Eras­mus+ Aben­teu­er: Kul­tu­rel­le Begeg­nun­gen, spre­chen­de Fotos, nas­se Füße und ganz viel Gast­freund­schaft beim Besuch in Cubas de la Sagra

Vom 18. bis zum 25. Okto­ber 2023 hat­ten 22 Schüler*innen der 10a des Max-Born-Gym­na­si­ums das Pri­vi­leg, an einem auf­re­gen­den Schü­ler­aus­tausch­pro­gramm mit der spa­ni­schen Schu­le IES Sor Jua­na de la Cruz in Cubas de la Sagra teil­zu­neh­men. Die­ser Besuch wur­de im Rah­men des Eras­mus+ Pro­gramms durch­ge­führt und stand in die­sem Jahr unter dem Mot­to „ACE – Arts, Cul­tu­re and Eco­lo­gy“.
Im Vor­feld des Schü­ler­aus­tauschs waren die Schüler*innen glei­cher­ma­ßen vol­ler Auf­re­gung und Vor­freu­de, da sie sich Gedan­ken dar­über mach­ten, wie es wohl sein wür­de, in einer völ­lig neu­en Umge­bung in einen spa­nisch­spra­chi­gen Gast­fa­mi­li­en zu leben. Unser Emp­fang bei der Ankunft in der im Her­zen Spa­ni­ens – zwi­schen Madrid und Tole­do – gele­ge­nen Gemein­de Cubas de la Sagra war dann aber so herz­lich und die spa­ni­schen Gast­ge­ber so offen und freund­lich, dass die Zwei­fel schnell ver­flo­gen.

Das Eras­mus+ Pro­jekt
Wäh­rend ihres Auf­ent­halts in Spa­ni­en arbei­te­ten die deut­schen Schüler*innen eng mit ihren spa­ni­schen Austauschpartner*innen zusam­men, um mit Hil­fe der App chat­ter­pix „spre­chen­de Fotos“ zu ver­schie­de­nen The­men zu erstel­len. Die­se Fotos soll­ten die Aspek­te Kunst, Kul­tur und Öko­lo­gie mit­ein­an­der ver­bin­den und die zen­tra­len wäh­rend der Woche im euro­päi­schen Part­ner­land gewon­nen Erfah­run­gen auf krea­ti­ve Art zusam­men­fas­sen.
Unter der Über­schrift „Wenn aus der Stil­le Wor­te wer­den: Ein Pro­jekt um Gegen­stän­de zum Leben zu erwe­cken“ schu­fen die Schüler*innen aus Neckar­ge­münd und Cubas so blei­ben­de Erin­ne­rungs­bil­der, die auf Spa­nisch und Eng­lisch Wis­sens­wer­tes über Kul­tur, Kunst, All­tag und Umwelt­schutz ver­mit­teln.

Zu Gast in einer spa­ni­schen Schu­le
Zen­tra­ler Bestand­teil des Pro­gramms war die Teil­nah­me am regu­lä­ren spa­ni­schen Schul­un­ter­richt. Dies ermög­lich­te den deut­schen Schüler*innen nicht nur einen tie­fe­ren Ein­blick in das spa­ni­sche Bil­dungs­sys­tem, son­dern auch die Gele­gen­heit, neue Freund­schaf­ten zu knüp­fen und ihre Sprach­kennt­nis­se zu ver­tie­fen. Dabei sta­chen neben vie­len Gemein­sam­kei­ten auch Unter­schie­de her­vor – neben einem spä­te­ren Schul­be­ginn fiel den Neckar­ge­mün­der Gäs­ten auch auf, dass Lehrer*innen in Spa­ni­en geduzt wer­den und dass die Schul­stun­den hier 55 Minu­ten dau­ern.
Ganz schön laut wur­de es beim Trom­mel­work­shop, der den Schüler*innen die Gele­gen­heit bot, in die fas­zi­nie­ren­de Welt der rhyth­mi­schen Klän­ge Kubas ein­zu­tau­chen. Unter der Anlei­tung eines ver­sier­ten Trom­mel­meis­ters erlern­ten sie die grund­le­gen­den Tech­ni­ken des kuba­ni­schen Trom­melns und tauch­ten in ein laut­star­kes, rhyth­mi­sches Erleb­nis ein. Die Schüler*innen hat­ten sicht­lich Spaß und konn­ten ihre eige­nen musi­ka­li­schen Talen­te ent­de­cken.
Zum Abschluss der Woche in Spa­ni­en fand eine gemein­sa­me Pflanz­ak­ti­on statt. Orga­ni­siert wur­de die­se Akti­on vom Stadt­rat der Gemein­de Cubas de la Sagra, meh­re­re Abge­ord­ne­te waren extra dafür in die Schu­le gekom­men. Zu Beginn erhiel­ten die Teil­neh­men­den eine Ein­füh­rung zu öko­lo­gisch nach­hal­ti­gen Bewäs­se­rungs­sys­te­men. Um die Pflan­zen was­ser­scho­nend zu ver­sor­gen, wur­de ein Schlauch­sys­tem instal­liert. Die Schüler*innen schu­fen so auf dem Schul­ge­län­de ein „Grü­nes Denk­mal“, das auch in Zukunft an die gemein­sam ver­brach­te Zeit erin­nern wird. Aus ver­schie­de­nen Setz­lin­gen ent­stand der deut­sche Schrift­zug „Freund.“ Sobald die Pflan­zen ange­wach­sen sind, wird die Stadt mit einer Droh­ne Video­auf­nah­men anfer­ti­gen, die dann auch in Neckar­ge­münd ange­schaut wer­den kön­nen.

