Spiel, Spaß und Kontakt

Spielefest am Max-Born-Gymnasium 18. Februar 2020

Aufgeregt trippeln die Kinder der 4a vor der Sporthalle von einem Fuß auf den anderen. „Wir sind ganz doll gespannt, was uns heute erwartet!“ – „Ich habe schon Geschwister an dieser Schule!“ – „Mein Cousin hat am MBG schon Abitur gemacht!“ – „Ich kenne die Sporthalle schon vom Fußball!“ – Einige der Viertklässler-Kinder aus Neckargemünd kennen das MBG bereits von innen, andere nur aus Erzählungen. Alle jedenfalls haben richtig Lust auf das Spielefest.

In der Halle hatten zu diesem Zeitpunkt bereits zwei vierte und zwei fünfte Klassen die 20 Spiel-, Spaß- und Sport-Stationen absolviert: Golfbälle eingelocht, Medizinbälle im Krebsgang transportiert und Tischtennisbälle über Hindernisse gepustet. Aruja aus der 4b war dabei besonders erfolgreich bei der Pedalo-Station: „Das kannte ich schon, und es ist lustig, darauf zu fahren.“ Yarah aus der 4c hatte besonders Spaß am Tarzan-Seil, an dem man frei schwingend Medizinbälle von der Bank kicken sollte. „Am Anfang war ich noch richtig schüchtern, aber jetzt fühle ich mich schon richtig wohl!“ Alonzo aus der 5a kommentiert: „Letztes Jahr habe ich das noch nicht so gut hingekriegt, aber diesmal konnte ich meine Leistung verbessern und habe gleich beim ersten Versuch alle Medizinbälle erwischt!“
Das schon traditionelle Spielefest reiht sich in die verschiedenen Module des Konzepts „Gut ankommen am MBG“ ein. Die 4. Grundschulklassen aus Neckargemünd und Wiesenbach waren der Einladung zum gemeinsamen Spielefest gefolgt. Übereinstimmend berichten die Lehrerinnen Yvonne Ritz und Kristina Schmitt von der Grundschule Neckargemünd: „Unsere Schülerinnen und Schüler waren sehr aufgeregt und haben sich sehr darauf gefreut, bekannte Gesichter aus der Grundschule wiederzusehen, aber auch das Gymnasium „in Aktion“ zu erleben. Es ist toll, dass Berührungsängste und Hemmschwellen durch diesen Kontakt abgebaut werden können.“

Auffallend war, mit welchem Eifer und welcher Konzentration die Kinder bei der Sache waren. „So ruhig haben wir es in der großen Halle selten – immerhin sind hier über hundert Schülerinnen und Schüler gleichzeitig aktiv“, kommentiert Birgit Jooss, die als Sportlehrerin am MBG gemeinsam mit ihrem Kollegen Axel Gruhler das diesjährige Spielefest organisiert hatte. Unterstützt wurden sie dabei besonders auch von den Schülerinnen und Schülern der Klasse 9d, die die Stationen auf- und abbauten und auch während des Fests betreuten. Anne betreute das Tischtennisball-Pusten: „Es macht einfach Freude zu sehen, wie sich die Kinder anstrengen und dabei Spaß haben.“ (We)

Von den Profis lernen: Musikexperten am MBG

Schon im vierten Jahr sind Schülerinnen und Schüler der 5.Klassen zu „Musikexperten“ am MBG geworden. Dies ist der Kurs, der in Kooperation mit der Musikschule Neckargemünd in den Räumen des Max-Born-Gymnasiums stattfindet und der jeweils freitags nach Unterrichtsschluss die Schüler für 60 Minuten in die Welt der Instrumente eintauchen lässt.
In jeder Unterrichtsstunde kommt ein Musikprofi von der Musikschule mit seinem Instrument ans MBG und die Schüler dürfen hautnah miterleben, wie eine Harfe, eine Geige, eine Tuba, eine Klarinette und viele weitere Instrumente klingen. Natürlich kommt das Ausprobieren nicht zu kurz:
Alles darf getestet und gespielt werden.
Die Schüler der 5. Klassen waren sich mit der begleitenden Lehrkraft Frau Kieckhäfer-Wüst auch in diesem Jahr einig: Es hat viel Freude gemacht und der eine oder andere hat ein Instrument für sich entdeckt, das er nun vertieft erlernen möchte. Viel Erfolg dabei!

Am 6.3.2020, dem „Tag der offenen Tür“ am MBG, wird der „Musikexperten“-Kurs für die 4. Klässler vorgestellt.

