu wollen.

 

2) Dopplerspektroskopie und Suche nach Exoplaneten (Dr. I. Thiering und Tobias Schulz, Haus der Astronomie)

Dieses Modul war besonders gefragt, da es theoretisches Wissen über Spektroskopie – einer Analysemethode die in allen modernen naturwissenschaftlichen Anwendungsbereichen von großer Bedeutung ist- mit modernster Computertechnik kombiniert, sodass sich mehrere Workshop Teilnehmer einen der vielen Laptops teilen mussten. Unter den Laptops befanden sich auch die 3 von der Heraueusstiftung als Preis für dieses Unterrichtsmodul verliehenen neuen Computer des MBGs.

In dem Lehrgang wird zuerst die Linienverschiebung im Spektrum anhand des akustischen Dopplereffekts erklärt. In Schülerversuchen wird dies mithilfe des Freeware Programms Audacity und eines Piezo-Summers aufgezeichnet.  Die Unterscheidung der zeitlichen und der Frequenzdarstellung des sich auf das Mikrofon zu- und wegbewegenden Summertons ist dabei ideales „Gehirnjogging“ für die Mittelstufen SchülerInnen in den NWT Klassen, ohne dass dazu ein großes mathematisches Gerüst von Nöten ist. [Anm.: Fourier Analyse wird ohne höhere Mathematik als Phänomen vermittelt].

Zum Schluss wurden verschiedene Anwendungen diskutiert, wie z.B. die Untersuchung von Arteriosklerose in der Medizintechnik oder (durch den elektromagnetischen Dopplereffekt) die Suche nach erdähnlichen Planeten in anderen Sonnensystemen (=sog. terrestrische Exoplaneten).