Austauschschüler aus Missoula

„Es ist sehr schön hier! Ich liebe die deutsche Sprache und bin sehr an Geschichte interessiert. Die Burgfeste in Dilsberg habe ich mir gleich am ersten Tag angeschaut.“ Der sechzehnjährige Maxwell Aspen Shaver aus Missoula, US-Bundesstaat Montana, ist bereits zu Beginn seines Aufenthalts in Neckargemünd überzeugt davon, dass es eine gute Entscheidung war, für vier ein halb Monate in Deutschland zur Schule zu gehen. Er wohnt bei Familie Grabowski auf dem Dilsberg und besucht mit deren Tochter Lea nun gemeinsam die Kursstufe am Max-Born-Gymnasium. Grabowskis haben bereits viel Erfahrung mit Austausch. Tochter Jana verbrachte ein Schuljahr in den USA und Lea war im letzten Schuljahr auf einer kanadischen Schule. Bereits zum zweiten Mal nehmen sie einen Gast aus Missoula, der Partnerstadt Neckargemünds, für längere Zeit auf.

Bürgermeister Frank Volk empfing den jungen Gast am 7.2. im Rathaus: „Es freut mich sehr, wenn junge Menschen es auf sich nehmen, für längere Zeit in ein fremdes Land zu gehen! Toll, dass du bereits so gut Deutsch sprichst!“ Im Gespräch mit Volk ging es um Geschichte, Wirtschaft und Politik – das Interesse an diesen Themen teilen Bürgermeister Volk und Maxwell. Der junge Gast empfindet Neckargemünd und Umgebung als sehr multikulturell – in Missoula ist dies anders, obwohl die Bürger Missoulas sehr offen und tolerant sind. Die demokratisch orientierte Stadt Missoula liegt im Herzen eines ansonsten republikanischen Bundesstaats.

Für Maxwell öffnet sich durch seinen Aufenthalt in Neckargemünd eine ganz neue Welt: kaum jemand in seinem Bekanntenkreis hat je Europa besucht. Seine Mutter wird in den Faschingsferien dazu stoßen und gemeinsam mit ihm den Karneval in Mainz, Neuschwanstein und Innsbruck erkunden.

Bürgermeister Volk wünschte Maxwell erfahrungsreiche, spannende und vielseitige Monate in Neckargemünd und Europa und drückte seinen Wunsch aus, dass die Städtepartnerschaft zwischen Missoula und Neckargemünd wieder auflebt.

Amersfoort Austausch

„Ich habe für mein Englisch sehr profitiert – wir haben ja den ganzen Tag auf Englisch kommuniziert. Über Land und Leute habe ich auch viel gelernt“, meinte Robin aus der 9a. Gemeinsam mit 19 weiteren Schülerinnen und Schülern aus den 8. und 9. Klassen des MBG und den begleitenden Lehrerinnen Isabelle Nikolajewicz und Ana Hartmann nahm Robin vom 20.- 24. November 2018 an einem Austausch mit dem bilingualen Farel-College in Amersfoort teil. Auf dem Programm standen das Schifffahrtsmuseum in Amsterdam, der Domturm in Utrecht, welcher der höchste Kirchturm der Niederlande ist, und das Mondrian-Haus sowie eine Stadtführung in Amersfoort. In der Schule wurde ein Projekt durchgeführt, in dem sich die Schülerinnen und Schüler bereits auf eine kreative Aufgabe im Mondrian-Haus vorbereiteten: Es galt gemeinsam mit seinem Austauschpartner typisch niederländische Landschaften oder Gegenstände im Stil Mondrians, der in einem ehemaligen Amersfoorter Schulhaus als Sohn eines Lehrers geboren worden war, nur in den Farben Schwarz, Weiß, Blau, Rot und Gelb auf eine Leinwand zu malen.

In ihrer Freizeit durften die Schüler gemeinsam mit ihren Austauschpartnern die jeweils besuchte Stadt erkunden oder in Amersfoort gemeinsam etwas unternehmen.

Pauline und Helena aus der 9a waren sich einig, dass die Gastfreundschaft und generell die Freundlichkeit der Niederländer beeindruckend war.

Am Ende der gemeinsam verbrachten Tage stand eine große Party mit richtiger Disko auf dem Programm und am nächsten Tag, nach einem vielseitigen Vormittag in den Gastfamilien und einem vorübergehenden Abschied – nur bis März, denn da erfolgt der Rückbesuch der Niederländer – stiegen alle in den Bus um die sechsstündige Heimfahrt nach Neckargemünd anzutreten.

MEP

Vor der kommenden Europawahl am 26. Mai 2019 wird immer wieder diskutiert, wie junge Menschen für mehr Teilhabe an der Gestaltung der Europäischen Union begeistert werden könnten. Auch die diesjährige Modellsimulation des Europäischen Parlaments in Kerkrade stellt keine Ausnahme davon dar. Bei der Veranstaltung kommen jährlich Jugendliche aus mehreren Europäischen Ländern zusammen, um die Vorgänge im Parlament zu erleben und miteinander zu diskutieren. Die Jugendlichen lieferten sich hitzige Debatten darüber, wie Gleichaltrige stärker in die Europäische Politik integriert werden könnten. Besonders wichtig war es ihnen, besser über die Vorgänge in Europa informieren zu werden und Möglichkeiten zum Austausch über politische Themen zu erhalten.

Vom Max-Born Gymnasium in Neckargemünd haben sich in diesem Jahr neun Schülerinnen und Schüler auf den Weg gemacht, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Jedem Schüler wird im Vorfeld ein Delegierter zugeteilt, der für eine Fraktion im Parlament sitzt und zudem die Perspektive des ihm zugeteilten Landes einbringen soll. Vor der Simulation bereitete jeder Schüler seine Position intensiv vor, schrieb einen ersten Gesetzesentwurf, eine kleine Rede zu seiner Position und machte sich mit den Diskussionsmodalitäten vertraut – natürlich alles auf Englisch. Gut vorbereitet brachten sich die Jugendlichen in kleinen und großen Runden aktiv in die Diskussion ein. Sie leisteten wertvolle Beiträge für eine ausgewogene Debatte und nahmen aktiv an der Verhandlung über Gesetze teil.

So wurde als Antwort auf die Außenhandelspolitik der USA unter Donald Trump, der Handel mit anderen Teilen der Welt, insbesondere mit China forciert. Allerding wurde dies im Hinblick auf die Menschenrechtssituation in China und der Vernachlässigung von Entwicklungsländern nicht von allen Fraktionen positiv aufgenommen. Diskutiert wurden auch mögliche Ansätze, um die Landwirtschaft ökologisch nachhaltiger zu gestalten. Der Datenschutz in Europa wurde von den Jugendlichen weiter gestärkt und es wurde intensiv um eine gemeinsame Sicherheitspolitik in Europa gerungen.

Unsere Delegation war von ihrem Wochenende in Kerkrade begeistert. Nach drei spannenden und ereignisreichen Tagen für die Schülerinnen und Schüler ging es mit dem Zug wieder zurück nach Neckargmünd. An dieser Stelle möchten sich alle Beteiligten ganz herzlich beim Freundeskreis des Max-Born-Gymnasiums bedanken ohne dessen Unterstützung eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre. Vielen Dank!

Gudrun Roßmann