Model European Parliament

Jedes Jahr kommen in Kerkrade mehrere hundert Jugendliche aus unterschiedlichen Europäischen Ländern zusammen um bei einer Modellsimulation des Europäischen Parlaments wichtige und aktuelle europapolitische Themen zu besprechen. Auch 2017 war das Max-Born-Gymnasium aus Neckargemünd dort vertreten. Neun Schülerinnen und Schüler des Seminarkurses diskutierten als Delegierte Themen von der Überwindung der Eurokrise, der Europäischen Verantwortung beim Klimaschutz infolge der Klimakonferenz in Paris bis hin zur Wahrung Europäischer Werte vor dem Hintergrund des Brexits. Vorbereitet wurden die Schülerinnen und Schüler von ihrer Lehrerin Gudrun Rossmann und Tillmann Gastner, einem Schüler, der im letzten Jahr Erfahrungen als Delegierter gesammelt und dieses Jahr als Fraktionsvorsitzender entscheidend zum Erfolg der ganzen Veranstaltung beigetragen hat. So fuhren die Schülerinnen und Schüler voller Vorfreude mit der Bahn in Richtung Niederlande. Die Fahrtkosten wurden dankenswerterweise vom Freundeskreis des Max-Born-Gymnasiums übernommen. Vielen Dank dafür an dieser Stelle!

Vor Ort mussten alle Teilnehmer, Schüler wie Lehrer, sich dem Dress-Code entsprechend anziehen. Das heißt es herrschte, strikte Anzugpflicht für alle Herren und entsprechendes für Damen. Als sich schließlich alle Teilnehmer eingefunden hatten, wurde das Modell des Europäischen Parlaments offiziell eröffnet – natürlich auf Englisch, die gemeinsame Sprache des Parlaments und der Jugendlichen. Zum Abschluss des ersten Tages kamen die verschiedenen parteiinternen Komitees zusammen, um einen gemeinsamen Standpunkt zu finden.

Am Samstag fanden sich schließlich die einzelnen Komitees über Parteigrenzen hinweg zusammen um einen gemeinsamen Gesetzesentwurf auszuarbeiten. Dieser Vorgang zog sich über den kompletten Tag. Erst am späten Nachmittag waren alle fertig. Obwohl an diesem Tag der Großteil aller Schüler sehr erschöpft war, wurde der 17. Geburtstag von Eric Jungmann noch gefeiert – inklusive einem Geburtstagsständchen der kompletten Versammlung.

Am finalen Tag unseres Ausflugs fand die Vollversammlung statt. Alle Fraktionen, Greens, S&D, EPP, ALDE und ECR nahmen an einer großen, aber sehr geregelten, Gesprächsrunde teil. Am Ende standen fünf neue, teilweise seitenlange Gesetzesvorschläge, aber auch neues Selbstbewusstsein für die Diskussionsteilnehmer und einige wahrhaft europäische Freundschaften. Eine lange und umständliche Fahrt später waren wir alle wieder zurück in Heidelberg, am Ausgangspunkt der Odyssee, bereit für einen neuen Schultag, jedoch auch voller Vorfreude auf das nächste „Model European Parliament“ und den damit verbundenen Herausforderungen.

Geschrieben von Christian Jardot und Alexander MacGregor-Millar

Weihnachtsbazar 2017

Passend zum ersten größeren Schneegestöber auf den Straßen fanden die Gäste des Weihnachtsbazars am Max-Born-Gymnasium einen warmen und gemütlichen Ort zum Verweilen: bei Kaffee, Kuchen, Waffeln, Punsch und Crepes konnten einige schöne Weihnachtsbasteleien erworben oder an „Mitmachständen“ selbst hergestellt werden.

Mit weihnachtlichem Gesang stimmten die neuen Fünftklässler die Gäste auf die Adventszeit ein: „Hörst du‘s rascheln oder knistern und geheimnisvoll noch flüstern… Na-na! A-ha! Jetzt ist Weihnachten schon ganz nah!“, ein Weihnachtslied von Rolf Krenzer, sowie „Winter rose“ von Matt Devitt. Anschließend wurden die Schülerinnen und Schüler zu fleißigen Verkäufern: sie priesen hübsche Vogelfutterhäuschen aus Kaffeetassen, selbst hergestellte Gewürzmischungen wie Glühweingewürz, Rosmarinsalz, Chilisalz und Bratapfelgewürz in hübschen Fläschchen, Christmas Cracker, Waldorfleuchten, Tassenschokolade, eine kleine Auszeit in einer Tüte, Badesalzbomben, Lesezeichen, Weihnachtskarten, Brottütensterne, Bienenwachskerzen, selbst gestaltete Laternen aus Glas, Weihnachtsbäume aus alten Buchseiten und vieles mehr. Die älteren Schüler kümmerten sich um das leibliche Wohl mit Crepes, Waffeln, heißer Schokolade, Kinderpunsch und heißer Capri-Sun.

Einige Eltern und Lehrerinnen hatten an zwei Nachmittagen Kränze gebunden, die ebenfalls verkauft wurden.

