Tablet Projekt

„Wir müssen nicht mehr so viele Bücher mit uns herumschleppen. Die sind dann digital auf dem Tablet. Hoffentlich wird der Unterricht spannender!“, meinte Linus Käshammer aus der 7a. Dass der Unterricht tatsächlich vielfältiger und spannender wird, konnten Bürgermeister Frank Volk, seine Mitarbeiter, die involvierten Kollegen des MBG und die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7a und 7b am 1. Februar 2018 mit eigenen Augen sehen: Bei der Auftaktveranstaltung zum Schulversuch „Tablets an Gymnasien“, an dem neben dem MBG 28 weitere Schulen beteiligt sind, stellte Franziska Lui die Arbeit mit einem digitalen Geschichtsbuch vor, das Film- und Audioquellen, Karikaturen und Grafiken, Hintergrundtexte, Arbeitsblätter und Schüleraufschriebe kombiniert und somit Buch, Workbook, Heft, Schnellhefter und audiovisuelle Medien vereint und alle Materialien themenbezogen zusammenführt. Max Schwemlein, Mathematik, Informatik und Physiklehrer sowie Koordinator des Tabletversuchs am MBG stellte die Möglichkeiten für den Mathematik- und Informatikunterricht vor. Beispielsweise könne mit dem Programm GeoGebra der Geometrieunterricht sehr anschaulich gestaltet werden. Schwemlein führte Spiele vor, die seine Schüler in der Schulstunde vor der Veranstaltung im Informatikunterricht mit „Scratch“ programmiert hatten. „Ich finde es toll, dass wir dann auch zu Hause an unseren Informatik-Projekten weiterarbeiten können“, freute sich Noah Rudolph aus der 7b.

Vom Kultusministerium erhält die Schule 54.000€ für die Teilnahme am Schulversuch „Tablets an Gymnasien“ – dies reicht laut Schulleiter Joachim Philipp noch nicht einmal für die Anschaffung der dafür benötigten 120 Tablets aus. Die Stadt Neckargemünd bringt noch etwa 60.000€ auf, um die schulische Infrastruktur auf den neusten Stand zu bringen und unter anderem die technischen Voraussetzungen für die Teilnahme am Schulversuch, aber auch digital-multimedialen Unterricht im Allgemeinen zu ermöglichen.

Der Schulversuch „Tablets an Gymnasien“ ist das größte wissenschaftliche Experiment zur Untersuchung von digitalen Möglichkeiten im Unterricht, das jemals in Europa stattgefunden hat. Sechs mal bekommen die Schüler im nächsten halben Jahr Besuch von Wissenschaftlern, die den Wissens- und Leistungszuwachs der Tabletklasse mit klassisch unterrichteten Klassen empirisch vergleichen. Der Schwerpunkt des Einsatzes der Tablets liegt zunächst im Geschichts-, Mathematik- und Englischunterricht, doch haben bereits die Kollegen der Fächer Physik und Informatik großes Interesse am Tabletunterricht geäußert.

Bürgermeister Frank Volk liegt das Projekt „seines“ Gymnasiums sehr am Herzen, zumal er selbst 1981 die erste Informatik-AG des Gymnasiums Neckargemünd – heute Max-Born-Gymnasium – besucht hatte. Seitdem hat sich unglaublich viel getan und das MBG war und ist immer bestrebt, seine Schüler auf dem neusten Stand der Technik für die Berufswelt vorzubereiten. Frank Volk hält viel von dem Schulversuch, auch wenn er meint, dass die Kommunen mit der Finanzierung zum großen Teil im Stich gelassen werden. Zu den Schülern sagte er: „Ihr seid die Weichensteller. Ihr könnt den Experten und Wissenschaftlern helfen herauszufinden, wie Tablets am besten im Unterricht eingesetzt werden können. Ihr stellt die Weichen für zukünftige Generationen. Geht sorgfältig mit den Tablets um. Lernt eifrig und seid motiviert, euch selbst zu informieren. Ich wünsche euch viel Erfolg!“ Volk, der mit seinem Team aus dem Rathaus ans MBG gekommen war um den Startschuss für das Projekt mitzugestalten, dankte der Schulleitung und den Lehrkräften sehr herzlich für die zusätzliche Arbeit, die sie bereits in das Projekt investiert haben und noch investieren werden.

Frank Volks Team besteht aus folgenden Rathaus Mitarbeitern: Daniel Möhrle, Fachberater für Finanzen, Hildegard Semrau und Malon Weiher, ehemaliger Schüler des MBG, die im Rathaus Neckargemünd für Schulen und Kindergärten zuständig sind und Nico Walschburger, zuständig für Informations- und Kommunikationstechnik. Letzterer hat in den vergangenen Jahren immer wieder mit den Kollegen des MBG informationstechnische Innovationen geplant und bei der Umsetzung mitgeholfen.

