Premiere des Filmes „WIR in Corona“ des Literatur- und Theaterkurses am Max-Born-Gymnasium

Eine Filmpremiere im Max-Born-Gymnasium! Das gab es auch noch nie!

Da das Theaterspielen in diesen besonderen letzten Monaten nicht möglich war, hat der Literatur- und Theaterkurs von K1 und K2 das Medium gewechselt.

Bereits im ersten Lockdown im Schuljahr 2020/21, haben wir begonnen, an dieser filmischen Collage aus Theaterszenen, Interviews, Animationen, Fotos und Figurenfilmen zu arbeiten – in Homeschooling, im Wechselunterricht und im Präsenzunterricht.

Hier finden Sie den Film zum Download.

Nun fand am 23. Juli 2021 die Premiere unseres Filmprojektes „WIR in Corona“ in G 111 statt, auch diese wieder – na klar – Corona-konform nur in der Kursstufe 1.

Der halbstündige Film zeigt die Chronologie des Jahres 2020/21 und unsere Wünsche für die Zukunft, aber auch das miteinander Leben unter Corona Bedingungen, das Leben im Lockdown mit Homeschooling und dem Alleinsein, kreative Anpassungen von Märchen an die Corona Situation und den positiven und negativen Seiten dieser außergewöhnlichen Zeit.

In einem kurzen Nachgespräch hatten die Schüler*innen der K 1 die Möglichkeit ihre Lieblingsmomente im Film zu benennen, aber auch Fragen an den Film und seine Macher*innen zu stellen. Besonders großen Gefallen fanden die Schüler*innen an der Märchenadaption „Covidchen“ von Veit Sauer und Conrad Knapp; ein Gänsehautmoment war die Darstellung des zweiten Lockdowns mit Hilfe von Müllsäcken, die eine Schülerin an Leichensäcke erinnerten.

Die Rückschau auf die vergangenen 16 Monate mit Corona ist eine einzigartige Möglichkeit, sich der Tiefen, aber auch Höhen dieser Zeit zu erinnern. (V. Keyl)

„Am Schulzentrum ist jeder Euro gut investiert“

Multimedia-Multi-Plattform-Klassenzimmer mit Multischul-Server und Multischul-Netz

 

Bürgermeister Frank Volk ist in seinem Element. „Damals, 1981, war ich in der allerersten Informatik-AG am Gymnasium Neckargemünd. Und ohne dem damaligen Lehrer, Herrn Rechenbach, zu nahe treten zu wollen: Nach zwei Wochen konnten wir schon mehr als er“, schwärmt er von den „guten alten Zeiten“. In der Programmiersprache BASIC habe er damals gearbeitet, und sich bald darauf seinen ersten Computer gekauft. „Mit 40 MB Festplatte, damit war ich der King!“

Auch wenn sich die Zeiten in Bezug auf die technische Ausstattung grundlegend geändert haben: Als Informatiklehrer können der stellvertretende Schulleiter, Aziz Iqbal, und Abteilungsleiter Max Schwemlein nur beipflichten: „Dass Schülerinnen und Schüler manche Dinge schneller hinbekommen als wir, gehört zur Natur des Informatikunterrichts.“

Bei Volk legte der Informatikunterricht an unserer Schule damals die Grundlage für seine erste Karriere als EDV-Spezialist bei der Volksbank. „Ich habe damals Netzwerke eingerichtet und noch selbst Kabel gezogen. Deshalb weiß ich, wie wichtig es ist, dass eine Schule modern ausgestattet und auf der Höhe der Zeit ist!“

Als eine der ersten Kommunen bundesweit hat Neckargemünd die Gelder des Digitalpakts Schule abgerufen. „In den Medien heißt es ja immer noch, es sei nur ein Prozent der Gelder beantragt worden, da sind wir dabei“, so Schwemlein. „Wir waren schon in den Startlöchern, weil wir genau wussten, was wir brauchen“, erinnert sich Iqbal. Dennoch war es nicht einfach: „Der Medienentwicklungsplan war kompliziert zu schreiben, es war ein mehrstufiges Verfahren“, so Schwemlein. Fast sei man geneigt zu glauben, dass die versprochenen Bundesmittel doch nicht so großzügig gemeint seien, unkt Volk.
Zum Glück funktioniere die Zusammenarbeit zwischen Schule und Schulträger in Neckargemünd hervorragend und „in gegenseitiger Wertschätzung“, so Volk. „Wenn Herr Schwemlein mit einem Vorhaben ankommt, dann weiß ich schon, das hat Hand und Fuß. Er weiß genau, wovon er redet, und beantragt keinen unnötigen Schnickschnack. Da fällt es dann auch nicht schwer, die Mittel aufzutreiben, die die Stadt trotz aller Landes- und Bundesmittel noch beisteuern muss.“

Die neueste Errungenschaft des Schulzentrums hat Schwemlein aber trotz aller Sachkompetenz an eine Fach-Firma übergeben: „Unser gemeinsam mit der Realschule betriebener Multi-Schul-Server mit professioneller Firewall hat ein Komplexitätslevel, das auch meine Fähigkeiten übersteigt. Da haben wir mit Herrn Wolf von der Firma Netzint einen hervorragenden Partner an der Seite.“

