Highlandgames

„10 von 10 Punkten für die Highlandgames. Es hat richtig viel Spaß gemacht!“ Leo Vetter aus der Kursstufe 1 war begeistert. „Sowohl die kleinen als auch die großen Schüler waren mit extrem viel Motivation dabei,“ ergänzte Annika Rupp, die gerade ihr Abitur gemacht hat und trotzdem gemeinsam mit vier weiteren Abiturienten im Helferteam dabei war.

In traumhafter Naturkulisse und bei besten Wetterbedingungen durften alle Schüler des Max-Born-Gymnasiums am 6. Juli 2018 an den Highlandgames im Kurt-Schieck-Stadion in Neckargemünd teilnehmen. An insgesamt 25 Stationen konnten die Schüler ihre Wurfkraft, ihr Durchhaltevermögen, ihre Muskelkraft, ihre Geschicklichkeit, ihr Teamplay, ihre Schnelligkeit, und vieles mehr testen: Flunkyballschach, Baumstammwerfen, Hammerhalten, Regenrinnenlauf, Hexenritt, Rechenlauf, Huckepackrennen, Bungeerun mit Stockstechen, Reifenzielwurf, Farmerswalk, Heusackweitwurf, Burpeewettbewerb, Kofferlauf, Holzbeinlauf, Fassrollen und vieles mehr standen auf dem Programm.

„Hier ist alles voller Krokodile. Seht ihr sie? Ihr seid nur sicher, wenn ihr auf den grünen Matten lauft. Hört mal her, ich gebe euch einen Tipp: Teamplay ist hier angesagt. Überlegt euch eine Strategie wie ihr sicher durch die Krokodile kommt!“ wurde den Schülerinnen und Schülern beim „Krokodilspiel“ erklärt.

Besonders beim Spiel „Maulwurf“ war Durchhaltevermögen und Überwindungskraft verlangt: jede Klasse musste sich unter einem Schwebebalken durch den Sand buddeln: Sand in den Ohren, Sand in der Unterhose, Sand überall, doch es wurde gebuddelt, gezogen, geholfen und dabei ganz viel gelacht, bis alle Schüler der Klasse auf der anderen Seite angekommen waren. All das unter Zeitdruck: jede Klasse hatte an jeder Station nur fünf Minuten zum Punktesammeln und dann weitere drei Minuten um an die nächste Station zu laufen.

Ein ausgeklügeltes Zeit- und Helfersystem führte dazu, dass der Tag zum vollen Erfolg wurde: „Die Sportfachschaft hat das umfangreiche und sehr kreative Programm top organisiert. Sogar einen Kaffeedienst gab es für die vielen Helfer! Unsere Klassen hatten einen richtig tollen Tag hier.“, lobte Klassenlehrerin Ellen Frey ihre Kollegen aus der Sportfachschaft, die von Patrick Helten geleitet wird und 10 Wochen mit der Planung der Highlandgames beschäftigt war.

Auch Schulleiter Joachim Philipp war ganz des Lobs: „Es ging heute nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern um den Spaß an der Bewegung. Jeder konnte sein Talent zeigen.“

Schulpate Kai Herdling, ehemaliger Hoffenheimspieler, konnte sich von der Bewegungsfreude der Schüler „seiner“ Schule überzeugen: in jeder Klassenstufe wurde eine Siegerklasse ermittelt. Dies waren die Klassen 5a, 6a, 7a, 8b, 9d und 10c. Die Tutorengruppe 2 aus der Kursstufe 1 setzt sich aus sehr vielen sportlichen Talenten zusammen – sie gewannen den Schulpokal. Herzlichen Glückwunsch!

Sandig, verschwitzt und ausgepowert, aber sehr zufrieden und glücklich traten die Schülerinnen und Schüler ihren Heimweg an um dort auf den Muskelkater zu warten.