(Kieckhäfer-Wüst, Januar 2020)

Musikalische Talente fördern

 Pilotprojekt Streicherklasse am MBG unterstützt von Sparkasse Heidelberg und Freundeskreis

„C-C-C-C, G-G-G-G, D-D-D-D, A-A-A-A, E-E-E-E“, und dann wieder rückwärts, zupfen die 12 Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a auf ihren Instrumenten (wobei das tiefe C den Celli und Bratschen vorbehalten ist, und das hohe E nur von den Geigen gespielt wird). Eine Menge gilt es dabei zu beachten:

Man muss genau so schnell zählen wie die anderen, man darf mit dem Finger nicht die falsche Saite erwischen, man muss immer viermal denselben Ton zupfen, und man muss wissen, wann man überhaupt dran ist. Da kann man schon ganz schön ins Schwitzen kommen. Die Fünftklässler haben erst in diesem Schuljahr begonnen, ein Streichinstrument zu erlernen. Musiklehrerin Julia Ruch freut sich: „Die Kinder haben schon richtig viel gelernt, gerade auch im Bereich der Sekundärtugenden. Wenn ich erkläre, müssen sie leise sein. Sie hören aufeinander und achten auf ihr eigenes Spielen. Sie müssen sich richtig konzentrieren! Aber wir haben auch alle gemeinsam jede Stunde ein greifbares Erfolgserlebnis, wenn das neu Geübte dann auf einmal gelingt.“

Ermöglicht wurde das Streicherklassenprojekt durch zwei großzügige Spenden: Der Freundeskreis des Max-Born-Gymnasiums beteiligte sich mit 2000 €, und die Sparkasse Heidelberg schoss noch 1000 € zu. Das Projekt, das jetzt seit November richtig Fahrt aufgenommen hat, begann hinter den Kulissen bereits im Sommer. Als klar wurde, dass die Schule mit Musik-Deputaten in diesem Jahr besonders gut versorgt sein würde, baten die Musiklehrerinnen Julia Ruch und Sabine Krings die Schulleitung, beide in einer Klasse unterrichten zu dürfen: Mit zwei Lehrerinnen in einer Klasse könnte ein Teil der Kinder im Rahmen des regulären Musikunterrichts eine Streicherklasse bilden, während die anderen die musikalischen Inhalte mit Sabine Krings als Singeklasse erarbeitet und Körper und Stimme als Instrumente nutzt.

Schulleiter Joachim Philipp war sofort mit im Boot: „Wir sind ja nicht ausschließlich MINT-Schule, sondern legen neben der naturwissenschaftlichen Ausbildung auch großen Wert auf kulturelle Förderung und musisch-künstlerische Bildung. Durch die Streicherklasse können wir das „Nachwuchs-Problem“ in den musikalischen Ensembles minimieren. Dieses Pilotprojekt lässt uns herausfinden, ob die Institution einer Streicherklasse, die an einigen Stadt-Schulen bereits etabliert ist, auch in Neckargemünd funktionieren kann.“

Nach der Erlaubnis durch die Schulleitung machte sich Ruch daran, die notwendigen Mittel zusammenzubekommen. Ein paar Instrumente waren in der Schule zwar vorhanden, diese mussten jedoch auch noch vom Geigenbauer überarbeitet werden, was nicht nur einiges Geld, sondern auch ein paar Wochen Zeit beanspruchte. Von den 30 Kindern der 5a entschieden sich letzten Endes 12 für die Streicherklasse, während 18 das Instrument der Stimme vorzogen. „Eine ideale Aufteilung“, so Ruch. Die Instrumente können jetzt seit einigen Wochen als Leihgaben von den Kindern mit nach Hause genommen werden, und es wird nur ein kleiner Unkostenbeitrag durch die Familien übernommen.

Für Filialleiter Christoph Schmid von der Sparkasse Heidelberg war es keine Frage, die Schule in diesem Projekt zu unterstützen: „Die Kreativität zu fördern, ist uns immer ein Anliegen. Deshalb sind wir hier gerne dabei. Die Begeisterung der Kinder ist hier ja richtig mit Händen zu greifen. Man sieht und hört, wie eifrig sie bei der Sache sind!“

Auch der Freundeskreis war sofort mit von der Partie und sagte die Förderung gern zu. Dessen Vorsitzende, Anita Weißenbach, hebt vor allem die Regelmäßigkeit und Verbindlichkeit hervor: „Hier können die Kinder gemeinsam in der Gruppe ihre Instrumente spielen, und sie haben einen größeren Anreiz zu üben, als wenn sie „nur“ ihren Musiklehrern vorspielen.“ Zudem betonte sie: „Mit diesem Projekt können wir die musikalischen Talente auch unabhängig vom Elternhaus fördern, und die Kinder können ohne Druck ein neues Instrument lernen.“

Schulleiter Joachim Philipp dankte Freundeskreis und Sparkasse herzlich für die tollen Spenden. Nachdem alle Kinder versichert hatten, dass sie auch daheim fleißig auf ihren Instrumenten übten, wagte er einen Ausblick: „Beim nächsten Schulkonzert werden wir euch bestimmt schon hören können, und wir freuen uns, dass Ihr Euch sicher bald im Orchester beteiligen könnt!“

Auch die Kinder selbst sind Feuer und Flamme für ihr neues Projekt: Janick zum Beispiel lernt jetzt Bratsche und findet: „Es ist etwas ganz anderes als alles, was ich sonst mache. Die Kombination aus Bogen, Saiten, linker Hand und rechter Hand ist neu für mich, das ist richtig spannend.“ Damon freut sich über sein Cello: „Es macht einfach Spaß, ein Musikinstrument auszuprobieren.“ Leina hat kurz vor dem Wechsel in die 5. Klasse mit dem Klavierunterricht aufgehört, und hat jetzt Freude an ihrer Geige: „Es ist schön, gemeinsam mit anderen aus meiner Klasse ein neues Instrument anzufangen.“