Kunsthalle MA Architektur

Im Kunstunterricht setzt sich die Klasse 10b fachpraktisch mit dem Themenbereich Architektur und Modellbau auseinander. Mit Cuttern, Schneidematten, Stahllinealen etc. werden abstrakte Kubenmodelle aus Grau-Pappe mit den Maßen 7×7×7cm entworfen und konstruiert. Es wird auf verschiedene Raumaufteilungen und spannende Teilungseffekte geachtet. Da nur rechte Winkel benutzt werden dürfen, spielen Abstände und Proportionen, Verdichtungen im Gegensatz zu Leerräumen sowie eine oder auch mehrere Teilungsrichtungen eine große Rolle. Genaues und sauberes Arbeiten ist hierbei sehr wichtig.

Da die Auseinandersetzung mit Architektur aber nicht nur am Modell erprobt, sondern auch am Original vor Ort erlebt werden kann, fuhr die Klasse 10b am 26.02.18 gemeinsam mit ihrem Kunstlehrer Frédéric Briend nach Mannheim, um den Neubau der Kunsthalle Mannheim kennenzulernen.

Durch einen Vortrag von Denise Koch, Volontärin der Kunstvermittlung der Kunsthalle Mannheim, wurde den Schülern zunächst die Architektur und deren Komplexität nähergebracht.

Die Kunsthalle Mannheim ist eine Fusion von Alt und Neu, von Geschlossen und Offen, von Schwere und Leichtigkeit – dem Jugendstil-Altbau aus Sandstein und dem minimalistischen Neubau.

Der Neubau wurde von dem Architekturbüro gmp (Gerkan, Marg und Partner) entworfen. Er liegt in der Nähe des Friedrichsplatzes mit dem Wasserturm und wurde von 2015 bis 2017 errichtet. Das Gebäude hat eine doppelte Fassade aufgrund des vorgehängten, bronzierten Metallgewebes (Mesh), welches sich wiederum farblich an den Sandstein in der Umgebung anlehnt. Weitere auffällige Merkmale sind die Eternit Fassadentafeln, die eine steinerne und zugleich samtige Optik aufweisen, und natürlich die großen, bodentiefen Glasfronten. Der Neubau wurde nach dem Konzept „Stadt in der Stadt“ erbaut. Die unterschiedlichen Ausstellungs-Kuben, ein wesentlicher Teil des Gebäudes, stellen ein verdichtetes Quadrat aus dem Grundriss Mannheims dar. Außerdem wird eine Illusion einer Stadt durch Wege, Brücken, einem Tageslicht-Atrium und vielem mehr erzeugt. Es soll nämlich nicht nur zum Ausstellen von Kunstwerken wie Édouard Manets Gemälde „Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko“ dienen, sondern z.B. auch als Ort zum Verweilen, Treffen und Erleben. Die großen Glasfenster ermöglichen zudem den Dialog mit der städtischen Umgebung und Ausblicke, wie z.B. auf den Friedrichsplatz mit dem Wasserturm, verbinden das Innere der Kunsthalle mit der äußeren Umgebung.

Nach dem interessanten Einblick in die Geschichte und Architektur der Kunsthalle wurde es ernst. Nun durften die Zehntklässler selbst tätig werden:

Die Fassade, verarbeitete Materialien, Konstruktionen sowie die städtische Umgebung des Baukörpers sollten fotografisch dokumentiert werden, um die Architektur der Kunsthalle in ihrer Ganzheit gezielt wahrzunehmen. Mit Kompaktkameras und Stativen ausgestattet, begaben sich sechs Schülergruppen auf eine fotografische Erkundungstour – die Kunsthalle stets im Blick.

Trotz Kälte und Minusgraden stellten sich die Schüler der Aufgabe und konnten bei blauem Himmel und Sonnenschein einige interessante Details entdecken und beeindruckende Fotos machen. Zu ihrem Erstaunen konnten sie selbst feststellen, dass die Kunsthalle nicht nur für das Ausstellen von Kunstwerken im Inneren erbaut worden ist, sondern dass die gesamte Architektur der Kunsthalle ein echtes Kunstwerk ist. Die Kunsthalle Mannheim ist auf jeden Fall schon jetzt einen Besuch wert, auch wenn man sie bis zur Eröffnung im Juni 2018 nur von außen bestaunen kann.