 

 

Andorra

„Die deutsche Schauspielszene braucht sich keine Nachwuchssorgen zu machen. Ihr werdet jedes Jahr noch besser – was ihr uns heute Abend hier geboten habt, war erstklassig!“, lobte Schulleiter Joachim Philipp die Schauspieler der Theater-Arbeitsgemeinschaft und dankte den beiden AG-Leiterinnen Barbara Laufs und Anna Schmitt für die hervorragende Aufführung.

Brutalität, Anonymität, Angstmache und Schikane: Die Inszenierung von Max Frischs Drama „Andorra“ am MBG beginnt mit der Judenschau, die sich eigentlich am Ende des Dramas befindet und rollt das davor Geschehene dann im Rückblick auf – dadurch gewinnt die nochmals gezeigte Judenschau am Ende der Inszenierung sogar noch an Dramatik. Bereits in der Eingangsszene war die Bühnenpräsenz von Jakob Ruch, der den grausamen und brutalen Soldaten spielte, so beeindruckend, dass ein junger Zuschauer geschockt die Aula verlassen musste. Mit Trommelschlägen und wichtigtuerischem Gehabe seine Macht demonstrierend, behauptete er: „Wenn das kein Judenlachen ist. […] Der braucht jetzt keine Schuhe mehr.“ Die Andorraner verbargen sich derweil anonym unter schwarzen und weißen Masken.

Barblin, Andris Geliebte und Tochter der vermeintlichen Pflegefamilie in der er Aufwächst, versucht zu Andri zu stehen, während die Gesellschaft Andri immer mehr in die Rolle des Juden hineinpresst. Juliet Christopher beeindruckte mit ihrer extrem erwachsenen Verkörperung der sehr vielfältigen Rolle der geliebten, missbrauchten und später verrückt gewordenen Barblin.

Manuel Holzer spielte überzeugend den von allen terrorisierten Andri, der sich mit seiner Rolle als Jude und Sündenbock abgefunden hat.

Hervorzuheben ist ebenso die außergewöhnliche schauspielerische Leistung von Emily Reisig als Lehrer, der sich als Andris leiblicher Vater in einem Gewissenskonflikt befindet, da er angab, Andris Pflegevater zu sein, der das vermeintliche Judenkind aus dem judenfeindlichen Nachbarland rettete.

Florian Skarke als Wirt, der versucht es allen recht zu machen und so einiges glattbügeln muss, gelang ein sehr überzeugendes Bühnenspiel.

Auch Cedric Happes als verständnisvoller Pater, Jenny Deringer als verzweifelte Mutter, Gina Paulus als edle Senora, Carolin Schmitt als judenfeindlicher Tischler, Jasmin Al-Hadjadj als selbstverliebter Doktor, Marlon Hörner als feiger Gesell und Franziska Böhm als „Jemand“ und „Judenschauer“ brillierten in ihren jeweiligen Rollen.

Neben der Umstellung der Szenen beeindruckte die Inszenierung durch einige dramaturgische Kniffe: Zwischen den verschiedenen Szenen wurden Video-Sequenzen eingespielt, in denen die Andorraner, neben Andris Sarg stehend, in Form von Zeugenaussagen ihre Unschuld bekunden. Diese Kommentare aus dem Off ließen den Schauspielern Zeit, Veränderungen am Bühnenbild vorzunehmen und stellten die verschiedenen Charaktere mit ihren Ansichten und Vorurteilen noch deutlicher dar.

Auch der Wunsch nach einem schönen, lässigen Leben im angeblich so friedvollen und toleranten Andorra kam durch die ständig wiederkehrenden Einspieler aus der Juke-Box mit dem Gute-Laune-Titel „Sweet Home Alabama“ zur Geltung. Dieser bildet einen sehr deutlichen Kontrast zum brutalen, intoleranten und feigen Vorgehen der Andorraner gegenüber Andri.

Ein weiteres wiederkehrendes Motiv sind die weißen Leintücher, die von Barblin aufgehängt werden und das ständige „Weißeln“ im angeblich „schneeweißen“ – also unbefleckten, unschuldigen Andorra.

