Besuch bei EUMETSAT in Darmstadt am 24.01.2020

Am 24.01.2020 besuchten 10 Schüler des Max-Born-Gymnasiums Neckargemünd, darunter die Teilnehmer der KlimaAG und Schüler des Neigungskurs Geographie, den Sitz der EUMETSAT in Darmstadt, begleitet von Frau Brück und Frau Threimer.
EUMETSAT (EUropean Organisation for the Exploitation of METeorological SATellites) ist eine internationale Organisation, die verschiedene Satelliten zur Generierung von Wetter- und Klimadaten kontrolliert. Die Verarbeitung der Daten übernehmen dann die nationalen Wetterdienste der Mitgliedsländer.

Mit Betreten des Geländes verließen wir erstmal das deutsche Staatsgebiert, da wir internationalen Boden betraten, weshalb unsere Ausweise kontrolliert wurden. Zu Beginn unserer Führung schauten wir uns die zwei wichtigsten Wettersatelliten der Organisation an: Meteosat und Metop. Beides waren 1:1 Modelle und sahen aus wie aus einem schlechten Science-Fiction-Film, mit merkwürdigen Anbauten und seltsamen Formen. Der erste Satellit, Meteosat, ist ein zylinderförmiger, symmetrischer Satellit, welcher durch seine schnelle Rotation stabil auf der Kreisbahn gehalten wird. Er fliegt auf dem geostationären Orbit in 36.000 km Höhe. Alle Satelliten dieser Umlaufbahn fliegen mit derselben Geschwindigkeit um die Erde, wie diese um ihre eigene Achse rotiert. Dadurch befinden sich geostationäre Satelliten immer über einem spezifischen Punkt der Erdoberfläche, so dass sie nur Daten für aktuelle Wetterlagen liefern können. Der Metop hingegen umkreist die Erde von Pol zu Pol in einer Höhe von 817 km. Er liefert langfristige Wetter- und Klimadaten, indem er die Erdoberfläche streifenweise überfliegt.

In heutiger Zeit zunehmend wichtig ist auch die Entsorgung des durch Satelliten entstehenden Weltraumschrotts. Dies erfolgt bei Meteosat durch das Anheben in eine höhere Umlaufbahn, den sogenannten Friedhofsorbit. Bei Metop hingegen wird der zurückgebliebene Schrott in die Erdatmosphäre geschickt, wo er verglüht.

Obwohl der Vortrag zu den Satelliten sehr interessant war, waren wir alle glücklich als wir nach 45min ins warme Kontrollzentrum gingen um uns eine Präsentation anzuhören. Sobald ein Wettersatellit seine Umlaufbahn im Weltall erreicht hat, wird dessen Kontrolle von ESA an EUMETSAT abgegeben, von wo er dann bis zu seinem Lebensende kontrolliert wird. Der Kontrollraum ist rund um die Uhr bemannt und sieht mit den zahlreichen Bildschirmen aus wie einem Science-Fiction-Film entsprungen. Betreten dürfen Besucher den Kontrollraum leider nicht, aber man kann durch große Glasscheiben neugierig hineinschauen. Die Präsentation zeigte uns die Entwicklung der Generierung der Wetterdaten von primitiven Geräten bis zu modernster Technik.

In der Präsentation haben wir auch eindrucksvolle Bilder über die Veränderung des Klimas in den letzten 30 Jahren gesehen. Mit den Daten von EUMETSAT können Wissenschaftler den Klimawandel verfolgen und Prognosen für zukünftige Wetterereignisse und langfristige Klimaveränderungen errechnen.

Wir danken dem Freundeskreis für die finanzielle Unterstützung unserer interessanten Exkursion.
Letizia Sauer & Mareike Salome