„Tritsch-Winnikes“ wird der neuentdeckte Asteroid nicht heißen

 Zum allerersten Mal dürfen Schüler des Neckargemünder Max-Born-Gymnasiums einem Himmelskörper einen Namen geben

 Von Werner Popanda

Neckargemünd. Marvin Tritsch und Dwayne Winnikes sind die ersten Schüler des Max-Born-Gymnasiums (MBG), die einem Asteroiden einen Namen geben dürfen. Diesen Himmelskörper entdeckt hatten sie vor gut fünf Jahren während ihrer Teilnahme an den von der Physik-, Mathematik- und Astronomielehrerin Dr. Inge Thiering seit 2010 am MBG durchgeführten Astronomie-Wahlkursen.

Konkret in das Blickfeld der beiden geriet der Asteroid, der die Nummer „2012 VJ78“ erhielt, dank eines Asteroiden-Forschungsprojekts, das vom Heidelberger Haus der Astronomie vermittelt wurde. Überhaupt spielt dieses „Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit und Didaktik der Astronomie“ auf dem Campus des Max-Planck-Instituts für Astronomie (MPI) nahe des Gipfels des Königstuhls eine wichtige Rolle für Inge Thierings Schulprojekt. Projektstart war im Oktober 2010 und seitdem ist das MBG dabei, als eine von etwa 100 Schulen weltweit. Damals startete die „International Astronomical Search Collaboration“ (IASC),  – ein innovatives Projekt verschiedener Universitäten unter Leitung von Prof. Dr. Patrick Miller der Hardin-Simmons University, Abilene, TX, U.S.A., das sich zum Ziel setzte, Schüler an echter Forschung sich beteiligen zu lassen. Das Teleskop, mit welchem die Daten, die die Schüler mithilfe des Computers analysieren, aufgenommen wurden, heißt Pan-STARRS (=Panoramic Survey Telescope And Rapid Response System) und ist ein professionelles 2m Spiegelteleskop auf dem Berg Haleakala der Insel Maui, die zur Inselgruppe Hawaii gehört. Bei dem nun zwischen Mars- und Jupiterbahn gefundenen Asteroiden „2012 VJ78“ handelte es sich um einen „Provisional Asteroid“, also einen von unabhängigen Forschergruppen bereits bestätigten Asteroiden. Zugleich erfuhren Dwayne Winnikes und Marvin Tritsch seinerzeit, dass dann, wenn in den kommenden bis zu zehn Jahren niemand eine frühere Entdeckung anmelden kann und die Bahndaten des Asteroiden durch weitere Beobachtungen genügend genau bekannt werden, sie selbst dem Asteroiden „2012 VJ78“ einen Namen geben dürfen. Zehn Jahre hat es aber gar nicht gedauert. Denn in diesen Tagen, also schon nach fünf Jahren und dazu noch rechtzeitig zu den 50-Jahr-Feierlichkeiten des MBG, erhielt Inge Thiering von der IASC die Nachricht, dass Dwayne Winnikes und Marvin Tritsch „ihren“ Asteroiden tatsächlich auf einen Namen taufen dürfen. Damit ist das MBG sogar die erste Schule weltweit, der die Ehre der Benennung eines Asteroiden innerhalb der PanSTARRS-Suche der IASC zuteil wird. Konkret bedeutet dies, dass die Internationale Astronomische Union IAU die beiden damaligen Hobbyastronomen, die das MBG 2014 mit dem Abitur in der Tasche verließen, höchst offiziell als Entdecker von „2012 VJ78“ anerkennt. Marvin Tritsch nahm nach der Reifeprüfung ein Marketing- und Anglistikstudium in Angriff und arbeitet seit dem Juli letzten Jahres als Key Account Manager in London. Dwayne Winnikes wiederum absolvierte nach dem Abi ein Freiwilliges Soziales Jahr und strebt den Beruf des Veranstaltungsfachmannes an. Nun Namensgeber eines Asteroiden zu sein, ist aus Sicht des Letztgenannten „eigentlich ganz cool“. Aber da dies sein Leben nicht verändere, sei es ihm so wichtig auch wieder nicht, wobei jedoch „etwas mit der Frau Thiering nett wäre“. Marvin Tritsch berichtet, dass er sich mit Dwayne Winnikes bereits über die Namensgebung unterhalten habe.Allerdings habe man feststellen müssen, dass die „Namensfindung nicht unsere Stärke ist“. Doch da er „hier auf dem Gymnasium eine schöne Zeit“ gehabt habe, könnte es unter Umständen in diese Richtung gehen. Was als Name partout nicht in Frage kommt, wurde Inge Thiering bereits von der IASC mitgeteilt. Demnach darf der höchstens aus 16 Buchstaben bestehende Name laut der Richtlinien kein Kosename sein. Ebenso wenig in Frage kommen die Namen der Entdecker des Asteroiden, der laut Inge Thiering einen Durchmesser von 100 Meter aufweisen dürfte und mit einem Tempo von zehn Kilometer in der Sekunde durchs All düst. Gleichfalls außen vor sind die Namen solcher politischer oder militärischer Personen, die nicht mindestens seit 100 Jahren tot sind. Ach ja, Max Born starb zwar erst vor 46 Jahren, doch er war weder Politiker noch Militär, sondern vielmehr Mathematiker und Physiker, der 1954 für seine grundlegenden Beiträge zur Quantenmechanik mit dem Nobelpreis für Physik geehrt worden war.