„Die Theater-AG des MBG hat ganz hervorragende schauspielerische Talente, das beobachten wir schon seit Jahren. In einigen Szenen gab es richtige Gänsehautmomente. Leider ist das Stück aktueller denn je.“ – Zuschauerin Bärbel Böhm war beeindruckt. Marco Krüger, ein junger Zuschauer, war ebenso ganz des Lobes: „Am meisten beeindruckt hat mich die Judenschau, das war der dramatische Höhepunkt und die schauspielerische Leistung war einfach brillant.“

Zum Abschluss gab es nach dem aufrüttelnden und schockierenden Drama doch noch etwas zum Lachen: Der „Making-of“-Film zeigte einerseits, wie viel Arbeit in einer solchen Inszenierung steckt, aber auch, mit wie viel Spaß, Kreativität und Witz die Theater-AG das große Projekt angegangen hatte.

Abiturentlassfeier

„Herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Abitur! Ihr seid nicht nur äußerlich gewachsen, seit euch mein Vorgänger hier vor mindestens acht Jahren mit einem Handschlag begrüßte, sondern auch innerlich. Für dieses innere Wachstum braucht es Anregungen von außen.“ In seiner Ansprache berichtete Oberstudiendirektor Joachim Philipp, worin diese Anregungen bestanden und weshalb sie wichtig seien, denn die Schüler hätten auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben nicht nur Fakten gelernt, sondern auch Tugenden. Dieses „innere Wachstum“ lässt sich laut Philipp in keinem Abiturschnitt wiederfinden und auch in keiner noch so gut gestellten Vergleichsarbeit.

Schulleiter Joachim Philipp lernte den Abiturjahrgang in der 8. Klasse kennen und unterrichtete einige von ihnen damals und auch später in der Kursstufe in Religion und Geschichte. Die pubertätsbedingten Schwierigkeiten der Mittelstüfler konnten überwunden werden und nun haben 78 verantwortungsbewusste und engagierte junge Erwachsene ihr Abitur in der Tasche. Joachim Philipp gab den Abiturienten zahlreiche Ratschläge und Weisheiten mit auf den Weg:

  • Die Empathiefähigkeit ist ein Gradmesser der Bildung. Je gebildeter jemand ist, desto mehr kann er sich in andere hineinversetzen und ihr Leid begreifen.
  • Bildung ist das beste Bollwerk gegen Extremismus und Intoleranz.
  • Wissen hilft, eine Position beziehen zu können – gerade in Zeiten von Fake News ist das wichtig.
  • Wissen hilft, vernetzt zu denken, um die Gefahr von Verflachung und Vereinfachung zu erkennen.
  • Nach Platon beginnt Bildung mit Staunen – bewahrt euch eure Neugierde und betreibt echte Wissenschaft, lest Bücher.
  • Lebt nach Kants Maxime „Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“. Dies hilft, Fake News zu erkennen, zu entlarven und eigene Wege zu beschreiten.
  • Bewahrt euch das Gefühl des Nichtwissens, lernt weiter, denn laut Newton ist „was wir wissen, nur ein Tropfen – was wir nicht wissen, ein Ozean”.

Seinen Dank richtete der Schulleiter an die Oberstufenberaterinnen Hanna Steck und Cornelia Layer, das gesamte Kollegium, Sekretärin Petra Boehmer und an die Eltern, die ein wesentlicher Bestandteil einer gelungenen Schullaufbahn seien.

Scheffelpreisträgerin Mouna Deubler blickte auf eine Schulzeit voller Höhen und Tiefen zurück. Für die einen war die Schulzeit verbunden mit großen nervlichen Belastungen, andere sind gelassen durch den Schulalltag geschritten. Die Abiturientin berichtete von schwierigen Momenten, aber auch von der Freude und den Erwartungen, die mit dem Schulabschluss verbunden seien und dankte allen, die daran beteiligt waren, dass sie und ihre Mitabiturienten nun die allgemeine Hochschulreife erhalten haben.