Aus Bolivien war ein Paket mit selbst hergestellten Beuteln, Mützen und Armbändern gekommen, die beim Bazar Abnehmer fanden. Das Max-Born-Gymnasium unterstützt seit vielen Jahren das Projekt „El Molino“ in Bolivien, das Bauern in einer der ärmsten Regionen der Welt „Hilfe zur Selbsthilfe“ bietet. Das zweite von der Schule unterstützte Hilfsprojekt ist „Ugandahilfe Kagadi“, das Halb- und Vollwaisen in Uganda eine Unterkunft und Schulbildung bietet.

Die Kaffee und Kuchentheke war wieder von einem Elternteam um Birgit Grüne organisiert worden – Schulleiter Joachim Philipp dankte Birgit Grüne für ihr langjähriges und umfangreiches Engagement bei schulischen Veranstaltungen aller Art. Auch Anke Threimer, die von schulischer Seite die Organisation übernommen hatte, dankte er sehr herzlich. Joachim Philipp freute sich über das bunte, lebendige Beisammensein der Schulgemeinschaft. Neben dem Verkauf für die Hilfsprojekte biete der Bazar die Möglichkeit zum geselligen Austausch, wodurch die Schulgemeinschaft gestärkt werde, so Philipp.

Amersfoort-Austausch

Der Schüleraustausch mit der zweisprachigen Abteilung des Farel College Amersfoort/NL ist inzwischen eine regelrechte Institution, läuft er doch erfolgreich seit jetzt sechs Jahren mit dem Gymnasium Bammental und seit fünf Jahren mit dem Max-Born-Gymnasium Neckargemünd.
In dieser Zeit wuchs der Anteil derjenigen Schülerinnen und Schüler des Farel-College stark an, die sich für den international ausgerichteten Bildungsgang entscheiden, in dem die meisten Sachfächer in englischer Sprache unterrichtet werden und Austauschprogramme obligatorisch sind.

Aus diesem Grund wurden drei weitere Schulen für das Projekt begeistert, darunter aus der Region das Hebel-Gymnasium Pforzheim und die Elsenztalschule in Bammental, sodass am 7.11. zwei Busse voller erwartungsfroher Jugendlicher auf dem Weg in die Niederlande waren.

Die Ängste waren wahrscheinlich in allen Schulen ähnlich: „Werde ich zurecht kommen? Wird meine Gastfamilie, mein Austauschpartner nett sein? Werden wir uns verstehen? Was kann ich tun, wenn mir das Essen nicht schmeckt?” Eine große Neugier und Vorfreude war jedoch mindestens ebenso deutlich spürbar.
Vor der Schule in Amersfoort wurden die Gäste mit Willkommens-Schildern und Begrüßungssnack begrüßt, so dass trotz der großen Anzahl von insgesamt über 70 deutschen Gastschülern (begleitet von je zwei Lehrkräften pro Schule) schnell die Partner gefunden und die größten Berührungsängste abgebaut waren.
In einem abwechslungsreichen Programm an der Schule, in Utrecht (mit der Besteigung des Domturms, des höchsten Turms der Niederlande) und in Amsterdam (mit Rijksmuseum und Scheepvaartmuseum/ Schifffahrtsmuseum) erlebten die Schüler ständig, wie gut sie mit Hilfe der Weltverkehrssprache Englisch kommunizieren können. Gleichzeitig lernten die deutschen Gäste viel Wissenswertes über die Kultur und Geschichte des Nachbarlandes und die Bedeutung der Seefahrt und des Seehandels für die niederländische Wirtschaft und Kultur. In der Schule gab es zum einen Einführungen dazu, und zum anderen Aufgaben wie die, Portraits aus dem niederländischen “Goldenen Zeitalter” (17.Jh.) als Fotografie nachzustellen, oder digitale Werbeposter für diesen Schüleraustausch zu designen. Dabei war das Programm insgesamt so gestaltet, dass die einzelnen deutschen Schulgruppen mit der jeweiligen niederländischen Partnergruppe unterwegs waren, und erst zur großen Abschlussparty mit riesigem Buffet und Disco alle Austauschschüler wieder zusammen kamen. Am letzten Tag, Samstag, den 11.11., konnten die Familien bis zur Abfahrt noch individuell etwas mit dem Gastkind unternehmen.
Leonie aus Neckargemünd war nach der Heimkehr unter anderem überrascht davon, dass die Digitalisierung an der niederländischen Schule bereits viel weiter fortgeschritten sei: „Die benutzen ja dauernd ihre Tablets und Handys, sogar im Unterricht!”
Jannik aus Lobenfeld wird besonders den Ausflug nach Amsterdam in Erinnerung behalten: „Das Schifffahrtsmuseum war einfach spitze. Man konnte so viel entdecken und selbst ausprobieren. Die multimediale Schiffsreise durch verschiedene Zeiten und auf verschiedenen Schiffen hat mich sehr beeindruckt.”
Bis zum Gegenbesuch in Bammental, Neckargemünd und Pforzheim versprachen die Jugendlichen miteinander mit Hilfe der „neuen Medien” in Kontakt zu bleiben und die entstandenen Freundschaften zu pflegen.