Kulturentag am Max-Born-Gymnasium

Am Donnerstag, den 28.09.2023, wurde am Max-Born-Gymnasium in Neckargemünd ein Kulturentag für die Schülerinnen und Schüler der elften Jahrgangsstufe veranstaltet. Diesen organisierte der Arbeitskreis für soziales Engagement, bestehend aus Mia König und Elisa Amtsbüchler, mit Hilfe der Verantwortlichen für die SMV, Karolin Fröhling und weiteren Lehrkräften. An diesem Projekttag standen die beiden Länder Iran und Afghanistan im Fokus. Im Wesentlichen ging es darum, an diesen beiden Beispielen den Schülerinnen und Schülern die Themen Grundrechte und Menschenrechte, mit besonderem Augenmerk auf Frauenrechte und deren Bedeutung, näherzubringen. Dafür gab es einen theoretischen Teil, der über die Missstände innerhalb der beiden Länder aufklärte und im letzten Schritt noch einen Bezug zu Deutschland herstellte.

Parallel dazu war das Ziel, auf atypische Art und Weise einen Einblick in die iranische und afghanische Kultur zu gewährleisten. Hierfür gab es verschiedene Gruppen, die sich mit insgesamt drei Aspekten beschäftigten.

Der erste Bereich war die Kunst. Dafür wurde sich an den bunten, blütenartigen Rosetten dieses Kulturkreises orientiert. Diese durften die Schülerinnen und Schüler selbst in Form von geschnittenen Fensterbildern herstellen.

Als zweiter Teil wurde Cricket angeboten. Cricket wird in beiden Ländern auch auf internationaler Ebene gespielt und gerade im Iran gilt es als sehr junger Sport, der aber vor allem unter Jugendlichen und Frauen sehr beliebt ist.

Um das ermöglichen zu können, gab es eine Zusammenarbeit mit der Cricket-Abteilung des TSG Rohrbach. Insgesamt vier Lehrer kamen ans Kurt-Schieck-Stadion, um den Schülerinnen und Schülern ihren Sport näherzubringen. Diese lernten mit großer Begeisterung die Grundprinzipien dieses Sports kennen und führten zahlreiche Übungen und vereinfachte Spielformen durch.

Zuletzt ging es um die Kulinarischen Besonderheiten. Dafür stellte die Realschule ihre Küchen zur Verfügung, in denen über den ganzen Vormittag leckere Gerichte von den Schülerinnen und Schülern gekocht wurden. Unter anderem wurden Reiskuchen, gefüllte Auberginen und Paprika, verschiedene Dips und Salate sowie typische Süßspeisen vorbereitet.

Diese wurden zum Abschluss des Projekttages gemeinsam in der Aula des Schulzentrums verkostet.

Elisa Amtsbüchler

Highlandgames

„10 von 10 Punkten für die Highlandgames. Es hat richtig viel Spaß gemacht!“ Leo Vetter aus der Kursstufe 1 war begeistert. „Sowohl die kleinen als auch die großen Schüler waren mit extrem viel Motivation dabei,“ ergänzte Annika Rupp, die gerade ihr Abitur gemacht hat und trotzdem gemeinsam mit vier weiteren Abiturienten im Helferteam dabei war.

In traumhafter Naturkulisse und bei besten Wetterbedingungen durften alle Schüler des Max-Born-Gymnasiums am 6. Juli 2018 an den Highlandgames im Kurt-Schieck-Stadion in Neckargemünd teilnehmen. An insgesamt 25 Stationen konnten die Schüler ihre Wurfkraft, ihr Durchhaltevermögen, ihre Muskelkraft, ihre Geschicklichkeit, ihr Teamplay, ihre Schnelligkeit, und vieles mehr testen: Flunkyballschach, Baumstammwerfen, Hammerhalten, Regenrinnenlauf, Hexenritt, Rechenlauf, Huckepackrennen, Bungeerun mit Stockstechen, Reifenzielwurf, Farmerswalk, Heusackweitwurf, Burpeewettbewerb, Kofferlauf, Holzbeinlauf, Fassrollen und vieles mehr standen auf dem Programm.

„Hier ist alles voller Krokodile. Seht ihr sie? Ihr seid nur sicher, wenn ihr auf den grünen Matten lauft. Hört mal her, ich gebe euch einen Tipp: Teamplay ist hier angesagt. Überlegt euch eine Strategie wie ihr sicher durch die Krokodile kommt!“ wurde den Schülerinnen und Schülern beim „Krokodilspiel“ erklärt.

Besonders beim Spiel „Maulwurf“ war Durchhaltevermögen und Überwindungskraft verlangt: jede Klasse musste sich unter einem Schwebebalken durch den Sand buddeln: Sand in den Ohren, Sand in der Unterhose, Sand überall, doch es wurde gebuddelt, gezogen, geholfen und dabei ganz viel gelacht, bis alle Schüler der Klasse auf der anderen Seite angekommen waren. All das unter Zeitdruck: jede Klasse hatte an jeder Station nur fünf Minuten zum Punktesammeln und dann weitere drei Minuten um an die nächste Station zu laufen.

Ein ausgeklügeltes Zeit- und Helfersystem führte dazu, dass der Tag zum vollen Erfolg wurde: „Die Sportfachschaft hat das umfangreiche und sehr kreative Programm top organisiert. Sogar einen Kaffeedienst gab es für die vielen Helfer! Unsere Klassen hatten einen richtig tollen Tag hier.“, lobte Klassenlehrerin Ellen Frey ihre Kollegen aus der Sportfachschaft, die von Patrick Helten geleitet wird und 10 Wochen mit der Planung der Highlandgames beschäftigt war.

