„Alles hat seine Zeit“

Ökumenischer Weihnachtsgottesdienst des Max-Born-Gymnasiums – von Schülern für Schüler gestaltet

„Das Leben nimmt den Menschen sehr viel Zeit weg“ – augenzwinkernd begann mit diesem Aphorismus des polnischen Satirikers Stanislaw Jerzy Lec der diesjährige Weihnachtsgottesdienst des Max-Born-Gymnasiums am 19. Dezember 2019. Gerade in der Vorweihnachtszeit fühlen sich schon die Fünftklässler, erst recht aber die älteren Schülerinnen und Schüler oft gehetzt zwischen Klassenarbeiten mit Notendruck, Weihnachtsvorbereitungen und sonstigen Veranstaltungen – da bleibt oft wenig Zeit zum Entspannen und zur Besinnlichkeit.
Dieses Thema haben sich die katholischen Religions-Gruppen der 6., 7., 8. sowie 10. Klassen unter der Leitung von Jannik Sobik für die Gestaltung des Gottesdienstes vorgenommen. In verschiedenen Wort-Beiträgen und auch einem szenischen Beitrag der 7. Klassen betrachteten sie den Umgang mit der Zeit aus verschiedenen Perspektiven. Während die Zeit sich nicht besitzen oder festhalten lässt, haben wir Menschen doch die Möglichkeit und die Aufgabe, unsere Zeit sinnvoll zu nutzen.
Die Lesung der Geschichte von Maria und Marta aus dem Lukasevangelium sowie die von den Zehntklässlern dazu verfassten und vorgetragenen Gedanken verdeutlichten, dass eine solche sinnvolle Nutzung der Zeit nicht bedeutet, dauernd nur zu arbeiten oder dauernd nur zu „chillen“ – sondern es kommt darauf an, beide Rollen zu ihrer Zeit einzunehmen. Während die Vorweihnachtszeit wie die Zeit der Marta durchaus oft von hektischer Betriebsamkeit geprägt sei, mahnten die Zehntklässlerinnen dazu, auch die Pausen und die „Zeit für sich“ nicht zu kurz kommen zu lassen, sich wie Maria zu Füßen des Herrn niederzulassen und aus der Ruhe und dem Zuhören wieder Kraft schöpfen zu können. Die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und auch die anwesenden Eltern wurden mit dem Wunsch entlassen, während der nun beginnenden Ferien die Arbeit nicht im Vordergrund stehen zu lassen, sondern die Ruhepausen zu genießen, um so neue Energie für das kommende Jahr zu sammeln.
Passend zum Thema hatten die Schülerinnen und Schüler auch die liturgischen Texte verfasst bzw. ausgewählt; selbst in der Liedauswahl (“Meine Zeit steht in deinen Händen”) fand es sich wieder.
Zum Abschluss dankte Religionslehrer Jannik Sobik allen Mitwirkenden, namentlich seinen Religionsklassen für die selbst erarbeiteten Texte, das Theater und die Liedblatt-Gestaltung, der Musik-Fachschaft für die musikalische Gestaltung (Sabine Krings am Klavier, Katrin Kieckhaefer-Wüst an der Querflöte und Julia Ruch an der Geige) , der evangelischen Markusgemeinde für die Einladung, den Gottesdienst in der St.-Ulrichs-Kirche feiern zu dürfen und natürlich der anwesenden ökumenischen Schul-Gemeinde. Die Gottesdienstbesucher wurden mit Gottes Segen in die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel entlassen.