Schulgarten

Was ist ein phänologischer Globe-Garten? Geprägt hat diesen Namen die Humboldt-Universität Berlin. Dabei handelt es sich um ein Beobachtungsprogramm, das über einen längeren Zeitraum die Folgen des Klimawandel im Blick behält – und zwar mittels der im Jahresablauf periodisch wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen in der Natur. Das erfuhr der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung, als um die Einrichtung eines solchen Gartens im östlichen Teil des Menzerparkes ging.

Prof. Alexander Siegmund von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Abteilung Geografie und die Klimaschutzbeauftragten der Stadt, Nicola Lender, hatten um Zustimmung dafür gebeten wurde. Die Werbung für das Anliegen fiel auf fruchtbaren Boden. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für einen Globe-Garten in der Stadt aus.

Strittig war nur der Standort Menzerpark – und ob der Garten mit Wetterstation und Pavillon ausgestattet werden sollte. Bei 12 Ja- und acht Neinstimmen votierte die Mehrheit für den Standort Menzerpark, direkt hinter der Mauer zur Julius-Menzer-Straße. Der Pavillon samt Wetterstation wurde mit 15 Ja-Stimmen bei zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen befürwortet.

In einem Globe-Garten haben Schüler – eine Kooperationsvereinbarung der Abteilung besteht bereits mit dem Max-Born-Gymnasium – diese Beobachtung in Lernmodulen durchzuführen. Dabei soll mit einer „klimaangepassten Straßenbegleitgrünmischung“ in Hochbeeten etwa mittels verschiedener Substrate experimentiert werden. Zum Beispiel, um daraus Erkenntnis auf die Wasser- und Wärmespeicherkapazität der Pflanzen zu gewinnen und dabei die Staudenmischung zu optimieren. Angedacht ist daneben die Gründung einer AG, die den Garten kontinuierlich betreut, pflegt und gestaltet.

Damit der Garten auch den Einwohnern und Besuchern des Parks verständlich ist, sollen Plakate für Infotafeln erarbeitet werden, die allgemeine fachliche Informationen bieten, aber auch die konkreten Forschungsergebnisse der Jugendlichen vorstellen. Die Voraussetzung für all dies schafft die PH Heidelberg, die Schüler und Lehrer anleiten wird. Das Projekt soll klassenübergreifend durchgeführt werden und nach Abschluss in drei Jahren übernehmen folgende Schülergenerationen die Pflege der Beete.

Die Absicht der PH Heidelberg einen solchen Garten einzurichten, wurde reihum im Gemeinderat begrüßt. Nur mit dem Standort Menzerpark konnten sich nicht alle Gemeinderäte anfreunden. Als Oase der Erholung in der Innenstadt sei der Menzerpark für alle Menschen. Ohne ein Gesamtkonzept für den Menzerpark und die Menzervilla wollte sich Jürgen Rehberger (FW) mögliche Planungen nicht für die nächsten drei Jahre verbauen lassen. Er sprach sich dafür aus, Alternativstandorte um das Gymnasium herum zu suchen.

Anne von Reumont (CDU) zeigte sich dagegen begeistert von der Idee. Die Standortfrage sah die CDU-Fraktion nicht im Vordergrund. Grünen-Gemeinderat Thomas Schwenk lobte das Projekt, das perfekt in die didaktische Ausrichtung des Neckargemünder Klimaschutzkonzepts passe. Den Menzerpark als Standort der Wahl fand er nicht problematisch. Pavillon und Garten erhöhten doch die Aufenthaltsqualität. Durch und durch positiv bewertete auch Winfried Schimpf für die SPD-Fraktion das Projekt, plädierte aber zunächst noch für die günstigere Variante mit Kosten von 6900 Euro ohne Pavillon.

Für die Variante mit Pavillon und Wetterstation und Kosten von 23 400 Euro ließ sich am Ende die Mehrheit überzeugen. Denn der Pavillon soll auch als grünes Klassenzimmer genutzt werden und Schutz bei Regen oder Hitze bieten. Gerade die Wetterstation sei ein integraler Bestandteil der Aktion, lieferte Prof. Dr. Siegmund ein überzeugendes Argument. Über die Wetterstation können für das Projekt notwendige Daten direkt abgerufen werden und diese mit dem Pflanzenwachstum in Verbindung gebracht werden.

Prof. Siegmund sagte die Unterstützung der PH Heidelberg bei Einrichtung und Unterhalt der Wetterstation zu. Das Projekt wird über den Zeitraum von drei Jahren zudem gefördert.

Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der RNZ und Anna Haasemann-Dunka

Känguru der Mathematik

„Die Aufgaben waren echt knifflig. Es hat richtig Spaß gemacht, sie zu lösen. Über unsere Gewinne haben wir uns riesig gefreut“, waren sich Katrin Brauch und Nele Draack aus der 6b einig. Die beiden Schülerinnen sowie Benjamin Topitsch aus der Klasse 6d erzielten einen ersten Preis und durften sich jeweils über ein top-aktuelles Gesellschaftsspiel freuen. Benjamin Topitsch konnte „am weitesten springen“: er erreichte den größten Kängurusprung, also die meisten aufeinanderfolgenden richtig gelösten Aufgaben. Ein zweiter Preis ging an Natalie Little aus der 5b und an Jannis Schnellbach aus der 5a. Jasper Orthen aus der 6b erhielt einen dritten Preis.

