Hygienehaken für die Neckargemünder Schulen

“So oft wird über Probleme gesprochen – aber hier kam schon die Lösung, bevor wir uns des Problems überhaupt bewusst waren“, schmunzelt die Schulleiterin der Realschule Neckargemünd, Marion Marker-Schrotz.

Als die Schulleitungen während der Zeit der Schulschließung gerade an der Umsetzung des Hygienekonzepts feilten, war die Firma Eaton in Eberbach schon ein paar Schritte weiter. Manager Toni Ott berichtet: „Viele Firmen konnten nicht die ganze Belegschaft ins Home-Office schicken, als die Pandemie kam, denn es musste ja weiter produziert und ausgeliefert werden. Wir mussten also schnell Lösungen finden, damit die Mitarbeitenden mit erhöhten Hygiene-Bedingungen sicher im Betrieb arbeiten können.“ – Ein kleines, aber wesentliches Problem: Dinge anzufassen, die viele andere Menschen auch berühren, wie z. B. Türgriffe, aber auch Klingeln, Fenster und andere Objekte. Schnell war die Idee geboren, die Mitarbeitenden mit „Hygienehaken“ auszustatten: Einfache Handgriffe können so „berührungsfrei“ ausgeführt werden. „Normalerweise braucht man zur Herstellung dieser Hygienehaken komplizierte Fräsen und muss vor allem erst einmal Werkzeuge herstellen. Wir haben aber die Möglichkeit, solche Haken in unserem leistungsstarken 3D-Drucker herzustellen. 200 Stück können wir in einer Charge in einem dieser Drucker herstellen.“

Seine Frau, Katja Ott, dachte noch einen Schritt weiter: Auch in Schulen gehen viele Menschen durch dieselben Türen. Kurzerhand fragte sie bei Marker-Schrotz nach, ob die Schulen auch solche Hygienehaken bräuchten, die bei Eaton gerade hergestellt wurden, denn es sei möglich, noch einige weitere zu produzieren. Genau zu dieser Zeit wurde den Schulleitungen klar, dass beispielsweise die Türen zum Schulhof aus Gesundheitsschutz-Gründen nicht angefasst werden sollten, aber aus Brandschutzgründen auch nicht dauerhaft offenstehen dürfen. „Zudem“, führt Marker-Schrotz aus, „legen viele Schüler*innen und auch Lehrkräfte ihren Schulweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück, wo die Hygiene nochmal eine besonders wichtige Rolle spielt. Heute in der S-Bahn, als ich die Tür mit dem Hygienehaken öffnete, wurde ich schon von einem anderen Fahrgast angesprochen, was für eine großartige Idee das sei.“  
Auch der Schulleiter des Gymnasiums, Joachim Philipp, freute sich über das großzügige Geschenk der Firma Eaton, die interessierten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte mit den Haken auszustatten. Insgesamt 560 Stück wurden an die Neckargemünder Schulen verteilt: „Frau Ott, wie schön, dass Sie gleich an uns gedacht haben und unser Dilemma so schnell gelöst haben. Herzlichen Dank Ihnen, Herr Ott, stellvertretend für die Firma Eaton in Eberbach.“  Auch der Bürgermeister, Frank Volk, zeigte sich begeistert. „Es ist wichtig vorsichtig zu sein, ohne panisch zu werden. Diese Haken tragen dazu bei, dass alle ein Stück mehr dem normalen Alltag nachgehen können – aber eben mit verringerter Infektionsgefahr.“ Die Pandemie habe nicht nur Einschränkungen gebracht, sondern bei vielen Menschen und auch Firmen die besten Seiten zum Vorschein gebracht: „Viele haben mich kontaktiert und gefragt: Wo können wir helfen? –Einzelne Menschen und auch verschiedenste Firmen haben ganz unbürokratische Unterstützung geleistet. Das ist wunderbar zu sehen, wie die Gemeinschaft zusammensteht, und das sieht man auch an dieser tollen praktischen Hilfe für unsere Schulen in Neckargemünd.“ (We)

 

MBG nimmt am Wettbewerb Jugend forscht teil

Premiere bei wichtigstem Jungforscherwettbewerb Deutschlands 

Am 20.2.20 war es so weit. Nach mehr als einem Jahr Arbeit an ihren Forschungsprojekten, nahmen erstmalig zwei Forschergruppen der Science AG des Max-Born-Gymnasiums am Regionalwettbewerb Nordbaden teil. Lea Grabowski, Nele Rah und Anshel Nohl (alle K1) beschäftigten sich bei ihrem Projekt „Biopla“ mit der Herstellung eines neuen, biologisch abbaubaren Kunststoffes, um den Bergen von Plastikmüll Einhalt zu gebieten, die jeden Tag in die Umwelt gelangen. Außerdem wollten sie herausfinden, wie sich die winzigen Plastikartikel – das sogenannte Mikroplastik – auf die Lebewesen auswirken, die sie aufnehmen. Dazu nahmen sie Studien an Wasserflöhen vor.