Die Klasse 10b dankt dem Team der Kunsthalle Mannheim und ihrem Kunstlehrer Frédéric Briend, die diesen Ausflug ermöglicht haben.

Franziska Dürr & Marie Müller

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Bildungskooperation „SiM – Schulen ins Museum“ statt, die seit September 2016 zwischen der Kunsthalle Mannheim und dem Max-Born-Gymnasium Neckargemünd besteht. Die Ergebnisse der Exkursion werden am Tag der offenen Tür des Max-Born-Gymnasiums Neckargemünd (Freitag, den 16.03.2018, Beginn 16:30 Uhr) vor den Räumen der Fachschaft Kunst ausgestellt.

Kunstpicknick 2017

„Betrachten Sie die Skulptur bitte von allen Seiten. Was fällt Ihnen auf? Von welcher Seite gefällt Ihnen die Skulptur am besten? Warum? Wie fühlt sich das Material an? Wie wirken die Farben auf Sie? Welchen Namen würden Sie der Skulptur geben?“ Fragen dieser Art stellten die Schülerinnen und Schüler der Kunst-AG ihren Gästen im Skulpturenpark der Orthopädischen Klinik in Heidelberg Schlierbach am 22. Juli 2017.
Das Max-Born-Gymnasium kooperiert seit diesem Schuljahr mit der Kunsthalle Mannheim. Das Projekt, das von der BASF gefördert wird, heißt SiM – Schulen ins Museum. Dafür hat Frédéric Briend, Kunstlehrer des MBG, eine Kunst-AG gegründet, in der kunstbegeisterte Schülerinnen und Schüler lernen, sich auf Kunstwerke verschiedenster Art einzulassen, sich diese selbstständig zu erschließen und ihr Wissen dann an andere Jugendliche weiterzugeben.
Dr. Dorothee Höfert, Kunstvermittlerin der Kunsthalle Mannheim, von der Kunsthalle Mannheim ist glücklich, dass das Projekt so gut angelaufen ist: „Unser Ziel ist es, dass junge Menschen merken, wie viel Spaß es macht, dem eigenen Schauen zu vertrauen und sich auf Kunst einzulassen. In unserer ersten Phase des Projekts haben wir uns mit der Kunst im öffentlichen Raum befasst. Wir machen die Schüler startklar dafür, andere Jugendliche mit ihren eigenen Mitteln zur Kunst hin zu führen. Die Schüler der AG, allesamt Zehntklässler, haben sich hierfür die dialogische Werkbetrachtung, die auf den Kunsterzieher Alfred Lichtwarg zurück geht, selbst erarbeitet.“ Hierfür hat sich die AG drei Mal im Skulpturenpark und ein Mal in Neckargemünd getroffen und Kunstwerke im öffentlichen Raum erarbeitet. Der Praxisbezug, also das eigenständige Herstellen von Ton-Plastiken und Gips-Skulpturen, erfolgte in der Schule.
Eltern, Großeltern, Lehrer und Geschwisterkinder waren gekommen, um sich von den Schülern der Kunst-AG im Rahmen des Kunstpicknicks durch den Skulpturenpark führen zu lassen. Die Schüler boten hierbei an sechs Stationen jeweils Zeit zum Betrachten der Skulptur, stellten den Besuchern Fragen, die der Näheren Betrachtung und Beschäftigung mit dem Kunstwerk dienten, ließen die Skulpturen abzeichnen oder grob skizzieren und boten dann ihre eigenen Interpretationsansätze an. „Es gibt kein Richtig oder Falsch beim Interpretieren einer Skulptur. Jeder interpretiert sie auf seine Weise.“, erklärte A. F. aus der Klasse 10b. Betrachtet wurden sehr unterschiedliche Kunstwerke: „Flügelsäule“, 1960, von Karl Hartung; „Life is Movement“, 1996, von Hans-Michael Kissel; „Mirrored“, 2011, von Nigel Hall; „Atlantis“, 1994/95, von Klaus Horstmann-Czech; „Solarica Y“, 1993, von Bernhard Heiliger und „Gegenläufig“, 2007, von Claus Bury.
Nach eineinhalb Stunden der intensiven, spannenden und vielseitigen Auseinandersetzung mit Kunst waren die Besucher und die Schülerkunstexperten hungrig und es gab ein leckeres gemeinsames Picknick im Schatten.
Über Heiko Daniels, der in der Kunsthalle Mannheim arbeitet, und dessen Frau, Ina Schuchmann, Lehrerin am MBG, kam der Kontakt zwischen der Kunsthalle Mannheim und Kunstlehrer Frédéric Briend zustande. Briend, der die Konzeption des äußerst ambitionierten und gewinnbringenden Projekts „SiM – Schulen ins Museum“ erstellt und die BASF als Förderer gewonnen hatte, arbeitet nun mit Dr. Dorothee Höfert von der Kunsthalle Mannheim gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der AG. Die Besucher des Kunstpicknicks waren begeistert von der Herangehensweise und Expertise der Schüler und wussten die Arbeit von Briend und Höfert zu schätzen.