Der erfolgreiche Jahrgang war mit zahlreichen Preisen bedacht worden. Für herausragende schulfachliche Leistungen im Allgemeinen erhielten Gero Fehn, Leander Schlüchtermann, Mouna Deubler und Franziska von Albedyll eine Gedenkmünze mit der Prägung „Bundeshauptstadt Berlin“. Gero Fehn erhielt außerdem Preise in den Fächern Mathematik, Chemie, Deutsch, Englisch und Biologie. Leander Schlüchtermann wurde in Sport, Biologie, Spanisch und Mathematik geehrt. Mouna Deubler erhielt neben dem Scheffelpreis auch einen Preis in Physik und Mathematik. Franziska von Albedyll und Julia Vollenweider durften einen Preis der Stiftung „Humanismus Heute“ entgegen nehmen. Der Ehrenpreis der Sparkasse Heidelberg für sehr gute Leistungen im Neigungsfach Wirtschaft ging an Philipp Hillebrand. Jurek Thiemig wurde mit dem „Südwestmetall-Schulpreis Ökonomie“ für herausragende Leistungen im Fach Wirtschaft ausgezeichnet. Über eine kostenlose einjährige Mitgliedschaft im Chor „Sound’n Pepper“ des Liederkranzes Neckargemünd durften sich Jennifer Dickgießer und Daniel Hantmann freuen. Preise der Deutschen Physikalischen Gesellschaft gingen an Dominik Langer und Max Müller. Elia Bürgener wurde mit einem schulinternen Englischpreis geehrt und Dominik Langer, Samuel Matthis, Jan Zwerschke und Julia Vollenweider erhielten schulinterne Preise in Mathematik. Des Weiteren wurden zahlreiche Preise und Ehrungen ausgesprochen für die langjährige engagierte Teilnahme an verschiedenen Arbeitsgemeinschaften. Der Freundeskreis stiftete insgesamt 11 Preise für besondere Verdienste um die Schulgemeinschaft und die engagierte Mitarbeit in der SMV.

Frank Volk, Bürgermeister von Neckargemünd und selbst Absolvent des Neckargemünder Gymnasiums, gratulierte den Abiturienten auch im Namen des Gemeinderats. Er wünschte ihnen viel Erfolg und Freude beim Beschreiten neuer Wege, beim Erkunden der Welt.

Regina Watzelt sprach für die Elternschaft und berichtete, dass die Schulzeit ihrer Kinder auch für die Eltern manchmal eine Herausforderung war. „Jetzt werden wir lernen müssen, euch loszulassen, denn laut Goethe sollen Kinder zwei Dinge von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel. Ab jetzt trefft ihr eure Entscheidungen selbst. Wir sind stolz auf euch. Ihr seid ein toller Jahrgang.“

In ihrem Grußwort für den Freundeskreis erzählte Cornelia Gölz die Geschichte des weisen Königs Akbar, der seinen Ministern riet: „Wir sollten die Meinung eines anderen weder antasten noch beschneiden, sondern nur unsere eigene Schnur daneben spannen. Dann möge der andere entscheiden, was länger und was kürzer, was besser oder schlechter ist. Wir sollen nicht für den anderen entscheiden, wir sollen ihm nur unsere eigene Wahrheit darlegen.“ Sie wünschte den Abiturienten viele Gelegenheiten, in denen sie ihre Meinung auf diese Weise kundtun können.

Der Freundeskreis lud nach der Veranstaltung zum Sektempfang ein.

Umrahmt wurde die feierliche Veranstaltung durch fetzige Musik von der Big Band unter der Leitung von Alvaro Blumenstock und dem Chor mit „Don’t stop me now“ von Queen unter der Leitung von Sabine Kings. Aus beiden Ensembles wurden zahlreiche Abiturienten verabschiedet.