Auf Erkun­dungs­tour in der Umge­bung
Neben dem spa­ni­schen All­tag und dem Schul­be­such bot sich auch die Mög­lich­keit, die Umge­bung von Cubas de la Sagra durch gemein­sa­me Exkur­sio­nen zu erkun­den.
Ein Spa­zier­gang durch Madrid, der wun­der­schö­nen Haupt­stadt Spa­ni­ens, brach­te den Schüler*innen die fas­zi­nie­ren­de Kul­tur und Geschich­te des Lan­des näher.
Die kul­tu­rel­le Berei­che­rung des Aus­tauschs erreich­te ihren Höhe­punkt mit dem Besuch des Pra­do-Muse­ums in Madrid. Die Schüler*innen hat­ten die Gele­gen­heit, eini­ge der welt­weit bekann­tes­ten Kunst­wer­ke – unter ande­rem von Die­go Veláz­quez, Hie­ro­ny­mus Bosch und Pablo Picas­so zu bewun­dern. Vor allem die „Schwar­zen Gemäl­de“ von Fran­cis­co de Goya rie­fen bei eini­gen Schüler*innen so star­ke Emo­tio­nen her­vor, dass sie fürch­te­ten, dass die hier dar­ge­stell­ten Hexen, Teu­fel und ande­re dunk­le Gestal­ten sie bis in ihre Träu­me ver­fol­gen könn­ten – dem Künst­ler hät­te die­se Reak­ti­on ver­mut­lich gefal­len.
Ein wei­te­rer Höhe­punkt der Eras­mus+ Akti­vi­tät war die his­to­ri­sche Erkun­dung der bezau­bern­den Alt­stadt von Tole­do. Hier konn­ten die Schüler*innen die beein­dru­cken­de Archi­tek­tur und Geschich­te die­ser mit­tel­al­ter­li­chen Stadt erle­ben. Tole­do könn­te man gewis­ser­ma­ßen als Mus­ter­bei­spiel der euro­päi­schen Idee anse­hen, weil sich hier – wie an kaum einem ande­ren Ort sonst – zeigt, wie bereits vor vie­len Jahr­hun­der­ten ein Zusam­men­le­ben von Men­schen ver­schie­de­ner Reli­gio­nen und Kul­tu­ren fried­voll funk­tio­nie­ren konn­te.

Teil­nah­me am Fami­li­en­le­ben
Sehr viel sehr lecke­res Essen, fröh­li­che Fami­li­en­fei­ern, wil­de E-Scoo­ter Fahr­ten und span­nen­de Fuß­ball­spie­le – beson­ders wert­voll war das Erle­ben des spa­ni­schen All­tags und die herz­li­che spa­ni­sche Gast­freund­schaft. Davon, dass das Wet­ter dabei nicht immer so war, wie im Vor­feld erhofft – in Madrid wur­de wäh­rend unse­res Auf­ent­halts ein seit über 50 Jah­ren bestehen­der Regen­re­kord gebro­chen – ließ man sich die Zeit in Cubas nicht ver­der­ben. Der/Die ein oder ande­re nutzt viel­leicht pri­vat in einem der kom­men­den Schul­jah­re die Mög­lich­keit, bei som­mer­li­che­ren Tem­pe­ra­tu­ren die spa­ni­sche Gast­fa­mi­lie noch ein­mal zu besu­chen.

Alles in allem…
Ins­ge­samt war der Schü­ler­aus­tausch zwi­schen dem Max-Born-Gym­na­si­um und der IES Sor Jua­na de la Cruz eine berei­chern­de Erfah­rung, die nicht nur die kul­tu­rel­len Hori­zon­te der Schüler*innen erwei­ter­te, son­dern viel­leicht auch blei­ben­de Freund­schaf­ten geschaf­fen hat. Die­ses Eras­mus+ Pro­jekt wird zwei­fel­los in den Erin­ne­run­gen der Schüler*innen für lan­ge Zeit leben­dig blei­ben. Mit Vor­freu­de bli­cken wir bereits auf den Gegen­be­such der spa­ni­schen Schüler*innen im kom­men­den März.