In diesem diesem Jahr nahmen 246 SchülerInnen aus den Klassenstufen 5 bis 8 am Känguruwettbewerb teil. Der Freundeskreis übernahm wieder dankenswerter Weise die Startgebühren für alle 5. KlässlerInnen, wodurch alle SchülerInnen der Eingangsklassen in ihrem Klassenverband teilnehmen und Berührungsängste mit Wettkämpfen vermieden werden konnten. Die SchülerInnen der Klassenstufen 6 – 8 konnten bei Interesse weiter daran teil nehmen.

Dr. Inge Thiering hatte die Gesamtorganisation des Wettbewerbs übernommen, doch durch die Mathematikkolleginnen und -kollegen der Unterstufe waren die Schüler mit Knobelaufgaben auf den Wettkampf vorbereitet worden und das ganze Kollegium hat am „Kängurutag“ bei der Aufsicht mitgeholfen, sodass der Wettkampf in den 16 teilnehmenden Klassen reibungslos und mit viel Spaß für die Kinder durchgeführt werden konnte. Bereits zum vierten Mal in Folge nahm das MBG an diesem internationalen Wettbewerb teil.

„Das Gute am Känguru-Wettkampf ist, dass die Fragen interessant und lustig sind. Sie fangen leicht an und werden langsam schwerer, sodass jedes Kind Fragen findet, die es lösen kann, aber auch Fragen, die zum Tüfteln herausfordern. Und das Schönste ist, dass, zusätzlich zu den Großpreisen für die besten Teilnehmer, jedes Kind mit einer Urkunde und einem interessanten, kleinen Knobelspiel für seine Teilnahme belohnt wird.“, so Dr. Thiering.

Digitales Lernen

Julia Werner, akademische Mitarbeiterin an der Heidelberg School of Education, begann ihren Vortrag am Max-Born-Gymnasium am 22. März 2018 mit der Frage: Wie sollten Schule und Lernen im Zeitalter der Digitalisierung aussehen? Der Bildungsbereich ist nicht der Vorreiter in der Digitalisierung, doch Politik und Wirtschaft haben erkannt, dass sich dies ändern muss. Welche Tugenden brauchen Menschen in der Zukunft? Wie bereiten wir junge Menschen auf ein Leben in unserer modernen Welt vor?

Ein Modell, das hier weiter hilft, ist das 4K-Modell des Lernens, welches vier Kompetenzen aufzeigt, die für Lernende im 21. Jahrhundert von herausragender Bedeutung sind: erstens: kritisches, selbstständiges Denken; zweitens: Kommunikation – also die Fähigkeit, eigenes Denken teilen zu können; drittens: Kollaboration – was hier bedeutet: mit anderen zusammen zu denken und zu arbeiten und viertens: Kreativität, sprich neues Denken und Innovation. Um diese Kompetenzen zu entwickeln und zu fördern, sollten laut Julia Werner digitale und analoge Medien nebeneinander existieren und verwendet werden – die Mischung macht‘s, denn digital ist nicht automatisch besser. Wichtig ist auch der maßvolle Umgang mit digitalen Medien, besonders in jungem Alter.

Insgesamt bekommt die Erziehung zur Medienkompetenz im neuen Bildungsplan mehr Gewicht und das ist auch gut so, meint Julia Werner. Digitalisierung hilft beim selbstständigen Lernen. Digitalisierung erleichtert die individuelle Betreuung durch zeitversetzten Austausch mit den Lernenden. Digitalisierung fördert Individualisierung. Digitalisierung erleichtert Feedback und Lernbegleitung. Digitalisierung fördert Freude am lernen. Julia Werner zeigte zahlreiche Beispiele auf, wie durch digitale Möglichkeiten das Lernen innovativ gestaltet werden kann, zum Beispiel durch den so genannten ‚Flipped Classroom‘, in dem sich die Schüler zu Hause Erklärvideos anschauen – so oft sie wollen, bis sie das Thema verstanden haben – und dann im Unterricht Übungen dazu gemacht werden und der Lehrer individuell auf die Schüler und ihre Probleme eingehen kann.

Im Laufe des Vortrags waren auch die Zuhörer gefragt: Was sind Ihre Wünsche und Visionen für die Schule der Zukunft? Durch das Programm „Padlet“ konnten alle Zuhörer ihre Ideen einbringen. Es wurden Wünsche nach mehr individueller Förderung, nach dem verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien, nach echten – unvirtuellen Erlebnissen, nach dem Verständnis über die Mechanismen in der digitalen Welt geäußert. Hier konnte Julia Werner beruhigen: Die Digitalisierung wird das Miteinander nicht nehmen oder gar verhindern, die Kommunikationsszenarien werden sich jedoch verändern.

Am Ende des Vortrags konnten die Teilnehmer noch an einer QR-Code-Reise teilnehmen, die in der Aula ausgelegt war.

Julia Werner war auf Initiative von Diana Paulus vom Gesamtelternbeirat Neckargemünd und Frédéric Briend, Präventionsbeauftragter des Max-Born-Gymnasiums eingeladen worden.

Es folgen weitere Vorträge:

19.4. Sicherheit im Internet – Wie und Warum? Referenten: CCC Mannheim/ Prof. Dr. Sachar Paulus

17.5. Medienabhängigkeit – Prävention und Tipps für Eltern. Referentin: Hannah Vonderlin, Lerntherapeutin der PH Heidelberg

12.6. Lernen lernen