SiM – Schulen ins Museum

Mit dem Projekt „SiM – Schulen ins Museum“ traten die Kunsthalle Mannheim und das Max-Born-Gymnasium Neckargemünd 2016 zum Förderwettbewerb an und überzeugten die Jury von „Gemeinsam Neues schaffen“. Das ist der Titel eines Spendenprojekts der BASF Ludwigshafen, durch das Projekte gefördert werden, bei denen gemeinnützige Organisationen aus den Bereichen Bildung, Sport, Kultur und Soziales zusammenarbeiten mit dem Ziel, möglichst vielen Menschen in der Metropolregion Rhein-Neckar vielfältige Lern- und Entwicklungschancen zu eröffnen.

Dies ist auch das Anliegen des SiM-Projekts der Kunsthalle Mannheim und des Max-Born-Gymnasiums Neckargemünd, das nun mit einer Fördersumme in Höhe von 5.000 Euro unterstützt wird. Mit dieser Bildungskooperation möchten die Projektpartner Schülern und Schulen der Metropolregion den Zugang zu Kunst und Kultur erleichtern. In der eineinhalbjährigen Projektphase erarbeiten in einem ersten Schritt Schülerinnen und Schüler des Max-Born-Gymnasiums Neckargemünd innerhalb einer Kunst-AG, angeleitet von der Kunstvermittlung der Kunsthalle Mannheim, verschiedene Möglichkeiten, um Mitschülern des Max-Born-Gymnasiums Neckargemünd Kunst und Kultur zu vermitteln.

„Erwachsene und junge Menschen kommunizieren unterschiedlich. Sie verwenden nicht immer die gleiche Sprache“, weiß Dr. Dorothee Höfert, Leiterin der Kunstvermittlung an der Kunsthalle Mannheim. „Schüler lernen daher gerne und leichter von Gleichaltrigen. Sie agieren als Vermittler auf der gleichen Sprachebene und erleichtern anderen Kindern und Jugendlichen den Einstieg in die kulturelle Bildung.“ Diese Erkenntnisse sollen im SiM-Projekt praktisch umgesetzt werden: So wird Kunstvermittlung zum Beispiel in Form von Führungen von Schülern für Schüler in der Kunsthalle Mannheim durchgeführt und Informationsveranstaltungen im Schulhaus werden von Schülern für Schüler abgehalten.

„Durch das Vermitteln von Kunst wird bei den Schülern das kreative Denken geschult, das Sprach- und Präsentationsvermögen gefördert, über Geschichte nachgedacht, bewusst Lerninhalte vermittelt sowie soziale Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeiten und das Selbstbewusstsein gestärkt“, ist Frédéric Briend, Kunsterzieher am Max-Born-Gymnasium Neckargemünd, überzeugt. „Die Schüler erreichen dadurch – gemäß des Bildungsstandards Bildende Kunst des Landes Baden-Württemberg – ein besseres Verständnis ihrer selbst in ihrer kulturellen Umwelt.“

Darüber hinaus erhalten im zweiten Projekt-Schritt alle am Schulleben des Max-Born-Gymnasiums beteiligten Personen ab Januar 2018 eine so genannte „School Card“. Die Kartenbesitzer können die Kunsthalle Mannheim sechs Monate kostenlos besuchen. Dadurch haben Schüler und Lehrer, aber auch Haustechniker, Reinigungskräfte u.a. freien Zugang zur Kunst. Dies entspricht dem Leitgedanken des Gründungsdirektors der Kunsthalle Mannheim, Fritz Wichert, der „Kunst für alle“ forderte – unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität und sozialer Herkunft. Alle Schüler können mit ihrer „School Card“ außerdem jeweils ein Elternteil kostenfrei in die Sonderausstellungen des Mannheimer Kunstmuseums mitnehmen.

Zum Abschluss wird die Kunsthalle Mannheim das Projekt evaluieren und u.a. anhand der Besucherzahlen des Max-Born-Gymnasiums Neckargemünd ermitteln, inwiefern eine solche „School Card“ mit Unterstützung von Sponsoren in Zukunft weiteren Schulen der Metropolregion Rhein-Neckar angeboten werden kann.
Mit dem SiM-Projekt erproben das Max-Born-Gymnasium Neckargemünd und die Kunsthalle Mannheim modellhaft neue Formen der Stärkung kultureller Bildung. Dabei werden besonders die Rahmenbedingungen aus Kosten und Leistungen der Partner in den Blick genommen. Auf diese Weise sollen verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie zukünftig Schülern und Schulen der Metropolregion Rhein-Neckar der Zugang zu Kunst und Kultur erleichtert werden kann.