Verkehrsdetektive

Wie interagieren die verschiedenen Verkehrsteilnehmer miteinander? Welche Gefahrenstellen gibt es? Wie kann ich selbst für Sicherheit im Straßenverkehr sorgen? Um diese und viele weitere Fragen ging es in der Woche vom 18. bis 22. Februar beim Projekt „Verkehrsdetektive“ des Adfc Heidelberg am Max-Born-Gymnasium Neckargemünd. Jede der vier achten Klassen, die an verschiedenen Tagen an der Reihe waren, startete zunächst in Gruppen mit einer Verkehrsbeobachtung an verschiedenen Orten in Neckargemünd. Dabei galt es Interviews mit verschiedenen Verkehrsteilnehmern zu führen, gefährliche Situationen zu notieren und diese zu analysieren. Die Gruppen beobachteten arbeitsteilig die Fußgänger, die Radfahrer, Bus und Bahn, die Autos und die Interaktion aller Verkehrsteilnehmer. Sie erstellten dabei Fotos, die im Anschluss in eine Präsentation eingearbeitet wurden. Diese Präsentationen bestanden sowohl aus den Beobachtungsergebnissen und Verbesserungsvorschlägen als auch aus den Recherchen der Schüler zur gesetzlichen Lage.

Im letzten Teil des Projekts durften die Schüler selbst kreativ werden: sie erstellten Werbeplakate für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr. Anezka und Lea waren sich einig: „Heute morgen war es viel zu kalt bei unserer Verkehrsbeobachtung, aber die Gruppenarbeit hat Spaß gemacht, besonders die Gestaltung der Präsentation.“

Die Veranstaltung wurde durch den Freundeskreis des MBG finanziert – herzlichen Dank!

Fahrrad-Beleuchtungsaktion

Die Schüler der Klasse 6d waren sich einig: Im „Dunkeltunnel“ des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) war neben einigen Rücklichtern, einem Schulranzen und einem hellen LED-Fahrradlicht nur ein Radfahrer-Dummie zu sehen. Als sie von Herrn Fröhlich, dem Leiter der Verkehrspädagogik beim ADFC Heidelberg/Rhein-Neckar auf eine zweite Puppe auf einem Fahrrad angesprochen wurden, wollten sie das nicht glauben. Überzeugen ließen sie sich erst, als sie eine Mitschülerin mit heller, reflektierender Jacke, die sich im Dunkeltunnel postierte, gut und einen Mitschüler mit dunkler Kleidung überhaupt nicht erkennen konnten.

Im Dunkeln sieht man nichts. Ob Fahrradfahrer für einen Autofahrer in der Dunkelheit erkennbar sind, hängt sehr wesentlich von einer ausreichenden und intakten Beleuchtung und der Kleidung ab. Davon waren die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen des Max-Born-Gymnasiums Neckargemünd nach einem Aktionstag mit dem ADFC überzeugt. Im Rahmen des Verkehrserziehungskonzepts der Schule wurden die jungen Verkehrsteilnehmer am Freitag, 23.11.2018 über die Gefahrenvermeidung beim Radfahren und als Fußgänger in der dunklen Jahreszeit sehr anschaulich informiert.
Attraktion und Mittelpunkt der Aktion war der 6 Meter lange Dunkeltunnel: Beim Blick durch die Schlitze konnten die Schüler deutlich erkennen, dass man in einer Entfernung von lediglich sechs Metern nur mit ausreichender Beleuchtung sowie heller oder reflektierender Kleidung noch gesehen werden kann. Dass es in Anbetracht des Reaktionswegs eines Autofahrers und des Bremsweges seines Fahrzeugs von 25-30 Metern bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h überlebensnotwendig ist, rechtzeitig gesehen zu werden, konnte Michael Fröhlich an Hand eines Reaktionstests buchstäblich begreifbar machen.
Auch das Thema abnehmbare Beleuchtung (Stecklichter) am Mountainbike und die richtige Bedienung eines Dynamos wurden besprochen und vorgeführt. Die mitgebrachten Fahrräder wurden auf Wunsch nebenbei kostenlos auf Sicherheitsmängel an der Beleuchtung überprüft. An vorbildlich ausgestatteten Rädern konnte die vorschriftsmäßige Beleuchtung demonstriert werden: ein weißer Scheinwerfer, ein rotes Rücklicht, ein weißer Frontreflektor, ein großer roter Flächenreflektor sowie ein kleiner Rückstrahler hinten und nicht zu vergessen gelbe Pedal- und Speichenreflektoren.
Die Beobachtung, dass nicht wenige Schüler am Morgen mit ihren Rädern unzureichend beleuchtet oder gar unbeleuchtet zur Schule fahren, bestätigt die Notwendigkeit der Beleuchtungsaktion, die Dank der paritätischen Finanzierung durch Freundeskreis des Gymnasiums und Stadt Neckargemünd alle zwei Jahre stattfinden kann.

