Theateraufführung 2017

Herzhaft gelacht wurde am Max-Born-Gymnasium in der Aktionswoche zum Schuljubiläum:  Unter der Leitung von Barbara Laufs präsentierte die Mittel- und Oberstufen-Theater-AG zahlreiche selbst geschriebene, kabarettistische Szenen über den Schulalltag, die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Eltern.
Alle 23 beteiligten Schülerinnen und Schülern waren mit vollem Einsatz dabei, wenn es darum, ging, in einer Werbeagentur einen Slogan für das MBG zu finden, die Schule, die von einem allseits bekannten Kerwepfarrer geleitet wird, oder wenn die Einsatzzentrale des Schulsanitätsteams die in die Jahre gekommenen Lehrer reanimieren und versorgen muss.
Ganz nebenbei kam auch die technische Ausstattung der Schule selbst zu Wort und durfte sich den Frust von der Seele reden.
Die jungen Schauspieler zeigten unglaubliches Talent darin, ihre Lehrerinnen und Lehrer darzustellen, zum Beispiel beim Drehen eines Werbespots für die Mensa: McMensa, We‘re loving it!
Auch die Eltern wurden in die Sketche mit einbezogen. So erhielten sie Urkunden für die vielen für ihre Kinder angefertigten Hausaufgaben und Referate und durften an einem lustigen Quiz über die Schule und den Schulleiter teilnehmen.
Nicht fehlen durfte auch eine Szene über die Fundsachen von Lehrkräften sowie eine Lehrerfortbildung gegen Arbeitswut, bei der die Lehrkräfte wertvolle Tipps erhielten, wie sie von der Arbeitswut kuriert werden könnten.
Den Höhepunkt des kabarettistischen Streifzugs durch das MBG bildete jedoch die Kandidatendebatte für die Nachfolge von Herrn Linier. Zur Wahl standen Hilary Clinton, gekonnt verkörpert durch Isabel Erfurt aus der Klasse 9c, und Donald Trump, der von Jakob Ruch aus der 10a meisterhaft imitiert wurde: „The Abituriental Dream is back, I will make it great again, I will make it bigger, better and stronger.“ Auch die Körperhaltung, Gestik und Mimik stimmten, als Trump ankündigte, eine Mauer zur Realschule bauen und alle Lehrer mit Waffen ausstatten zu wollen – ganz nebenbei twitterte er „just kicking Hilary‘s ass… so sad“. Er wolle ab jetzt nur noch ECHTE Neckargemünder Schüler aufnehmen, keine aus den Nachbargemeinden, und ganz nebenbei werde auch Linier-Care abgeschafft. Sofort gab es einen lautstarken Protestmarsch auf der Bühne mit Parolen wie „Make Horst great again“ und „Not my principal“ – die gesamte Aula bog sich vor Lachen.
Auch Schulleiter Horst Linier war begeistert von den vielseitigen und gelungenen, aber immer fair bleibenden Analogien und Parodien seiner Schüler: „Ich hätte nicht gedacht, dass der Kampf um meine Nachfolge so heftig entbrannt ist“, meinte er mit einem Schmunzeln.
Die Ehrungen der Schauspieler und ihrer Lehrerin wurden des feierlichen Anlasses wegen von Bürgermeister Frank Volk selbst vorgenommen, der, als ehemaliger Schüler des MBG, besonders viel Spaß an der Aufführung hatte.
Das Technikteam, bestehend aus Anna Reinhold, Dominik Langer und Tillmann Gastner. leistete professionelle Arbeit und unterstützte die Theater-AG in allen Belangen.

SiM – Schulen ins Museum

Mit dem Projekt „SiM – Schulen ins Museum“ traten die Kunsthalle Mannheim und das Max-Born-Gymnasium Neckargemünd 2016 zum Förderwettbewerb an und überzeugten die Jury von „Gemeinsam Neues schaffen“. Das ist der Titel eines Spendenprojekts der BASF Ludwigshafen, durch das Projekte gefördert werden, bei denen gemeinnützige Organisationen aus den Bereichen Bildung, Sport, Kultur und Soziales zusammenarbeiten mit dem Ziel, möglichst vielen Menschen in der Metropolregion Rhein-Neckar vielfältige Lern- und Entwicklungschancen zu eröffnen.