Besuch des Planetariums & Technoseums Mannheim

Wie lange hat sich der Astrokurs der K1 darauf gefreut. Endlich stand mal wieder einer der zahlreichen Ausflügen an. Und dann auch noch kurz vor den Ferien! Am Donnerstag, den 6.4.2017, war es so weit. Nachdem dem wir uns durch 3 quälend lange Stunden Unterricht kämpften mussten, durften wir um 10:00 Uhr endlich den Unterricht verlassen und machten uns auf den Weg zum Bahnhof Neckargemünd Altstadt. Pünktlich um 10.17 Uhr kam die Bahn, die uns nach Mannheim brachte, von der Haltestelle war es nur noch eine kurze Fahrt mit der Straßenbahn und ein kleiner Fußmarsch, dann kamen wir beim Planetarium an. Nach einer 10-minütigen Wartezeit, die wir damit verbrachten die Ausstellungsstücke des Planetariums anzugucken, wie zum Beispiel Bilder unseres Universums, öffneten sich die  Türen zum eigentlichen Teil des Planetariums und wir konnten wir einen Blick auf die Kuppel und den Projektor erhaschen, der uns in der folgenden Stunde Ultra scharfe und realistische Bilder von Sternen, Planeten und schwarzen Löchern vorführen sollte. Als die Show dann  losging, bemerkten wir, dass uns nicht zu viel versprochen wurde. Der Nachthimmel, der uns präsentiert wurde, stand in keinem Vergleich zu dem was wir normalerweise sehen, wenn wir abends aus dem Fenster gucken. Dann tauchten wir tiefer ein in unser Universum und bekamen Bilder zu sehen, die uns normalerweise verborgen geblieben wären. Doch leider war nach einer Stunde alles bereits vorbei. Allzu schlimm war dies allerdings nicht, schließlich stand eine weitere Show auf dem Plan. Um die Zeit bis dahin sinnvoll zu nutzen  machten wir uns auf den Weg zum Technoseum nebenan. Dort bekamen wir Zeit um uns alles anzusehen. Zwischendurch trafen wir uns noch einmal zum gemeinsamen Mittagessen, danach durften wir uns wieder den Ausstellungen widmen. Es gab viele verschiedene Bereiche, zum Beispiel zum Thema Bionik oder die Geschichte der Fahrräder, bei der man verschiedene Modelle wie das Hochrad oder eine Draisine ausprobieren konnte. Außerdem gab es zu jedem Thema mehrere interaktive Versuche. Um 14:45 Uhr trafen wir uns wieder am Eingang und liefen zusammen zum Planetarium zurück, schließlich wollten wir nicht die nächste Show verpassen. Das Thema der Vorführung waren schwarze Löcher, wieder bekamen wir atemberaubende Animationen zu sehen, allerdings war auch diese Show nach 1 Stunde wieder rum. Leider mussten wir uns gleich auf den Rückweg machen, da unsere Bahn bereits um 16:10 Uhr ankam. Nach einer einstündigen Rückfahrt kamen wir wieder in Neckargemünd an. Damit war der Ausflug zu Ende. Zwar dauerte er ziemlich lange, dennoch lohnte es sich daran teilnehmen, da wir Eindrücke erhielten, die uns sonst verwehrt geblieben wären.

