Abiturjubiläum – Lang ersehntes Wiedersehen unter Schulfreunden

Nach zweijähriger Coronapause lud der Freundeskreis des Max-Born-Gymnasiums am 7. Mai 2022 die Jahrgänge 1996, 1997, 2011 und 2012 zum 10- bzw. 25-jährigen Abiturjubiläum beziehungsweise zur Nachfeier des Jubiläums aus dem Jahr 2021 in die Aula des Schulzentrums ein.

Feierlich eingestimmt durch Meriel Kos am Klavier wurden die Jubilare durch Schulleiter Joachim Philipp herzlich begrüßt. „Schule ist Erinnerung, Schule ist Teil des Lebens. Erinnerungen erleben einen steten Wandel, sie werden neu ausgelegt und neu bewertet“, Philipp sprach von der sozialen Wende der Gedächtnisforschung. Menschen sind Meister des Miterlebens und dies ist in sozialen Gruppen besonders ausgeprägt. Philipp wünschte den Jubilaren, dass viele „weißt du noch“-Momente ihnen heute ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Sein Dank galt vor allem Petra Boehmer, der Schulsekretärin, die wie immer unermüdlich und mit viel Geduld Adressen zusammengetragen hat, um die Jubilare einzuladen. Er dankte auch dem Freundeskreis, insbesondere Susanne Kundel-Schäfer und Cornelia Gölz, die sich um die Getränke und alle weiteren Vorbereitungen gekümmert hatten, sowie den beiden Vorsitzenden Heike Haas und Synco de Vogel.

Bürgermeister Frank Volk sprach ein Grußwort an die Jubilare und freute sich, dass es endlich mal wieder möglich ist, eine so große Anzahl von Gästen zu empfangen.

Auch er als ehemaliger Schüler des Gymnasiums Neckargemünd, wie es damals noch hieß, freue sich immer wieder, wenn er seine alte Schule besuche. Er sei sehr stolz darauf, was aus ihr geworden sei. „Was haben wir alle gemeinsam: Auch bei mir war Petra Boehmer schon im Sekretariat tätig, als ich lange vor Ihnen mein Abitur gemacht habe. Sie ist wirklich ein Schatz hier an der Schule und unschlagbar gut im Organisieren.“ Er wünschte den Jubilaren ein schönes Fest: „Achtet heute mal auf die ehemaligen Mitschüler, auf die ihr früher nicht so geachtet habt. Es ist unglaublich spannend, wie bereichernd solche Gespräche sein können, Sie haben ja alle schon so viel erlebt!“

Synco de Vogel, erster Vorsitzender stellte kurz die Arbeit des Freundeskreises vor: „Wir helfen bei allen möglichen Projekten und ermöglichen so dem MBG, eine ganz besondere Schule zu sein.“ Er rief die Jubilare der einzelnen Jahrgänge namentlich auf. Diese erhoben sich kurz und erhielten einen Applaus.

Franz Lipinski, Abiturjahrgang 1996, nahm in seinem Grußwort Bezug auf das alte Schulgebäude: was mag sich wohl an der Stelle der heutigen Aula befunden haben? Der so genannte Idiotenhügel? Terrarien mit Stabheuschrecken? Der gefürchtete Klassenarbeitsraum mit Einzeltischen?

Besonders lustig wurde es beim Lehrerraten, das Lipinski veranstaltete. Auch die Lehrerschaft zeigte damals die ganze Bandbreite des Lebens, man konnte viele interessante Beobachtungen machen, so Lipinski.

„Wir sind gemeinsam durch Höhen und Tiefen gegangen und haben alle Hütten der Region zum Feiern genutzt – das war eine tolle Zeit, aber jetzt sind eure besten Jahre, nutzt sie für das, was ihr noch erleben möchtet,“ riet Lipinski seinen ehemaligen Schulkameraden.

Elisa Glatz, geborene Georgacopoulou, Abiturjahrgang 1997, berichtete von Abifeiern, bei denen man schrie bis zur Heiserkeit und darüber hinaus. „Wir sind viele verschiedene Wege gegangen. Jeder hat die damals neu gewonnene Freiheit anders genutzt. Heute können wir zurückblicken und darüber sinnieren, wer wir waren, wer wir sein wollten und wie wir noch werden wollen. Wir treffen uns nachher im Abona Beach und feiern wie in alten Zeiten!“

Tassilo Hummel, Abiturjahrgang 2011, erklärte, sein Jahrgang habe allen anderen etwas voraus: „Wir haben als Unterstufenschüler mitten in den Pfingstferien, ein Eis schlürfend, zugesehen, wie die alte, hässliche Schule mit kaugummiverklebten Teppichböden, morschen Decken und Wänden und umfallenden Tafeln, abfackelt. Das war ein Spektakel! Wer gerade im Schwimmbad war, hatte so zu sagen einen Prime-Platz. Aber ein noch größeres freudig-freischwingendes Erlebnis war die Zeit im Menzerpark. Alles war am „schwingen“, die Plastikstühle mit elastischen Lehnen, die Wände, die Türen, alles war locker zusammengehalten. Es war eine unglaublich schöne Freiheit, die wir hatten.“ Hummel erzählte von der „Raubtierfütterung“ durch das Bäckerehepaar mitten im Park, von Sitzstreiks im Unterricht und interessanten Erlebnissen im Musik- und Sportunterricht. Wunderbar sentimentale Erinnerungen kommen auf, wenn man an diese Zeit zurückdenkt, meinte Hummel. In das ganz neue Passivhaus zog man erst in der Oberstufe. Alles war auf einmal viel geregelter, der ernst des Lebens begann – die Freischwebephase war beendet.

Zwischen der Vorstellung der einzelnen Jahrgänge erhielten die Jubilare ein musikalisches Geschenk von derzeitigen MBG-Schülerinnen: Anezka Kos spielte ein Konzert von G. F. Händel auf der Harfe und Anna Thommes und Charlotte Münch, begleitet von Sabine Krings am Klavier, sangen „Days in the sun“ aus The Beauty and the Beast.

Nach den obligatorischen Jahrgangsfotos klang die Veranstaltung bei einem Sektempfang des Freundeskreises mit vielen netten Gesprächen unter den Jubilaren und einigen ehemaligen Lehrkräften aus und die Jubilare zogen weiter zu ihren privat organisierten Feiern.

Abiturjahrgang 1996

Abiturjahrgang 1997

Abiturjahrgang 2011

Abiturjahrgang 2012