Dies ist auch das Anliegen des SiM-Projekts der Kunsthalle Mannheim und des Max-Born-Gymnasiums Neckargemünd, das nun mit einer Fördersumme in Höhe von 5.000 Euro unterstützt wird. Mit dieser Bildungskooperation möchten die Projektpartner Schülern und Schulen der Metropolregion den Zugang zu Kunst und Kultur erleichtern. In der eineinhalbjährigen Projektphase erarbeiten in einem ersten Schritt Schülerinnen und Schüler des Max-Born-Gymnasiums Neckargemünd innerhalb einer Kunst-AG, angeleitet von der Kunstvermittlung der Kunsthalle Mannheim, verschiedene Möglichkeiten, um Mitschülern des Max-Born-Gymnasiums Neckargemünd Kunst und Kultur zu vermitteln.

„Erwachsene und junge Menschen kommunizieren unterschiedlich. Sie verwenden nicht immer die gleiche Sprache“, weiß Dr. Dorothee Höfert, Leiterin der Kunstvermittlung an der Kunsthalle Mannheim. „Schüler lernen daher gerne und leichter von Gleichaltrigen. Sie agieren als Vermittler auf der gleichen Sprachebene und erleichtern anderen Kindern und Jugendlichen den Einstieg in die kulturelle Bildung.“ Diese Erkenntnisse sollen im SiM-Projekt praktisch umgesetzt werden: So wird Kunstvermittlung zum Beispiel in Form von Führungen von Schülern für Schüler in der Kunsthalle Mannheim durchgeführt und Informationsveranstaltungen im Schulhaus werden von Schülern für Schüler abgehalten.

„Durch das Vermitteln von Kunst wird bei den Schülern das kreative Denken geschult, das Sprach- und Präsentationsvermögen gefördert, über Geschichte nachgedacht, bewusst Lerninhalte vermittelt sowie soziale Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeiten und das Selbstbewusstsein gestärkt“, ist Frédéric Briend, Kunsterzieher am Max-Born-Gymnasium Neckargemünd, überzeugt. „Die Schüler erreichen dadurch – gemäß des Bildungsstandards Bildende Kunst des Landes Baden-Württemberg – ein besseres Verständnis ihrer selbst in ihrer kulturellen Umwelt.“

Darüber hinaus erhalten im zweiten Projekt-Schritt alle am Schulleben des Max-Born-Gymnasiums beteiligten Personen ab Januar 2018 eine so genannte „School Card“. Die Kartenbesitzer können die Kunsthalle Mannheim sechs Monate kostenlos besuchen. Dadurch haben Schüler und Lehrer, aber auch Haustechniker, Reinigungskräfte u.a. freien Zugang zur Kunst. Dies entspricht dem Leitgedanken des Gründungsdirektors der Kunsthalle Mannheim, Fritz Wichert, der „Kunst für alle“ forderte – unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität und sozialer Herkunft. Alle Schüler können mit ihrer „School Card“ außerdem jeweils ein Elternteil kostenfrei in die Sonderausstellungen des Mannheimer Kunstmuseums mitnehmen.

Zum Abschluss wird die Kunsthalle Mannheim das Projekt evaluieren und u.a. anhand der Besucherzahlen des Max-Born-Gymnasiums Neckargemünd ermitteln, inwiefern eine solche „School Card“ mit Unterstützung von Sponsoren in Zukunft weiteren Schulen der Metropolregion Rhein-Neckar angeboten werden kann.
Mit dem SiM-Projekt erproben das Max-Born-Gymnasium Neckargemünd und die Kunsthalle Mannheim modellhaft neue Formen der Stärkung kultureller Bildung. Dabei werden besonders die Rahmenbedingungen aus Kosten und Leistungen der Partner in den Blick genommen. Auf diese Weise sollen verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie zukünftig Schülern und Schulen der Metropolregion Rhein-Neckar der Zugang zu Kunst und Kultur erleichtert werden kann.