Kunstausstellung im Rathaus 2017

Bunte Schmetterlinge leuchteten den Besuchern von der Decke im Rathausfoyer vom 19. Mai bis zum 28. Juni 2017entgegen: Die Schüler des Max-Born-Gymnasiums und der Realschule Neckargemünd stellten ihre Kunstwerke aus. Nicht nur tierisches aus Papier und Ton wie Kraken, Oktopusse, Tintenfische, Kartoffeltiere, „Kreaturen aus Strukturen“, sondern auch dynamische Reliefs, griechische Vasen, Fotostories, expressionistische Portraits, Selbstpotraits im Spiegel, persönliche Dinge im Stil verschiedener Kunstrichtungen, impressionistische Landschaften, Fratzen, Modelle von architektonisch ansprechenden und sicher sehr komfortablen Bushaltestellen sowie Modelle moderner Häuser durften von den Besuchern begutachtet werden. Die Kunstwerke von mehr als 100 Schülerinnen und Schülern waren vertreten – mit unterschiedlichsten Techniken gefertigt und von verschiedenen Kunstrichtungen geprägt.
Bei der Finissage am 28. Juni sprach Bürgermeister Frank Volk den Schülern und Lehrern beider Schulen seinen Dank aus: „Ihr seid jederzeit hier willkommen. Es ist jedes Mal schön, wenn eure Kunstwerke die kahlen Wände des Rathauses schmücken.“ Ebenso wurde der Kulturreferentin Doris Meyer zu Schwabedissen, die den Schulen mit Rat und Tat zur Seite gestanden hatte, gedankt.
„Es ist toll, dass wir unsere Schulkunst hier der Öffentlichkeit präsentieren können und dass wir die Möglichkeit zur Kooperation mit der Realschule erhalten“, meinte Schulleiter Horst Linier.
Frédéric Briend, der stellvertretend für die Fachschaft Kunst sprach, zeigte sich überwältigt, dass so viele kunstinteressierte Schüler, Eltern und Großeltern zur Finissage gekommen waren. Er erläuterte: „Wir können immer nur einen Ausschnitt präsentieren, die Ergebnisse und die Kreativität einiger Schülerinnen und Schüler. Was man hier nicht sieht, ist der Kampf, das Verwerfen, das Neu anfangen, der gesamte Herstellungsprozess mit allen Höhen und Tiefen. Vielen Dank für eure Ausdauer!“
Gemeinsam mit Dr. Dorothee Höfert, Leiterin der Kunstvermittlung an der Kunsthalle Mannheim, stellte Briend im Anschluss die neue Schulkooperation „SiM – Schulen ins Museum“ mit der Kunsthalle Mannheim vor, die er ins Leben gerufen hatte und die durch eine finanzielle Unterstützung der BASF möglich ist. In dem Projekt setzen sich Schüler mit den Fragen auseinander: „Wie betrachtet man ein Kunstwerk? Was bedeutet Kunst für mich?“ Ältere Schüler werden zu Kunst-Coaches ausgebildet und geben ihr Wissen und Handwerkszeug an jüngere Schüler weiter, denn die Sprache, mit der Kinder- und Jugendliche über Kunst sprechen, ist anders als die der Erwachsenen.