Kunstausstellung im Rathaus

„Fantastic Beasts“ – bunte Fabelwesen aus Pappmaché – begrüßen von nun an die Besucher des Rathauses Neckargemünd bereits im Eingangsbereich. Auf dem Weg durch das Parterre des Rathauses begegnet den Besuchern wunderbar vielseitige Schulkunst in allen Formen und Farben, mal ernst, mal lustig, mal verfremdet, mal realistisch: Hunde und ihre Hundebesitzer, Winterbilder, Fotografien mit Zeichnung unter dem Titel „Ich auf Liliput“, “Stillleben” von Lutschern und innovative Designarbeiten zum Thema „Arizona – New Edition“, das Nachstellen berühmter Gemälde, Porträts in allen Formen, Farben und Stilrichtungen, Zeitungskollagen, Zeichnungen in Ölkreide, Draht- und Gipsplastiken zum Thema „Verkörperung von Gefühlen“, Zeichnungen zum Thema „Spiegelbild der Emotionen“, architektonische Modelle, Tierbilder, Pflanzen und Roboter, Metamorphosen in Pastellkreide und vieles mehr.

Jürgen Rehberger, stellvertretender Bürgermeister, begrüßte bei der Vernissage am 27. Juni die jungen Künstlerinnen und Künstler der Realschule und des Max-Born-Gymnasiums, ihre Eltern sowie die Kunstpädagoginnen Karolin Fröhling und Elisabeth Roth vom MBG und Yvonne Apfel, Nadine Karker, Katharina Milte, Susanne Weber-Ansorge und Lea Weigel von der Realschule sowie den Fachbereitsleiter Frédéric Briend vom MBG: „Ich bin überrascht von der Vielfalt! Es ist unglaublich, was man alles aus verschiedenen Materialien schaffen kann. Euer Kunstunterricht ist nicht zu vergleichen mit dem, was ich als Schüler vor 40 Jahren geboten bekam. Diese tollen Kunstwerke zeigen, mit wie viel Begeisterung ihr bei der Sache seid. Wir freuen uns, dass unser Rathaus durch eure Kunstwerke eine Verschönerung erfährt!“ Jürgen Rehberger dankte den beiden Schulen für die gute Kooperation und Doris Meyer zu Schwabedissen für die Organisation der Ausstellung. Auch Marion Marker-Schrotz, Schulleiterin der Realschule und Joachim Philipp, Schulleiter des MBG, dankten Doris Meyer zu Schwabedissen, den Kunstfachschaften, den jungen Künstlern und der Stadt Neckargemünd für die tolle Zusammenarbeit. Die beiden Kulturmentorinnen der Realschule, Marlene und Zoe, erhielten ein kleines Präsent der Stadt Neckargemünd für ihre Mithilfe beim Aufbau der Ausstellung.

Ausstellung ‘Begegnungen’

Am 05.12.2018 wurde die Ausstellung mit dem Namen „Begegnungen“ des MBG-Neigungskurses Kunst in der Kunsthalle Mannheim eröffnet. Sie bildet einen weiteren Schwerpunkt der äußerst erfolgreichen Kooperation des Gymnasiums mit der Kunsthalle Mannheim, die bereits seit mehr als zwei Jahren besteht.

Die Idee hinter der Ausstellung war eine „Gegenüberstellung von Alt und Neu, Analog und Digital, sowohl groß als auch klein“, so Kunstlehrer Frédéric Briend. Genau genommen handelt es sich um digitale Fotografien der Kunsthalle, verbunden mit den analogen Bleistiftzeichnungen der Schülerinnen. Das Konzept hierbei war das zeichnerische, fotografische und digitale Kombinieren von architektonischen Gegebenheiten der Kunsthalle Mannheim und den kreativen, neuen architektonischen Gedanken der jungen Künstlerinnen. Vorgegeben war hierbei nur die Fotografie der Kuppelhalle des Jugendstilbaus.

Ein Highlight der Ausstellung war das Prinzip, mit dem die zweite, freie Fotografie in das Kunstwerk eingebracht wurde. Mit Hilfe der kostenlosen App der Kunsthalle konnte man die Arbeiten der Schülerinnen digital ergänzen. Dafür hatten die Schülerinnen einen Platz in ihrem Bild freigelassen, sodass man mit der geöffneten App die verschiedenen Fotografien auf einfache Weise kombinieren konnte.

