MatheLiebe

1 plus 1 ergibt 2, die Wurzel aus 9 ist 3 und ein rechter Winkel hat 90°. Die Mathematik ist uns immer ein treuer Begleiter, ob in der Schule, im Studium oder im Berufsleben. Sie umfasst jedoch viel mehr als nur Rechnungen, Formeln und geometrische Figuren… Aber wissen wir eigentlich von ihrer Wichtigkeit und erfahren wir tatsächlich ihre allgegenwärtige Präsenz in unserem tagtäglichen Leben?

Der Mathe-Kurs der K2 von Frau Steck besuchte am 25. Januar diesen Jahres die Mathematikausstellung „Matheliebe‟ in Heidelberg. Der Initiator Georg Schierscher hat sich zum Ziel gesetzt, den Besuchern die spannende Welt der Mathematik in spielerisch entspannter Atmosphäre zu präsentieren. Er bietet ihnen die Möglichkeit, sie individuell und interaktiv mithilfe von Animationen, Stationen zum Ausprobieren, sowie mit Modellen und geometrischen Objekten zu entdecken. Seine Ausstellung will jeden einzeln ansprechen und einladen, sich unbefangen der Mathematik zu nähern. So auch unseren Mathe-Kurs des MBG Neckargemünd, begleitet von Frau Steck und Frau Dr. Sellner. Wir wurden sehr herzlich von zwei Mitarbeitern der Veranstaltung empfangen und kamen in den Genuss einer kurzen Einführung und Vorstellung der dargebotenen Themen und Objekte der Mathematik.

Die Ausstellung präsentierte sich uns in acht verschiedenen Themenbereichen. Unter ihnen war beispielsweise das Gebiet „Wachstum und Form‟, bei dem es sich um die Frage handelte, was die Grenzen des Wachstums von Lebewesen auf der Erde sind und welche Ursachen und Gesetzmäßigkeiten diese Grenzen haben. Zur Beantwortung waren hierbei lineare und exponentielle Wachstumsvorgänge und ihre Unterschiede besonders ausschlaggebend. In besonderem Maße begeistert war Justus Wiese: „Beeindruckend, in wie vielen Bereichen die Mathematik unser Leben bestimmt!‟

Beim Themenbereich „Ingenieuren auf der Spur‟ erfuhren wir zum Beispiel, wie Neigungen gemessen werden, wie es möglich ist, fast quadratische Löcher zu bohren und auf welche wichtigen Dinge Straßenbauer beim Bau von Kurven achten müssen. Letzteres war besonders faszinierend und interessant, weil uns allen nicht richtig klar war, welche entscheidende Rolle die Mathematik in unserem alltäglichen Leben einnimmt und dass ohne sie nichts so funktionieren würde, wie es glücklicherweise an jedem einzelnen Tag auf dieser Erde funktioniert. „Zum Glück haben wir die Mathematik!‟, rief Carl Oppelt fröhlichen Gemüts aus der Menge. Hannah Eggert nickte zustimmend und meinte dazu: „Ja, ihre Importanz wird des Öfteren unterschätzt!‟

Das absolute Highlight bildete schließlich der „Spiegelraum‟. Ein Raum, bei dem alle vier Wände, die Decke und sogar der Boden komplett mit Spiegeln versehen war und man nach Eintreten und Schließen der Tür nahezu völlig die Orientierung und das Gefühl für den Raum verlor. Diese Attraktion präsentierte sich uns mit dem perfekt dazu passenden Motto „Die Unendlichkeit erfahren‟. Tatsächlich hatte man das Gefühl eines unendlich großen Raums, da er sich sogar unter den Füßen weiter und immer weiter ins Endlose erstreckte, sodass manchen von uns bei diesem Anblick sogar etwas schummerig wurde. Neben der Unendlichkeit des Raums waren aufgrund der Spiegel natürlich auch unendlich viele Spiegelbilder von einem selbst in allen Richtungen und aus allen möglichen Perspektiven sichtbar, was den beschriebenen Effekt noch deutlich verstärkte und uns in außergewöhnlicher Art und Weise faszinierte. Gero Fehn war sichtlich beeindruckt: „Schön, so etwas zu erfahren!‟ Und Sophie Watzelt pflichtete ihm bei: „Ja, ein gelungener Ausflug!‟

Summa summarum war der Besuch der Mathematikausstellung „Matheliebe‟ in Heidelberg in höchstem Maße erfolgreich, da wir viele neue Aspekte und Themenbereiche der Mathematik erfahren durften, die über die Themen des gymnasialen Lehrplans hinausgehen. Uns wurde ein Einblick in die faszinierende Welt der Zahlen gewährt, welcher uns ohne diese Exkursion sicherlich nicht möglich gewesen wäre.

Bei Interesse von Ihrer Seite besteht die Möglichkeit, die Ausstellung noch bis zum 8. April 2018 in der Kurfürstenanlage 52 in Heidelberg zu besuchen.