Auch Schulleiter Joachim Philipp war ganz des Lobs: „Es ging heute nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern um den Spaß an der Bewegung. Jeder konnte sein Talent zeigen.“

Schulpate Kai Herdling, ehemaliger Hoffenheimspieler, konnte sich von der Bewegungsfreude der Schüler „seiner“ Schule überzeugen: in jeder Klassenstufe wurde eine Siegerklasse ermittelt. Dies waren die Klassen 5a, 6a, 7a, 8b, 9d und 10c. Die Tutorengruppe 2 aus der Kursstufe 1 setzt sich aus sehr vielen sportlichen Talenten zusammen – sie gewannen den Schulpokal. Herzlichen Glückwunsch!

Sandig, verschwitzt und ausgepowert, aber sehr zufrieden und glücklich traten die Schülerinnen und Schüler ihren Heimweg an um dort auf den Muskelkater zu warten.

 

 

Andorra

„Die deutsche Schauspielszene braucht sich keine Nachwuchssorgen zu machen. Ihr werdet jedes Jahr noch besser – was ihr uns heute Abend hier geboten habt, war erstklassig!“, lobte Schulleiter Joachim Philipp die Schauspieler der Theater-Arbeitsgemeinschaft und dankte den beiden AG-Leiterinnen Barbara Laufs und Anna Schmitt für die hervorragende Aufführung.

Brutalität, Anonymität, Angstmache und Schikane: Die Inszenierung von Max Frischs Drama „Andorra“ am MBG beginnt mit der Judenschau, die sich eigentlich am Ende des Dramas befindet und rollt das davor Geschehene dann im Rückblick auf – dadurch gewinnt die nochmals gezeigte Judenschau am Ende der Inszenierung sogar noch an Dramatik. Bereits in der Eingangsszene war die Bühnenpräsenz von Jakob Ruch, der den grausamen und brutalen Soldaten spielte, so beeindruckend, dass ein junger Zuschauer geschockt die Aula verlassen musste. Mit Trommelschlägen und wichtigtuerischem Gehabe seine Macht demonstrierend, behauptete er: „Wenn das kein Judenlachen ist. […] Der braucht jetzt keine Schuhe mehr.“ Die Andorraner verbargen sich derweil anonym unter schwarzen und weißen Masken.

Barblin, Andris Geliebte und Tochter der vermeintlichen Pflegefamilie in der er Aufwächst, versucht zu Andri zu stehen, während die Gesellschaft Andri immer mehr in die Rolle des Juden hineinpresst. Juliet Christopher beeindruckte mit ihrer extrem erwachsenen Verkörperung der sehr vielfältigen Rolle der geliebten, missbrauchten und später verrückt gewordenen Barblin.

Manuel Holzer spielte überzeugend den von allen terrorisierten Andri, der sich mit seiner Rolle als Jude und Sündenbock abgefunden hat.

Hervorzuheben ist ebenso die außergewöhnliche schauspielerische Leistung von Emily Reisig als Lehrer, der sich als Andris leiblicher Vater in einem Gewissenskonflikt befindet, da er angab, Andris Pflegevater zu sein, der das vermeintliche Judenkind aus dem judenfeindlichen Nachbarland rettete.

Florian Skarke als Wirt, der versucht es allen recht zu machen und so einiges glattbügeln muss, gelang ein sehr überzeugendes Bühnenspiel.

Auch Cedric Happes als verständnisvoller Pater, Jenny Deringer als verzweifelte Mutter, Gina Paulus als edle Senora, Carolin Schmitt als judenfeindlicher Tischler, Jasmin Al-Hadjadj als selbstverliebter Doktor, Marlon Hörner als feiger Gesell und Franziska Böhm als „Jemand“ und „Judenschauer“ brillierten in ihren jeweiligen Rollen.

Neben der Umstellung der Szenen beeindruckte die Inszenierung durch einige dramaturgische Kniffe: Zwischen den verschiedenen Szenen wurden Video-Sequenzen eingespielt, in denen die Andorraner, neben Andris Sarg stehend, in Form von Zeugenaussagen ihre Unschuld bekunden. Diese Kommentare aus dem Off ließen den Schauspielern Zeit, Veränderungen am Bühnenbild vorzunehmen und stellten die verschiedenen Charaktere mit ihren Ansichten und Vorurteilen noch deutlicher dar.

Auch der Wunsch nach einem schönen, lässigen Leben im angeblich so friedvollen und toleranten Andorra kam durch die ständig wiederkehrenden Einspieler aus der Juke-Box mit dem Gute-Laune-Titel „Sweet Home Alabama“ zur Geltung. Dieser bildet einen sehr deutlichen Kontrast zum brutalen, intoleranten und feigen Vorgehen der Andorraner gegenüber Andri.

Ein weiteres wiederkehrendes Motiv sind die weißen Leintücher, die von Barblin aufgehängt werden und das ständige „Weißeln“ im angeblich „schneeweißen“ – also unbefleckten, unschuldigen Andorra.

„Die Theater-AG des MBG hat ganz hervorragende schauspielerische Talente, das beobachten wir schon seit Jahren. In einigen Szenen gab es richtige Gänsehautmomente. Leider ist das Stück aktueller denn je.“ – Zuschauerin Bärbel Böhm war beeindruckt. Marco Krüger, ein junger Zuschauer, war ebenso ganz des Lobes: „Am meisten beeindruckt hat mich die Judenschau, das war der dramatische Höhepunkt und die schauspielerische Leistung war einfach brillant.“

Zum Abschluss gab es nach dem aufrüttelnden und schockierenden Drama doch noch etwas zum Lachen: Der „Making-of“-Film zeigte einerseits, wie viel Arbeit in einer solchen Inszenierung steckt, aber auch, mit wie viel Spaß, Kreativität und Witz die Theater-AG das große Projekt angegangen hatte.