Die Vernissage, die von Frau Dr. Dorothee Höfert geleitet wurde, beinhaltete eine Rede sowohl von Höfert als auch von Frédéric Briend und Schulleiter Joachim Philipp. Briend berichtete den Besuchern etwas über die Entstehung der Ausstellung und die Idee hinter dem Thema „Begegnungen“. Anschließend erhielten die Schülerinnen noch ein bisschen Nervennahrung als Zeichen der Dankbarkeit, damit sie die kommende Woche gut überstehen.

Der Aufwand der Schülerinnen beim Vorbereiten der Ausstellung liegt nicht nur im künstlerischen Bereich – in welchem zweifelsohne viel Zeit und Geduld steckt – nein auch der Weg zwischen MBG und Kunsthalle beträgt eine Stunde Fahrtzeit, die für die Erstellung der Ausstellung mehrmals bewältigt werden musste – zusätzlich zu vielen wichtigen Klausuren kurz vor dem Abitur. P.W./ L.L.

sKoolcard – Kunsthalle Mannheim

Vor gut zwei Jahren begann die außergewöhnliche Kooperation des Max-Born-Gymnasiums mit der Kunsthalle Mannheim: Die Vorgaben für das Förderprojekt „Gemeinsam Neues schaffen“ der BASF lauteten, dass das Projekt möglichst vielen Menschen in der Metropolregion Rhein-Neckar zugutekommen und dass es auf zwei Jahre angelegt sein sollte. Nach zwei erfolgreichen Kooperationsjahren, in denen ein Kunstpicknick im Skulpturenpark Schlierbach, ein Fotoprojekt mit zwei zehnten Klassen, das den Neubau der Kunsthalle dokumentierte, und zahlreiche Klassenbesuche des Museums stattgefunden hatten, wurde am 8. November 2018 das Projekt nicht abgeschlossen und ad acta gelegt, sondern es galt neue Wege zu beschreiten und die Kooperation, die Dr. Dorothee Höfert als „herausragend“ bezeichnete, sogar noch auszubauen: „Frédéric Briend vom MBG hat die Kooperation vor zwei Jahren nicht nur initiiert, sondern war und ist der Motor. Anders als sonst bei Schulkooperationen, in denen ich das „Auto“ stets anschieben muss, sitze ich hier im Sechszylinder und genieße die Fahrt“, freut sich Dr. Höfert, Leiterin der Kunstvermittlung der Kunsthalle Mannheim.

Nachdem durch das Fotoprojekt der Zehntklässler das Museum in Form einer Ausstellung in die Schule gebracht wurde, besteht der nächste Schritt der Kooperation darin, durch die „skoolcard“ – ebenfalls gefördert von der BASF –  generationsübergreifend die Schule in die Kunsthalle Mannheim zu bringen. Ganz nach dem Motto: „So, jetzt kommt Opa mit, der muss nicht immer nur Fernsehen schauen.“ Nicht die Eltern „zerren“ ihre Kinder ins Museum, sondern die Kinder – neugierig gemacht durch den Kunstunterricht am MBG – nehmen einen Erwachsenen, egal ob dies ein Elternteil, ein Verwandter oder die Nachbarin ist, kostenlos mit ins Museum. Schüler zahlen ohnehin keinen Eintritt. Ab dem 1. Dezember bis zum Schuljahresende liegen im Sekretariat des MBG 300 „skoolcards“ bereit um mit den Schülerinnen und Schülern sowie ihren Begleitern auf Entdeckungstour zu gehen.

Im Rahmen der feierlichen Übergabe der skoolcard hielt Dr. Dorothee Höfert einen spannenden Vortrag über die Geschichte der Kunsthalle Mannheim, die 1909 eröffnet wurde. Bereits damals war die Konzeption visionär und sehr modern, losgelöst von den damaligen gesellschaftlichen Normen. Der damalige Jugendstilbau, der heute noch besteht, wurde nun clever in einem raffinierten Kontrast mit dem Neubau verbunden. Passend zur Quadratestadt Mannheim ist der Grundriß des Neubaus aus einzelnen Kuben zusammengesetzt, die von einem „Vorhang aus Metall“ umrundet werden. Der nun entstandene Kontrast lädt die Besucher zum Erkunden ein, denn gerade der Übergang von Neu in Alt ist architektonisch und ausstellungstechnisch raffiniert gelöst.

Ab dem 5. Dezember geht es für die Schülerinnen und Schüler des Kunstneigungskurses von Frédéric Briend zur Sache – sie selbst dürfen ausstellen: In einem digital und analog gestalteten Kunstprojekt, das Zeichnungen, Fotos und einen App-Auftritt kombiniert, wird Schulkunst zu Museumskunst.