Leander Schlüchtermann

Musikexperten der 5. Klassen im Schuljahr 2017/2018

Der Musikexpertenkurs, der in Kooperation mit der Musikschule Neckargemünd in den Räumen des Max-Born-Gymnasiums stattfindet, hatte in diesem Jahr eine Besonderheit:
Mit nur drei teilnehmenden 5. Klässlern war die Gruppe sehr exklusiv und die Schüler konnten intensiv die Musikinstrumente, die von den Instrumentallehrern mitgebracht wurden, ausprobieren.
In diesem Schulhalbjahr gab es keine wöchentlichen Treffen, sondern vier Blöcke, in denen die Instrumentengattungen (Zupfinstrumente, Streicher, Holz- und Blechblasinstrumente) vorgestellt wurden. Als Bonus hatte der Musikschulleiter Herr Schmitz ein Treffen in der Musikschule selbst angesetzt: Die Schlaginstrumente, das Klavier und die Harfe konnten direkt vor Ort probiert werden. Als Begleitung und Ansprechpartnerin war Frau Kieckhäfer-Wüst, Musiklehrerin am MBG, bei jedem Treffen dabei.
Eine weitere Besonderheit, die es in diesem Jahr erstmalig gab:
Noch bevor der Musikexpertenkurs, der zwischen Oktober und Januar eines jeden Schuljahres für die 5. Klassen angeboten wird, zu Ende war, hatte ein Schüler sich für die Viola entschieden und in einem Probeabo bei der Musikschule seine ersten Unterrichtsstunden genommen.
Dies erfreut nicht nur die Lehrer der Musikschule, auch die Musiklehrer des MBG wissen, dass die gut funktionierende Ensemblearbeit im Bereich Orchester und Bigband nur fortgesetzt werden kann, wenn junge Schüler bereit sind, die Welt der Musik zu entdecken.

Im nächsten Schuljahr hoffen wir, wieder bei mindestens 10 Schülern Interesse zu wecken, damit der Kurs, wie in den Jahren zuvor, wöchentlich stattfinden kann.
Am „Tag der offenen Tür“ (Freitag, 16.3.2018) können die kommenden 5. Klässler sich mit ihren Eltern über die Modalitäten informieren.

Ugandahilfe Kagadi

Seit vielen Jahren engagiert sich das Max-Born-Gymnasium für die Ugandahilfe-Kagadi, beispielsweise durch Spendensammeln auf dem alljährlichen Weihnachtsbazar. Um die Schüler noch einmal genauer über dieses Projekt zu informieren, bekamen die 12. Klassen am Freitag den 26.01.18 Besuch von Vereinsvorstand Robin Böhm. Zunächst begann er einige Fakten vorzustellen, wobei er immer wieder die Schüler miteinbezog und somit eine aktive und freundliche Atmosphäre schuf. Auch zog er immer wieder Deutschland zum Vergleich heran, um den Schülern eine bessere Vorstellung zu ermöglichen. Nach einer kurzen Einführung über das Land mit einigen interessanten Fakten, zum Beispiel, dass der ehemalige Herrscher Idi Amin einmal unangekündigt bei der Queen auftauchte, um sie zu fragen, wo er Schuhe in seiner Größe, 49, bekäme, wurde schnell auch das Problem des dortigen Schulsystems offensichtlich. Da die Bevölkerung dort generell sehr jung ist und eine extrem hohe Geburtenrate vorherrscht, kommen jedes Jahr etwa eine Million neue Schüler hinzu. Damit ist das System überfordert, es können nicht genug Schulen gebaut werden, die Klassen sind zu groß und es herrscht ein Mangel an Lehrkräften. Zudem können viele Familien sich die weiterführende Schule gar nicht leisten, weshalb nur ein verschwindend geringer Teil überhaupt auf die Secondary School wechseln kann, geschweige denn ihr A-Level, vergleichbar mit unserem Abitur, erhält. So entstand auch die Grundidee für dieses Hilfsprojekt, denn da eine Schulbildung elementar wichtig ist, sollte es mehr Kindern ermöglicht werden, die Schule regelmäßig und erfolgreich zu besuchen. So wurden die ersten Schritte 1997 unternommen: Für 10 Kinder gab es das erste Schülerwohnheim, in dem sie sicher versorgt wurden und regelmäßig in die fünf Minuten entfernte Grundschule gehen konnten. Über die Jahre entwickelte sich das Projekt immer weiter. Speisesaal, Küche, Klassenzimmer, Hühnerstall, Toiletten und weitere Räume kamen hinzu. Aktuell beherbergt das Hostel 64 Grundschulkinder, welche allerdings auch nach ihrem Grundschulabschluss durch Patenschaften weiter unterstützt werden, um auf eine Secondary School zu gehen. Circa 40 Kinder gehen zur Zeit zur Seconday School. Als nächstes wurden die Angestellten vorgestellt, die alle namentlich genannt werden konnten, was einen sehr sympathischen Eindruck hinterließ. Zur Zeit sind drei Köchinnen, der Hausmeister John, zwei Betreuer, sowie ein Nachtwächter angestellt. Von Deutschland aus ist der lokale Pfarrer der Ansprechpartner. Daraufhin wurde uns ein typischer Wochentag im Hostel vorgestellt. Bei Sonnenaufgang sind die Kinder bereits weg, sie werden etwa gegen 6 Uhr geweckt und gehen ein bis zwei Stunden später in die Schule. Zum Mittagessen gehen sie allerdings wieder ins Hostel. Leider gibt es dort nur wenig Abwechslung, es gibt jeden Tag das gleiche Gericht. Immer wieder zeigte sich die Begeisterung des Vorstandsmitglieds für sein Projekt. So berichtete er beispielsweise, was für harte Arbeit die Köchinnen leisten.