Das zweite Team des MBG versuchte ein autonom fliegendes Flugzeug zu bauen. Dazu konstruierten und bauten Laura Beck, Jordan Körte und Jakob Staud (alle K1) zunächst selbst ein Flugzeug, um es dann so zu programmieren, dass es im Flug eigenständig steuern könnte.

Zum Weiterkommen in den Landeswettbewerb hat es zwar dieses Mal noch nicht gereicht, aber zwei Preise durften die Jungforscher trotzdem mit nach Hause nehmen: einen Buchpreis und ein „Magnetarium“, eine kleine Elementesammlung für den Chemieunterricht.

Wir freuen uns schon auf den Wettbewerb im nächsten Jahr, wenn wieder einige vielversprechende Teams unserer Schule mit tollen Ideen dabei sein werden!  (Wt)

Besuch bei EUMETSAT in Darmstadt am 24.01.2020

Am 24.01.2020 besuchten 10 Schüler des Max-Born-Gymnasiums Neckargemünd, darunter die Teilnehmer der KlimaAG und Schüler des Neigungskurs Geographie, den Sitz der EUMETSAT in Darmstadt, begleitet von Frau Brück und Frau Threimer.
EUMETSAT (EUropean Organisation for the Exploitation of METeorological SATellites) ist eine internationale Organisation, die verschiedene Satelliten zur Generierung von Wetter- und Klimadaten kontrolliert. Die Verarbeitung der Daten übernehmen dann die nationalen Wetterdienste der Mitgliedsländer.

Mit Betreten des Geländes verließen wir erstmal das deutsche Staatsgebiert, da wir internationalen Boden betraten, weshalb unsere Ausweise kontrolliert wurden. Zu Beginn unserer Führung schauten wir uns die zwei wichtigsten Wettersatelliten der Organisation an: Meteosat und Metop. Beides waren 1:1 Modelle und sahen aus wie aus einem schlechten Science-Fiction-Film, mit merkwürdigen Anbauten und seltsamen Formen. Der erste Satellit, Meteosat, ist ein zylinderförmiger, symmetrischer Satellit, welcher durch seine schnelle Rotation stabil auf der Kreisbahn gehalten wird. Er fliegt auf dem geostationären Orbit in 36.000 km Höhe. Alle Satelliten dieser Umlaufbahn fliegen mit derselben Geschwindigkeit um die Erde, wie diese um ihre eigene Achse rotiert. Dadurch befinden sich geostationäre Satelliten immer über einem spezifischen Punkt der Erdoberfläche, so dass sie nur Daten für aktuelle Wetterlagen liefern können. Der Metop hingegen umkreist die Erde von Pol zu Pol in einer Höhe von 817 km. Er liefert langfristige Wetter- und Klimadaten, indem er die Erdoberfläche streifenweise überfliegt.

In heutiger Zeit zunehmend wichtig ist auch die Entsorgung des durch Satelliten entstehenden Weltraumschrotts. Dies erfolgt bei Meteosat durch das Anheben in eine höhere Umlaufbahn, den sogenannten Friedhofsorbit. Bei Metop hingegen wird der zurückgebliebene Schrott in die Erdatmosphäre geschickt, wo er verglüht.

Obwohl der Vortrag zu den Satelliten sehr interessant war, waren wir alle glücklich als wir nach 45min ins warme Kontrollzentrum gingen um uns eine Präsentation anzuhören. Sobald ein Wettersatellit seine Umlaufbahn im Weltall erreicht hat, wird dessen Kontrolle von ESA an EUMETSAT abgegeben, von wo er dann bis zu seinem Lebensende kontrolliert wird. Der Kontrollraum ist rund um die Uhr bemannt und sieht mit den zahlreichen Bildschirmen aus wie einem Science-Fiction-Film entsprungen. Betreten dürfen Besucher den Kontrollraum leider nicht, aber man kann durch große Glasscheiben neugierig hineinschauen. Die Präsentation zeigte uns die Entwicklung der Generierung der Wetterdaten von primitiven Geräten bis zu modernster Technik.

In der Präsentation haben wir auch eindrucksvolle Bilder über die Veränderung des Klimas in den letzten 30 Jahren gesehen. Mit den Daten von EUMETSAT können Wissenschaftler den Klimawandel verfolgen und Prognosen für zukünftige Wetterereignisse und langfristige Klimaveränderungen errechnen.

Wir danken dem Freundeskreis für die finanzielle Unterstützung unserer interessanten Exkursion.
Letizia Sauer & Mareike Salome