Joachim Finkbeiner-Rinn

Verkehrserziehung

Die Wiesenbacher Schulradlergruppe aus der 5b ist sich einig: „Wir haben viel von den Zehntklässlerinnen Lena und Anja gelernt und fühlen uns jetzt viel sicherer mit dem Fahrrad im Straßenverkehr. Drei Wochen lang wurden wir jeden Morgen begleitet. Das war echt toll!“ Auch den Eltern gibt dies viel Sicherheit. Michael Fröhlich vom Adfc, der die Radmentorenausbildung am MBG organisiert, fände es schön, wenn sich auch aus anderen Gemeinden Schulradlergruppen anmelden würden – es mangelt nicht an Begleiterinnen und Begleitern, sondern an radfahrwilligen Fünftklässlern!

Ende des vergangenen Schuljahres wurden durch den Adfc und die RNV acht Verkehrsbegleiterinnen und ein Verkehrsbegleiter aus den achten Klassen umfangreich ausgebildet. Ob mit Bus und Bahn oder mit dem Rad – es mussten viele Dinge in einer außerschulischen Ausbildung gelernt werden: Neben Übungsinhalten zu den Gefahren im Straßenverkehr und praktischen Übungen wie Straßenbahnfahren auf einer Teststrecke, absolvierten die Schülerinnen unter anderem ein Kommunikationstraining, ein Selbstsicherheitstraining und einen Erste-Hilfe-Kurs. Die Ausbildung umfasst insgesamt 28 Stunden – welche in der Freizeit abgeleistet werden, zum Beispiel auch am ersten Ferientag. Die Schülerinnen und Schüler nahmen auch für sich selbst viel mit und machten zahlreiche wertvolle Erfahrungen auch in der Begleitung der Fünftklässler auf dem Schulweg.

In der fünften Schulwoche erhielten alle fünften Klassen dann Besuch von der Busschule. Mit viel Humor und guter Laune gaben Uwe Blümler, Helmut Spatz und die beiden Auszubildenden Lisa Bischoff und Mathias Broll allen Schülerinnen und Schülern der fünften Klassen in jeweils zwei Schulstunden eine Orientierungshilfe für das sichere Verhalten an der Bushaltestelle, im Bus, in Gefahrensituationen und das soziale Verhalten im Bus. „Wir alle wollen eine angenehme Fahrt im Bus haben und gut zu Hause ankommen – dafür können wir auch selbst etwas tun“, erklärte Helmut Spatz von der Busschule der RNV. Rücksichtnahme auf andere Fahrgäste, kein Essen und Trinken, besonnenes Verhalten in Notsituationen – all das gehört dazu.

Die Schülerinnen und Schüler durften alle auf dem Sitz des Busfahrers Platz nehmen um von dort aus erkennen zu können, dass der tote Winkel ein sehr großes Unfallrisiko darstellt. Auch die Bordsteinkante birgt bei zu nahem Herangehen ein großes Unfallrisiko. Dann hieß es: „Alle aussteigen!“: Das sichere Verhalten an der Bushaltestelle wurde ein geübt, auch das Aus- und Einsteigen. Hierbei durften die Schüler selbst ausprobieren, wie effektiv und sicher der moderne Einklemmschutz bei den Türen funktioniert.

Beim Bremstest wurden nicht nur die Schüler ordentlich durchgeschüttelt – Taschen, Flaschen und der große RNV-Teddy kullerten durch den Bus. Die Schüler erkannten: Besser nicht im Bus trinken und alle Taschen unter den Sitz stellen um die Verletzungsgefahr zu minimieren.

Am 17. Oktober kamen Uwe Blümler von der RNV und Michael fröhlich vom Adfc ans MBG um die Absolventinnen und den Absolventen der Ausbildung eine Urkunde zu überreichen.