Auch die ersten Tests „auf Herz und Nieren“ hat der neue Server schon bestanden. „Während der zweiten Schulschließung stellten wir fest, dass bei voller Auslastung unsere schuleigene Cloud an ihre Grenzen stößt. Innerhalb kürzester Zeit konnten wir im laufenden Betrieb im Terabyte-Bereich Speichermodule nachrüsten, das war großartig.“ Während man früher mehrere physische Server gebraucht habe, die dann auch entsprechende Hitzeentwicklung und eben Energieverbrauch hatten, sind jetzt mehrere virtuelle Server auf einem Gerät vorhanden, wodurch auf lange Sicht auch wieder Geld und Energie gespart werde, erklärt Schwemlein. Maxim Wolf, Technical Account Manager der Partnerfirma Netzint, erläutert die Funktion des neuen Servers: “Wenn die Schulen einmal feststellen, dass zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Auslastungen vorherrschen, kann auch dynamisch und flexibel die Serverkapazität hin- und hergegeben werden – aber bisher sind wir noch lange nicht im Bereich der Leistungsgrenze angekommen, da ist noch viel Luft nach oben.“

Mit Abschluss der jüngsten Umbaumaßnahmen sei die rein technische Entwicklung aber „vorläufig abgeschlossen“, so Schwemlein. „Jetzt wollen wir den Schwerpunkt vermehrt auf die Unterrichtsentwicklung legen, so dass Lehrpersonen wie Schülerinnen und Schüler den größtmöglichen Nutzen von unserer hervorragenden Ausstattung haben. Daher hat sich die Schule auch als „Digitale Referenzschule“ beworben. Lehrerinnen und Lehrer tauschen sich bereits jetzt informell mit ihren erworbenen Fähigkeiten aus, es findet viel „Vernetzung“ auch mit den digitalen Möglichkeiten statt, unter anderem auch im Umgang mit den tragbaren Endgeräten. „Hier wollen wir uns aber noch weiterentwickeln – wir möchten gern vorangehen und für uns maßgeschneiderte Fortbildungsangebote ins Haus holen, damit wir auch selbst wieder als Multiplikatoren für andere Schulen fungieren können. „Es ist wichtig für beide Seiten – Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrpersonen – dass wir die digitalen Geräte als Werkzeuge nutzen lernen, um uns die Arbeit zu erleichtern, nicht um alles noch komplizierter zu machen.“

Trotzdem fallen den Verantwortlichen dann doch noch Projekte ein, die die Ausstattung noch komplettieren können: „Besonders in den Phasen des Wechselunterrichts haben wir die Beschränktheit unseres schulischen Internet-Anschlusses gespürt“, so Iqbal.
„Wir sind dran, dass wir Schulen und Rathaus bald ans Glasfasernetz anschließen“, verspricht Volk. „Halten Sie noch ein Schuljahr durch – und wenn nötig, kann bis dahin auch die bestehende Internetverbindung noch ein wenig aufgestockt werden. Daran soll es nicht scheitern“, so der Bürgermeister. Auf lange Sicht wolle man die Server im Rathaus und am Gymnasium per Glasfaser verbinden, damit sie sich gegenseitig spiegeln und auch im Fall von Naturkatastrophen keine großen Datenverluste die Folge seien, so sein tagesaktueller Bezug auf die Flutkatastrophe in mehreren Bundesländern. Den Vorschlag von Wolf, zusätzlich eine Dark-Fiber-Verbindung einzurichten, möchte Volk in die Entscheidungsfindung mitnehmen. Auch in der Frage nach professioneller IT-Administration ist man sich einig. „Es ist ja nicht sinnvoll, dass Lehrer hier die Dokumentenkameras und Beamer reparieren,“ findet Schwemlein. „Wir Lehrkräfte sind für die didaktische Entwicklung zuständig, während es andere Experten für die Geräte gibt.“  Auch hier lässt Volk durchblicken, dass er den Bedürfnissen der Schule wohlwollend gegenübersteht.
„Und wenn noch Geld übrig sein sollte – der WLAN-Anschluss in der Sporthalle steht auch noch im Medienentwicklungsplan“, fügt Schwemlein hinzu.  Auch wenn die „großen Brocken“ mit den hohen Beträgen jetzt erledigt sind – es gibt in und an der Schule immer etwas zu tun und zu entwickeln.

(We)

 

Spieletester in der Schule

Die seit Jahren bestehende Partnerschaft der Kunsthalle Mannheim (KuMa) und des MBG ist für beide Seiten anregend und gewinnbringend. Bei der jüngsten Kooperation durften einige Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a, begleitet von ihrer Klassenlehrerin Vera Weisenberger, jetzt bei der Entwicklung eines ganz neuen Projekts mitwirken. „Die besten Unterrichtsstunden meines Lebens“, kommentiert Joël vorab begeistert. Die Idee entstand durch den Kontakt von Heiko Daniels, bei der KuMa zuständig für digitale Strategie und Neue Medien, und Kunstlehrer Frédéric Briend, der bereits in vielerlei Hinsicht mit der KuMa zusammengearbeitet hat.