Nach der Mittagspause haben alle Kinder ab der dritten Klasse wieder Unterricht, in dem sie alles mitschreiben müssen, was der Lehrer sagt. Die jüngeren Kinder haben in der Zwischenzeit die Möglichkeit Hausaufgaben zu machen, Wäsche zu waschen oder aufzuräumen. Nach dem Abendessen ist für die Kinder noch einmal eine Stunde Zeit, um gemeinsam zu lernen. Dies kann besonders für die jüngeren Schüler ganz schön anstrengend sein, doch der Schwerpunkt dieses Projekts ist es nun mal, die Kinder intensiv auf ihre Prüfungen vorzubereiten. Am Wochenende haben die Kinder dann mehr Freizeit. Oft bringen Freiwillige Bücher mit, die dann am Wochenende gemeinsam mit den Kindern gelesen werden. So wurde auch ein Reiseführer einmal das Highlight des Tages. Bei den Jungs ist zudem Fußball sehr beliebt, bei den Mädchen Seilspringen. Aber auch ein Volleyballfeld ist dort zu finden. Der absolute Renner ist allerdings das Kartenspiel „Uno“. Deshalb wird auch jedem Freiwilligen empfohlen, eine neue Packung „Uno“ mitzubringen. Doch neben den Freizeitaktivitäten gibt es auch Pflichten, wie den Besuch der Kirche oder im Hostel sauberzumachen. Auch werden den Kindern dort regelmäßig die Haare abrasiert, was vor allem hygienische Gründe hat.

Das Hostel betreibt auch eine eigene Landwirtschaft und es werden eigene Lebensmittel angepflanzt, versorgt und geerntet. Auch dabei helfen die Kinder tatkräftig. Aber an freien Tagen ist auch mal ein Ausflug möglich, ein besonders beliebtes Ziel ist dabei ein etwa eineinhalb Stunden entfernter Berg, von dem die Kinder anschließend auf großen Aloe-Vera-Blättern wieder hinunterrutschen. Solch ein Ausflug ist auch mit viel Spaß verbunden. Doch dieses soziale Projekt kostet nun mal auch eine Menge Geld, etwa 60.000€ im Jahr. Daher ist es auf Spenden und Mitgliederbeiträge angewiesen und veranstaltet deshalb regelmäßig Spendensammelaktionen. Da alles ehrenamtlich ist, kommt das Geld direkt beim Projekt an, ohne irgendwo verloren zu gehen. Es ist auch möglich Patenschaften für Sekundarschüler einzugehen. Diese kosten ca. 125€ im Jahr und unterstützen dann einen Schüler, mit dem der Pate regelmäßig in Kontakt steht. Zudem sind besonders für Abiturienten auch Volontariate möglich. Prinzipiell sind diese auch nicht zeitlich begrenzt, gehen aber in der Regel etwa 3 Monate. Die Reise- und Impfkosten müssen von den Freiwilligen allerdings selbst getragen werden. Ebenso, falls sie sich vor Ort etwas eigenes zu essen kaufen möchten. In einer Fragerunde wurde uns dann erklärt, dass die Kinder von den Leuten vor Ort ausgewählt werden. Theoretisch kann sich jeder bewerben. Ausgewählt werden dann die, die besonders bedürftig sind, oft auch Halb- oder Vollwaisen. Insgesamt gibt es allerdings viele verschiedene Auswahlkriterien.

Robin Böhm erzählte, dass er selbst nach seinem Abitur in Kagadi war und seitdem hängt sein Herz an dem Projekt. Nach vielen Reisen und einigen Jahren des Engagements im Verein wurde er schließlich zum Vorstand gewählt.

Dadurch, dass der Verein keine Organisation direkt vor Ort hat, sondern von Deutschland aus hilft, ist er nicht antragsberechtigt für lokale Hilfen. Momentan ist auch nicht geplant, eine Organisation vor Ort einzurichten.

Eine weitere Spendenmöglichkeit ist der Heidelberger Halbmarathon. Die Läufer suchen sich Sponsoren und – wie Böhm schön beschreibt: die Läufer quälen sich körperlich und die Sponsoren quälen ihre Geldbeutel.

Die Werbung für das Projekt finanzieren die Vorstandsmitglieder über ihr Privatvermögen, dafür geben sie im Jahr ca. 500€ aus.

Nach einem sehr interessanten und aufschlussreichen Vortrag blickten die Schüler auf ein unglaublich soziales und bewundernswertes Projekt, das hoffentlich noch lange bestehen und sich immer weiter entwickeln wird, um den Kindern eine erfolgreiche Schulbildung zu ermöglichen, die für uns in Deutschland schon viel zu selbstverständlich geworden ist.

Julia Vollenweider