Schulleiter Joachim Philipp dankte der Stadt für die großartige Unterstützung und seinem Vorgänger Horst Linier dafür, dass er die Modernisierung und Digitalisierung immer gefördert und vorangetrieben habe. Die Hauptlast habe Max Schwemlein getragen, der nicht nur die Bewerbung für das Tabletprojekt geschrieben, sondern auch die Planung des Projekts, die Auswahl und Beschaffung der Geräte sowie die Durchführung des Projekts koordiniert habe. Auch die neu ausgestatteten Computerräume, die Computertechnik in den Naturwissenschaftsräumen und die mittlerweile 12 Klassenzimmer, die mit interaktiven Whiteboards und Dokumentenkameras ausgestattet sind, gehen auf sein Konto. „Durch die moderne Ausstattung ist interaktiver, schüleraktivierender und multimedialer Unterricht vom Feinsten an unserer Schule möglich. Die Kollegen und Schüler wissen dies zu schätzen“, stellte Schulleiter Joachim Philipp fest. „Unsere neuen Tablets werden eingesetzt für die Informationsbeschaffung und zum Lernen. Aber auch die Technik, die in ihnen steckt, soll verstanden werden. Notwendige Sicherheitsvorkehrungen müssen von den Schülern verstanden und der sensible Umgang mit personenbezogenen Daten sowie der kritische Umgang mit Informationen aus dem Internet muss erlernt werden. Dies sind unabdingbare Fähig- und Fertigkeiten in unserer modernen Welt. Ich wünsche euch viel Freude und Motivation beim Lernen und Spielen oder auch beim spielend Lernen!“

Büchner

Georg Büchner ist bereits vor 181 Jahren gestorben, doch seine Werke sind immer noch aktuell. Die Themen Religion, Tod und Revolution beschäftigen die Menschheit auch heute. Aus diesem Grunde sind Büchners Werke Bestandteil des Deutschunterrichts der gymnasialen Oberstufe und „Dantons Tod“ ist sogar Sternchenthema im diesjährigen Abitur. Um den Schülern die Welt Georg Büchners näher zu bringen, besuchte das Klassenzimmertheater THEATERmobileSPIELE am 16.01.2018 das Max-Born-Gymnasium Neckargemünd. Das Ein-Mann-Theater besteht seit 11 Jahren und führt die aktuelle Inszenierung im fünften Jahr auf. Es ist kein eindeutiger Handlungsstrang erkennbar, da sie diverse Auszüge aus Büchners Werken miteinander verknüpft. Das Bühnenstück gibt den Schülern eine völlig neuartige Möglichkeit, den bedeutenden deutschen Schriftsteller Büchner zu begreifen. Der erfahrene Schauspieler Rüdiger Hellmann verkörpert im Stück „Büchner. Die Welt. Ein Riss.“ verschiedene Charaktere aus den Werken des jungen Schriftstellers und Revolutionärs und lässt anhand von Briefen und Passagen eine vielschichtige theatrale Textur entstehen. Dies wird perfekt in Szene gesetzt vom Regisseur und Gründer des Klassenzimmertheaters, Thorsten Kreilos. Zusammen mit der Bühnenbildnerin Silvia Maradea entwarf er eine Bühne, die mit dem Inhalt des Stücks stets korreliert. Der limitierte Raum, welcher dem Schauspieler zur Verfügung steht, wird effektiv genutzt. Es werden Naturmaterialien, wie Holz und Jute, mit Kunstoffen in Form von Folien und Planen kontrastiert. Durch Zerreißen des Bühnenbilds im Verlaufe des Stücks verändert der Schauspieler ständig die Gestalt seines Spielraums und interagiert mit seinem Umfeld. Somit wird Schritt für Schritt die von Georg Büchner empfundene Leere und Verlassenheit in Form von totem Holz und schwarzen Plastikplanen freigelegt. Die Bühne ist genauso vielschichtig wie Büchner selbst. Abhängig von der Perspektive können seine Werke in vielerlei Hinsicht gedeutet werden.

Die ständig wiederkehrenden Motive wie Ruhe, Wahnsinn und kindliche Unschuld werden im Theaterstück eindrucksvoll mit Zitaten aus „Dantons Tod“, „Woyzeck“ und „Lenz“ in Verbindung gebracht. Carl Oppelt zeigte sich davon besonders beeindruckt: „Dank der guten Vorbereitung im Unterricht war es mir möglich, nahezu alle Referenzen zu erkennen und einem der Werke zuzuordnen.“ Die Inszenierung als Ein-Mann-Theater schafft eine intime Atmosphäre. Obwohl der Schauspieler mit der vierten Wand spielt, also so agiert, als wäre das Publikum nicht existent, soll es keine „kommunikative Einbahnstraße“ geben und emotionale Reaktionen des Publikums sind ausdrücklich erwünscht. Durch den eindrucksvollen Gebrauch seiner Stimme, intensiven Blickkontakt mit jedem einzelnen Zuschauer und seiner phänomenalen Bühnenpräsenz zieht Rüdiger Hellmann die Schüler in seinen Bann. Hannah Eggert meinte dazu: „Eine unglaubliche schauspielerische Leistung!“ Da der Schauspieler eine Vielzahl an Charakteren verkörpert, alterniert er zwischen verschiedenen Rollen. Verdeutlicht werden die Wechsel durch seine Mimik, eine veränderte Stimme, diverse Körperhaltungen und auserlesene Requisiten. So hat zum Beispiel Woyzeck ein Halsband mit Leine an, ein Symbol für seine Abhängigkeit. Im besonderen Maße hervorzuheben ist der Einsatz einer blauen Maske und einer Säuglingspuppe. Die Puppe, eine „Bedeutungslasagne“ – so der Regisseur über ihre Vielschichtigkeit – , wird in vielerlei Zusammenhang miteinbezogen. Sie steht beispielsweise für die Revolution, die Enttäuschung von Gott und der daraus resultierenden Annäherung an den Atheismus, für Büchner selbst oder für ein einsames, von der Welt enttäuschtes Kind.

