Musical Felicitas Kunterbunt

Muss man wissen, wer oder was man ist? Felicitas Kunterbunt, nächtens der Spieltruhe mit anderen Spielzeugfiguren entstiegen, sieht sich in dem gleichnamigen Kindermusical vor die Frage gestellt und es braucht nichts weniger als eine kleine Weltreise von Norden bis nach Australien, von Amerika bis Afrika, um aus Ablehnung und Ausgrenzung Freundschaft werden zu lassen in der Erkenntnis: „Woher du auch kommst, wichtig ist nur, du bist unsere Freundin!“

Über 50 Mitwirkende der Klassen 5 bis 10 am Max Born Gymnasium bereiteten bei der Premiere des Kindermusicals dem Publikum größtes Vergnügen, so dass alle und insbesondere die Hauptrollen und die Hauptverantwortlichen der Aufführung mit begeistertem Applaus am Ende überschüttet wurden. Schulleiter Joachim Philipp nannte in seinem Dankeswort als aller erstes natürlich Lilli-Viola Schuh, die die Gesamtleitung inne hatte und die auch von den mitwirkenden Schülerinnen und Schülern mit „Frau Schuh“-‘Rufen überschwänglich gefeiert wurde. Die Musiklehrerin hatte wohl die vergangenen zwei Wochen gemeinsam mit ihrem Mann René Schuh, der ganz entscheidend auch der Technik auf die Beine half, ihr Wohn- und Schlafzimmer ins Max-Born-Gymnasium verlegt und auf ihren Urlaub verzichtet, um das Musical in einer großen Kraftanstrengung zur Bühnenreife zu bringen. Aber auch Katrin Kieckhäfer-Wüst, die für Chor und Schauspiel verantwortlich zeichnete, Michaela Rauterberg, die Tanz und Schauspiel vorbereitete, und Julia Ruch, die ebenfalls mit dem Chor arbeitete, schloss er in den Dank ein sowie Johannes Eichhorn und Ulf Hahn für die Technik und Lena Hinz fürs Bühnenbild. Ebenso hatten sich viele Schülerinnen und Schüler in Percussion, Maske und Technik ganz in den Dienst dieser Sache.

Ein großes Lob für tolle Bühnenpräsenz und schönen Gesang gebührte den Hauptdarstellern des Kindermusicals, das waren Felicitas (Elisa Hartmann), Detektiv (Wanda Fischer), Barbie (Emilia Alvarez Rondot), Winnie (Leni Zentler), Oscar (Lisa Lindemann), der Hase (Xenia Gerdt), der Pirat (Nelly Düe), der Zauberer (Veronika Sitzler), der Eisbär (Amely Thomsen), der Hass (Jana Ebinger), Martha (Mia Linier), Marthas Mutter (Alessia Gamer) und das munter hüpfende Känguru (Jakob Knecht). Aber auch alle anderen Mitwirkenden verdienten sich ausnahmslos für ihre engagierten Auftritte einen Note 1 wie die Pinguine, die wunderbar tanzenden Piraten, die Koalas und das Känguru, die Ur-Einwohner Amerikas mit einer ausgefeilten Choreografie, die afrikanischen Trommler sowie die asiatische Abordnung mit dem großen Drachen.

Sozusagen fast die ganze Schule war in die Verwirklichung des Musicals eingebunden und fächerübergreifende Zusammenarbeit war angesagt, um das Bühnenbild zu fertigen, die Kostüme zusammenzustellen und die Tanzeinlagen einzustudieren. Insbesondere die Fachschaft Musik unterstützte sich gegenseitig und da wäre auch Sabine Krings zu nennen, die unter anderem den großen China-Gong zum Schwingen brachte, und die jungen Musikfreunde Heidelberg. Die Kooperation machte es möglich, dass ein Live-Orchester aufspielte und die Gesangstalente auf der Bühne und den Chor musikalisch optimal unterstützte.

Eben weil Felicitas ganz neu in der Spieltruhe ist, hatten die anderen Spielzeugfiguren keine Lust sich mit ihr abzugeben. Dieses abscheuliche Verhalten rief den Zauberer auf den Plan, der just die Spieltruhe versperrte und den Spielfiguren die Rückkehr in ihr Zuhause versagte. Da blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach dem Schlüssel zu machen und das führte sie auf die Weltreise und zu vielen Begegnungen. Das gemeinsame Erleben schweisste zusammen und verwandelte die Ablehnung von Felicitas in Freundschaft und das war der Schlüssel zur Öffnung der Spieltruhe. Am Ende stimmten alle Mitwirkenden in den grandiosen Abschlusssong „Wir sind alle Kinder dieser Welt“ ein.
Anna Haasemann-Dunka