Preis für Klimawandel findet Stadt

Das Projekt „Klimawandel findet Stadt“ zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche darin zu fördern die Folgen des Klimawandels auf Städte beurteilen und nachhaltige Anpassungsstrategien entwickeln zu können. Seit dem Schuljahr 2017/18 werden drei von der Abteilung Geographie der PH Heidelberg konzipierte Unterrichtsmodule am MBG durchgeführt und weiterentwickelt:

Modul 1: Phänologie (in Biologie Klasse 6)

– Modul 2: Ruderalvegetation (in NWT Klasse 8)

– Modul 3: Straßenbegleitgrün (in Geographie und Biologie Klasse 10)

Resultierend aus den Modulen konnte bereits mit dem Aufbau eines Klimalehrgartens im Menzer-Park begonnen werden.

Das Projekt trägt nun im wahrsten Sinne des Wortes Früchte und überzeugte einstimmig eine namenhafte Jury im Vorfeld des diesjährigen Schülersymposiums 2019. Der mit 5.000,- Euro durch den Rotary Club Heidelberg-Schloss dotierte 1. Platz wurde feierlich im Rahmen des 14. Schülersymposium am 13. Mai im Heidelberger DKFZ unter der Leitung von Frau Dr. Platzer verliehen.

Zusammen mit sechs Schülerinnen und Schülern des Seminarkurses „Klimawandel und Klimaschutz in Baden-Württemberg“ präsentierte der betreuende Lehrer Florian Günzel vor rund 300 geladenen Gästen Ziele und Herausforderungen des Projektes.

Die Schülermeinungen zum Schülersymposium und zum gewonnenen Preis sprechen in diesem Fall für sich:

„Toll, dass es so eine aufwendige organisierte Veranstaltung für interessierte Schülerinnen und Schüler gibt. Sie bietet viele Möglichkeiten sich schulübergreifend auszutauschen. (Mia Rudolph K1)“

„Das unser Einsatz für den Klimaschutz so gewertschätzt wird, macht uns stolz. (Lea Grabowski K1)“

„Beeindruckend wie viele nachhaltige Ideen es gibt und wie jung die Teilnehmer teilweise sind. (Amy Klein K1)“

Weitere Informationen zum Projekt finden sie online unter:

https://klimawandel-findet-stadt.de/

Erfahrungen in der Stratosphäre

In einem mitreißenden und anschaulichen Vortrag berichtete Dr. Inge Thiering, Mathematik- und Physiklehrerin am Max-Born-Gymnasium Neckargemünd, am 18. Januar 2018 über ihre Erfahrungen an Bord von SOFIA – dem Stratosphären Observatorium Für Infrarot Astronomie.

Anhand vieler Grafiken, Fotos und Video-Sequenzen erklärte die engagierte Lehrerin, die selbst viele Jahre in der Forschung tätig war, weshalb gerade die Infrarot-Beobachtung unabdingbar in der Astronomie ist, wie das Teleskop, ein Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst, aufgebaut ist, wie es trotz des wackeligen Fluges exakte Aufnahmen machen kann und mit welchen technischen Schwierigkeiten tagtäglich an Bord von SOFIA gekämpft wird.

Die Zuhörer erlebten mit, wie Dr. Inge Thiering zunächst in Stuttgart ein Astronautentraining und eine Einweisung erhielt und dann zum Armstrong Flight Research Center der NASA in Palmdale, Kalifornien, reiste. Dort startet SOFIA zu den Beobachtungsflügen. In einer Flughöhe von bis zu 15 km können Sternentstehungsgebiete und Galaxien beobachtet werden, wie es nie vom Erdboden aus möglich wäre, denn die umgebaute Boeing 747 SP fliegt über die Tropopause hinaus in den unteren Bereich der Stratosphäre und lässt somit 99,9% des atmosphärischen Wasserdampfes unter sich, welcher die Infrarotstrahlung der Himmelsobjekte absorbieren würde. Doch bis SOFIA täglich starten kann, müssen einige Hürden überwunden werden. Alle technischen Bereiche müssen zunächst überprüft werden. Wenn auch nur eine der tausenden Kontrollleuchten blinkt, muss der Flug abgesagt werden. Dies musste Dr. Inge Thiering gleich zu Beginn erleben, doch am zweiten und dritten Beobachtungstag hat sie Glück: Der (weibliche) Mission Director gibt sein OK und SOFIA hebt ab in die Stratosphäre. Dr. Inge Thiering beschreibt das unglaubliche Gefühl, das man so hoch oben bekommt: „Man merkt, dass unsere Erde so klein und verwundbar ist mit ihrer dünnen Atmosphäre und wie wichtig der Umweltschutz ist.“ Der Gefahren, denen sie sich bei diesen Flügen aussetzt, wird sie sich erst im so genannten „Coffin Corner“ bewusst, als SOFIA aus Forschungszwecken noch höher aufsteigen muss als normalerweise vorgesehen und die Piloten erzählen, dass sie noch nie zuvor so hoch oben waren.

Ebenso wie die drei anderen deutschen Lehrer bekam auch Dr. Inge Thiering während des Fluges eine kleine Forschungsaufgabe, doch das Wichtigste ist das Dabeisein, das Mitfiebern und das Erleben von neusten Forschungsschwerpunkten und -methoden. Dafür nahm die engagierte Kollegin ein extrem straffes Programm mit täglich maximal zwei Stunden Schlaf sowie den Jet-Lag vorher und hinterher gerne in Kauf. Nicht ohne Grund erhielten die vier deutschen Lehrer vorher einen Kurs in „How to deal with fatigue“ – was so viel heißt wie „wie überwindet man Müdigkeit und Erschöpfung“.

Durch einen Blog blieb die engagierte Lehrerin während der gesamten Zeit mit dem Max-Born-Gymnasium in Kontakt, wodurch der wissenschaftliche Flug zum Schulevent wurde, an dem alle teilhaben konnten. Durch den öffentlichen Vortrag teilte Dr. Inge Thiering ihre spannenden Erfahrungen nicht nur mit der Schulgemeinschaft, sondern auch mit den vielen Interessierten, die gekommen waren.