Andre Zeumer

Festakt zum Schuljubiläum

Alles begann in Containern, den so genannten Kübler-Bauten, dann kam der riesige „Betonklotz“, der 2003 lichterloh brannte. Es folgte die romantische Containerzeit im Menzerpark und 2008 der Umzug in das nagelneue und wunderschöne rot-grüne Pi-förmige Gebäude – nun sind bereits 50 Jahre vergangen. Das Max-Born-Gymnasium feierte am 25. März sein Jubiläum mit einem rauschenden Fest, das bereits um 9.30 Uhr mit einem Sektempfang der Stadt Neckargemünd begann. Bei strahlendem Sonnenschein empfing das Orchester unter der Leitung von Julia Ruch die Gäste mit Vivaldis „Frühling“. Florian Skarke, Schüler der 9. Klasse, begrüßte die Gäste mit einem amüsanten, gereimten Gruß und Schulleiter Horst Linier hieß die zahlreich erschienen Gäste, darunter schulische und regional-politische Prominenz, herzlich willkommen.
In ihren Festansprachen blickten Schulleiter Horst Linier und Bürgermeister Frank Volk auf die gesamte Geschichte der Schule zurück und wussten manch amüsante Anekdote zu erzählen. Frank Volk, der selbst das Abitur am Gymnasium Neckargemünd absolviert hatte, lobte die Schule und ihr außergewöhnlich vielseitiges Angebot und Engagement in den höchsten Tönen. Die Schule habe zu Recht einen hervorragenden Ruf, da sie den Schwerpunkt sowohl auf Leistung als auch auf soziale Kompetenz lege.
In zahlreichen Grußworten, unter anderem der Elternbeiratsvorsitzenden Diana Paulus, der Freundeskreisvorsitzenden Angelika Thiemig, der Schülersprecherin Jana Watzelt, der Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein und Albrecht Schütte, des Schuldekans Manfred Hilkert und den Vertretern der Kirchengemeinden, der Realschuldirektorin Marion Marker-Schrotz, der geschäftsführenden Schulleiterin im Namen aller Schulen Neckargemünds, Siegfried Zedler, Schulleiter des Helmholtz-Gymnasiums im Namen aller Schulen Heidelbergs, Miroslav Vokać, Schulleiter der Partnerschule in Hindrichuv Hradec in Tschechien mit der eine Städtepartnerschaft besteht und Vertretern aus der Partnerstadt Evian, wurde der Schule zum Jubiläum gratuliert.
Stilvoll umrahmt wurde die Veranstaltung durch die musikalischen Beiträge von Hannah Drös, Klavier, Nora Hansig, Akkordion und Emily Schlüchtermann, Violine. Einen weiteren Höhepunkt stellte die atemberaubend-artistische Vorführung der Rhönrad-AG dar, die im Rahmen einer Schulkooperation von Martina Camenzind geleitet wird.
Den fulminanten Abschluss des Festakts gestaltete die Musikfachschaft mit Freddie Mercurys „Bohemian Rhapsody“, einstudiert und vorgetragen mehr als 150 Musikliebhabern allen Alters: Schüler, Lehrer, Eltern, ehemalige Kollegen und ehemalige Schüler. Mitreißend, bewegend und stimmgewaltig war das temperamentvolle Zusammenspiel aller Beteiligten – und leider viel zu schnell vorbei!
Für den Nachmittag hatten die Schüler und Lehrer zahlreiche Mitmachausstellungen, Vorführungen, Informationstafeln und Spiele für ihre Gäste vorbereitet. Der Freundeskreis sowie einige Klassen sorgten für das leibliche Wohl.
Ab 16 Uhr folgte ein vielseitiges Rockkonzert von Schüler-Rockgruppen in Kooperation mit der Musikschule Neckargemünd, bei dem es richtig zur Sache ging und die Jugendlichen ihr Können bewiesen.
Den Abschluss des Tages gestaltete ab 20 Uhr das CoolTours Orchester mit einem abwechslungsreichen Programm.
An dieser Stelle sei den Lehrkräften Monika Rinneberg, Anke Threimer und Martin Fuchs sowie den Teams um Birgit Grüne vom Elternbeirat und Angelika Thiemig aus dem Freundeskreis herzlich für die Organisation und Planung gedankt.

 

Festschrift zum 50-jährigen Schuljubiläum

„Es ist mir eine Herzensangelegenheit, das Max-Born-Gymnasium bei seinem Jubiläum zu unterstützen, schließlich begleite ich die Schule schon seit 40 Jahren, da ich 1977 selbst hier eingeschult wurde“, beschreibt Bürgermeister Frank Volk seine besondere emotionale Bindung zu „seinem“ Gymnasium.
Am 24. Februar 2017 wurde ihm die Festschrift zum 50-jährigen Schuljubiläum von Schulleiter Horst Linier übergeben und beim ersten Durchblättern meinte der sichtlich beeindruckte Frank Volk: „Da kommen Erinnerungen an die eigene Schulzeit wieder hoch.“
Auf 292 Seiten, durchgehend in Farbe, im Hardcover-Einband, wird über die Schulgeschichte, die Schulgemeinschaft, alle Fachschaften, Projekte, Kooperationen, Auszeichnungen und vieles mehr berichtet. Ehemalige Schülerinnen und Schüler erzählen über ihre Schulzeit. Alle Klassen sind in Form eines Klassenfotos unter dem Motto „Miteinander Bildung Gestalten“ vertreten.
Auf über 600 farbigen Abbildungen wird die Geschichte der Schule präsentiert und dokumentiert. Die Festschrift kann zu einer Schutzgebühr von 10€ im Sekretariat des Schulzentrums erworben werden.
„Wir können stolz auf die Herausgabe unserer Festschrift sein, die eine umfangreiche Dokumentation unserer Schulgeschichte ist“, bewertete Schulleiter Horst Linier das Erscheinen des Festbuchs, das unter Mitarbeit vieler Kolleginnen und Kollegen, ehemaliger Kolleginnen und Kollegen, ehemaliger und aktueller Schülerinnen und Schüler, des Elternbeirats und des Freundeskreises entstanden ist. Gil Göttmann aus der Kursstufe 2 hat das Cover gestaltet und Oberstudienrätin Ana Hartmann war für die redaktionelle Arbeit, das Erstellen des Layouts sowie die Koordination mit der Druckerei zuständig.