Im Herbst soll der neue Clou der KuMa auf dem Markt erscheinen: MEMO ist der Name einer Spiel-App für Kids und Teens, die vor Ort im Museum gespielt werden soll, gefördert von der MFG Baden-Württemberg. Im Rahmen einer Abenteuergeschichte betrachten die Kinder mit der Kamera verschiedene Werke; dabei passieren per „augmented reality“ erstaunliche Dinge auf den Displays. Auf den Stationen ihres Wegs können die Kinder – natürlich virtuell – verschiedene Objekte von den Exponaten „einsammeln“. Mit diesen Gegenständen und Kleidungsstücken statten sie einen Avatar aus, der dreidimensional auf einer bierdeckelgroßen Marker-Plattform erscheint. Die Spiele-Designerin und Grafikerin Caty Blättermann mit ihrem Berliner Startup-Unternehmen Glam Games Caty Davis Blätttermann und Dimosthenis Gkantzos aus Stuttgart hat die App in einer Weise künstlerisch gestaltet, dass Kinder wie Erwachsene daran ihre helle Freude haben werden. Inzwischen ist die Entwicklung soweit ausgereift, dass sie „live“ getestet werden kann. Hier kam die 5a aus Neckargemünd zum Einsatz. Da aufgrund der Corona-Bestimmungen kein Ausflug nach Mannheim möglich war, wurde die Kunsthalle eben nach Neckargemünd „verlegt“ und die Aula zum Museum gemacht.

An Stelle der teils metergroßen Exponate traten relativ kleine Farbkopien, die im Foyer und der Aula verteilt waren – das tat aber der Spiel- und Entdeckerfreude keinen Abbruch. Die Kinder durften das Spiel zunächst auf Herz und Nieren prüfen. „Cool, mein Avatar hat jetzt eine Jogginghose an!“ – „Und ich hab mir Sneakers mitgenommen.“ – „Wow, mein Avatar sieht aus wie ein Geheimagent, aber er trägt keine Schuhe. Die hab ich für coolere Gadgets liegenlassen.“ Auch Schulleiter Joachim Philipp ließ es sich nicht nehmen, die App zu begutachten. Unterstützt von Heiko Daniels überzeugte er sich von der gelungenen Spielidee, die „alte Meister“ spielerisch mit zeitgenössischen Interpretationen im Comic- oder Street-Art-Stil verknüpft.

Im Nachgespräch mit dem Entwicklungsteam – vertreten durch Heiko Daniels und Christiane Wichmann von der Kunsthalle Mannheim, Johanna Attar von Klangerfinder Stuttgart und App-Entwicklerin Caty Blättermann – durften die Kinder zunächst all die Fragen loswerden, die ihnen auf der Seele brannten: Wie lang braucht man, bis ein Spiel fertig ist? Was muss man können, um Spiele-Entwickler zu werden? (Die beruhigende Antwort: „Da braucht man Menschen mit den unterschiedlichsten Talenten, die für ein bestimmtes Projekt zusammenarbeiten. Es ist also fast egal, was ihr in der Schule besonders gut könnt.“)

Dann erfüllten die Kinder ihre wichtige Aufgabe und versorgten das Entwicklerteam per Fragebogen und Gesprächsrunde mit Lob und Verbesserungsideen. Janick wünscht sich zum Beispiel die Möglichkeit, dem Avatar einen Namen zu geben; Laura möchte für den Avatar eine Hautfarbe wählen können. Leina möchte den Avatar fotografieren und verschicken können. Damon würde gern noch mehr Werke in das Spiel einbinden, um noch längeren Spielspaß zu haben. Die Erwachsenen schrieben die pfiffigen Ideen der Kinder eifrig mit und versprachen, einige davon noch vor der Veröffentlichung der App umzusetzen.  „Das Spiel ist lustiger als Brawl Stars“, lautet Joëls Höchstwertung. Auf die Frage: „Wer von euch hat Interesse, sich später mal mit Spiele-Entwicklung zu beschäftigen?“ schnellen über die Hälfte der Finger in die Höhe. Bis zur beruflichen Qualifikation wird es noch ein wenig dauern, aber Blättermann hat ein paar Tipps parat: In kostenlosen Entwicklungsumgebungen können schon Kinder erste kleine Smartphone-Apps programmieren. Einig sind sich die Kinder der 5a, dass sie sich auf die Veröffentlichung der App im Herbst freuen und dann baldmöglichst mit ihren Eltern in der KuMa die endgültige Version von MEMO mit den großen Kunstwerken durchspielen wollen. Immerhin hatten sie eine wichtige Rolle in der App- Entwicklung, und alle sind gespannt, welche Ideen und Anregungen der Kinder den Weg ins Endprodukt finden werden. (We)