Als dramatisches Ende wird die Puppe guillotiniert, eine Anspielung auf die tragische Handlung von „Dantons Tod“ (Tod Dantons durch die Guillotine), „Lenz“ (Tod des Kindes) und dem Scheitern der Revolution in Deutschland.

Thorsten Kreilos‘ Inszenierung ist eine Collage aus Büchners Œuvre und verbindet die einzelnen Werke auf eindrucksvolle Art und Weise. Die geniale Idee und die beeindruckende Umsetzung kamen bei den Schülern sehr gut an, so sagte Justus Wiese: „Ich bin immer noch begeistert vom Ein-Mann-Theater! Ich habe mich selten so angesprochen gefühlt und habe außerdem das Gefühl, Büchner jetzt noch besser zu verstehen.“ Den Schülern wurde ein besonderer Einblick in die Welt des bedeutenden deutschen Autors gewährt, was sie zum Nachdenken über die entscheidenden Themen des Lebens anregte und ihnen neue Impulse für das Sternchenthema „Dantons Tod“ gab.

Abschließend möchten wir Schüler uns herzlich beim Freundeskreis bedanken, der den Theaterbesuch finanziell unterstützte und somit allen Schülern die Teilnahme ermöglichte.

Leander Schlüchtermann, Gero Fehn

Geva-Test, Berufsorientierungswoche

Ich habe schon eine Vorstellung davon, was ich nach dem Abitur machen möchte, bin aber neugierig, welche Ergebnisse der Geva-Test liefern wird“, meinte Paul Richter aus der Kursstufe 1 am Montag, dem 29. Januar 2018, mit dem Testheft der Geva in der Hand. Er und 103 weitere Schülerinnen und Schüler des MBG nahmen im Rahmen der Berufsorientierungswoche, organisiert von Frank Steininger, am Geva-Test teil, durch den sie ihre Schlüsselqualifikationen und Interessen sowie für sie passende Studiengänge oder Ausbildungsberufe herausfinden können. Seit drei Jahren wird die Testung durch den Lions Club Neckargemünd und den Freundeskreis des Max-Born-Gymnasiums finanziell unterstützt. Professor Dr. Volker Hingst und Klaus Bethke-Jaenicke vom Lions Club Neckargemünd, der neben vielen anderen Bereichen auch die berufliche Orientierung von jungen Menschen fördert, waren gekommen, um den Scheck zu übergeben und wünschten den Schülern gemeinsam mit Angelika Thiemig vom Freundeskreis ein gutes Gelingen und aussagekräftige Ergebnisse.

Neben dem Geva-Test werden die Schüler in der Berufsorientierungswoche verschiedene Stationen durchlaufen: Am Dienstag sprechen so genannte Studien- und Ausbildungsbotschafter über ihre ganz persönlichen Erfahrungen bei ihrem beruflichen Werdegang – Einzel- oder Kleingruppengespräche sind möglich. Am Mittwoch informiert die Bundesagentur für Arbeit über gelenktes Recherchieren bezüglich Studium und Ausbildung. Informationen der Bundesagentur für Arbeit zu einem Auslandsjahr und anderen Möglichkeiten nach dem Abitur, Vorträge von ehemaligen Schülern des MBG über ihre ganz persönlichen Erfahrungen sowie Hinweise des Diakonischen Werks der evangelischen Landeskirche in Baden zum Bundesfreiwilligendienst (BFD) und zum Freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) erhalten die Schülerinnen und Schüler am Donnerstag. Den Abschluss der vielseitigen Woche gestaltet das Institut für Talententwicklung. In einer Vorbereitungsveranstaltung zur Vocatiummesse bekommen die Schüler Informationen zum Messebesuch und der dort stattfindenden Bewerbungsgespräche im Mai 2018. Im anschließenden Workshop „Bewerbung – Marketing in eigener Sache“ werden ihnen nochmals die aktuellsten Trends und Formalia für eine erfolgreiche Bewerbung beigebracht.